Wände zitterten. Manch anderen Träger berühmter Namen lernte
ich im Königshusarenregiment noch kennen, von dem sich viel er-
zählen ließe. Historische Vollständigkeit kann aber nicht mein Ziel sein.
IV.
Bfelfache Ausflige in die nähere und weitere Umgegend teils
zu Pferde, teils mit der Eisenbahn oder dem Dampfer, vor allem
aber im Ruderboot, gewährten mir hohen Genuß und lehrten mich
einen der schönsten Teile unseres Vaterlandes näher kennen. Ich
habe damals wundervolle Fahrten auf dem Rhein im Boot gemacht.
Besonders gern bin ich mit dem Nachtdampfer nach Koblenz gefahren,
um am nächsten Tage nach Bonn stromabwärts zurückzurudern, gegen-
über der Burg Argenfels wurde dann gewöhnlich eine einstündige
Mittagspause eingelegt. Meist war von den Kommilitonen Otto
Ehlers mit von der Partie, der als Hamburger mit dem Wassersport
mehr vertraut war als die andern. Als Steuermann pflegte der
Schwimmeister Busch zu walten, ein fideler, prachtvoller Rheinländer,
der sich wohl mehr als zwanzig Lebensrettungen zuschreiben durfte.
Diese Fahrten am Siebengebirge, am Drachenfels und den rhei-
nischen Burgen vorbei waren stets voll unbeschreiblich schönen Ge-
nusses.
Das frohe Treiben des lustigen rheinischen Bölechens habe ich
heiteren Sinnes oft beobachten, manchmal auch mitmachen können.
Vom eigentlichen Karneval habe ich freilich nicht viel gesehen, nur
an einer Narrensttzung in den Biktortasälen habe ich mich einmal be-
teiligt. An einem hübschen Fest konnte ich gelegentlich im „Malkasten“
in Düsseldorf keilnehmen. Dagegen habe ich — denn die ernstere
Richtung lag dem Norddeutschen doch mehr — häufig den bekannten
Nheintschen Mustkfesten beigewohnt und viel Genuß von ihnen ge-
habt. Vom regelmäßigen Besuch der Konzerte in der Beethovenhalle
sprach ich gelegentlich schon. Als besondere Erlebnisse sind in meiner
100