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entsandt, während die Dampfbarkasse, nur mit einem Dutzend Bewaffneter
besetzt, unter denen sich meist Weiße befanden, östlich um die Insel
herumfuhr und plötzlich den Kanus den Weg verlegte. Das Manöver
gelang nicht vollkommen, da die schweren Walfischboote, trotz der über-
menschlichen Anstrengung der australischen Ruderer, nicht genügend schnell
vorwärts kamen, so daß es den letzten zehn Kanus der Tugeri möglich
wurde, zu entwischen. Den andern aber schnitten die Ruderboote den
Weg nach Westen ab, während der Dampfer den Weg nach Osten ver-
legte. Es blieb den Tugeri nichts anderes übrig, als sich vorläufig in
den Baxterfluß hinein zu flüchten. Sie ruderten eilfertig in ihn hinein,
und die ihnen nachgeschickten Gewehrschüsse taten ihnen keinen Schaden.
Man hatte aber jetzt die Räuber in der Falle; denn es war nicht an-
zunehmen, daß sie ihre Kanus im Stich ließen und zu Fuß weiter
marschieren würden. Während der ganzen Nacht hielt die Dampfbar-
kasse mit den Ruderbooten Wache vor der Baxtermündung. Sobald
es hell wurde, drang man in den Baxterfluß hinein. Man stieß zuerst
auf 10 Kanus, gewissermaßen die Vorposten der Hauptmacht, und griff
sie ohne weiteres an. Die Kanus gingen an das östliche Ufer, die In-
sassen sprangen aus den Booten heraus und flüchteten sich in das
Mangrovendickicht. Als sich die Ruderboote den verlassenen Kanus
näherten, wurden die Insassen der Boote von einem Hagel vergifteter
Pfeile überschüttet; zum Glück aber wurde niemand verletzt. Trotz der
Gefahr landeten die Mannschaften der Ruderboote und machten einen
Angriff auf die Tugeri, wobei ungefähr zwanzig fielen. Die anderen
entflohen landeinwärts, am Flußufer entlang. Der Dampfer war
unterdes weiter stromaufwärts gefahren, und bei einer Biegung des
Flusses sah er noch die letzten dreißig Kanus vor sich. Es galt
durch einen raschen Angriff die Tugeri zu erschrecken, und trotzdem
sich nur wenige Bewaffnete auf dem Dampfer befanden, gingen diese
mit vollem Dampf auf die feindliche Flottille zu. Leider geriet dabei
der Dampfer auf Grund und blieb sitzen. Vergeblich arbeitete die
Maschine nach rückwärts, der Dampfer legte sich auf die Seite. Kaum
hatten die Tugeri bemerkt, daß der Dampfer sich in Not befand, so
sah man sie mit ihren Kanus von allen Seiten herankommen, um ihrer-
seits den Dampfer anzugreifen. Jetzt bewährten sich die Schießscharten
in der Erhöhung der Bordwand als eine vortreffliche Einrichtung, die
Besatzung des Dampfers wäre sonst verloren gewesen. Nun aber