schluß daran forderte der Herzog mich zu einem Rundgang durch sein
Flaggschiff auf, ein verbessertes und verlängertes Modell unserer Kaiser—
klasse, das von Kapitän Heneage, seinem Flaggkapitän und Stabs-
chef, kommandiert wurde. Dann fuhr ich die stattliche Reihe der
englischen Schiffe entlang, um sie mir näher anzusehen. Die Typen
waren sehr verschieden. Am längsten und schönsten war das Linien—
schiff „Warrior“, das erste und alteste gepanzerte Kriegsschiff der bri-
tischen Marine. Die Namen der übrigen Schiffe des Geschwaders
waren „Hercules' (Elaggschiff), „Hector“, „Baliant", „ Defence“,
„Repulse“, „Benelope“ und „Lord Warden". Einige waren noch als
Zwei= oder Dreidecker gebaut und später durch „Rasieren“ der oberen
Batterien und Auflegen von HBlatten auf die Schiffssekten zu Panzer-
schiffen umgewandelt worden. Der Gesamteindruck des Geschwaders
war aber großartig und sehr ansprechend, da sämtliche Schiffe voll-
getakelt waren. Mit Wohlgefallen ruhte das Auge des Beschauers
auf den himmelhohen Masten und den gewaltigen Rahen.
Der Herzog von Edinburgh hatte außer seinem Flaggschiff eine
hübsch eingerichtete Dampfpacht „Lively“ zur Verfügung, die neben
dem „Hercules“ verankert war, sie wurde von Commander Le Strange
kommandiert. An Bord der Bacht befand sich als Gast der berühmte
englische Operettenkomponist Sir Arthur Sullivan, dessen reizende
Stücke „H. M. S. Binafore“ und besonders der „Mikado“ über alle
Bühnen gegangen sind. Nach den kleinen Brivatdiners, die Heinrich
und ich bei unserem Onkel an Bord seiner Bacht einnahmen, pflegte
Sullivan sich häufig ans Klavier zu setzen und uns aus seinen Kom-
positionen vorzuspielen.
Am Abend gaben Heinrich und ich unserem Oheim und seinen
Kommandanten im Auftrage unseres Großvaters ein Bankett, bei
dem Heinrich und der Herzog Trinksprüche wechselten. Nach Tisch
machte der Herzog mich mit seinen Kommandanten näher bekannt,
unter denen sich auch ein riesengroßer Herr mit blaurotem Gesicht
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