Full text: Central-Blatt für das Deutsche Reich. Achtzehnter Jahrgang. 1890. (18)

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Beschäftigung ein Dienst als Seemann, so ist der Name derjenigen Versicherungsanstalt einzu- 
tragen, zu welcher der Heimathhafen des betreffenden Fahrzeugs gehört. Die Eintragung 
erfolgt durch dasjenige Seemannsamt im Inlande, welchem das Seefahrtsbuch zur Eintragung 
einer An= oder Abmusterung zuerst vorgelegt wird. 
Die für die erste versicherungspflichtige Beschäftigung des Inhabers zuständige Ver- 
sicherungsanstalt ist in jedes neu ausgestellte Seefahrtsbuch sowie in jede Quittungskarte des 
Inhabers einzutragen. 
.Bei Seeleuten, welche kein Seefahrtsbuch besitzen, erfolgt der Ausweis über die Ver- 
sicherung durch besondere Bescheinigungen. Dieselben werden bei der Abmusterung ausgestellt. 
Findet die Abmusterung im Auslande statt, so ist zunächst nur eine vorläufige, die letzte 
Reise betreffende Bescheinigung auszustellen. Die Ausstellung erfolgt durch den Schiffer; die 
Unterschrift desselben ist vom abmusternden Seemannsamt zu beglaubigen. Aus der Bescheinigung 
muß sich der Name und der Heimathhafen des Fahrzeugs, Name, Geburtsort und Geburts- 
zeit des Seemanns, sowie die Dauer seiner Dienstzeit und die Klasse von Seeleuten, welcher 
er während seiner Dienstzeit angehörte (Matrose, Heizer 2c.), ergeben (siehe Muster B); sie muß 
außerdem für den Fall, daß die Versicherung in einer höheren Lohnklasse verabredet worden 
war, die Bezeichnung dieser Lohnklasse enthalten. 
Findet die Abmusterung im Inlande statt, so ist die Bescheinigung von dem abmusternden 
Seemannsamt, und zwar sowohl über diese letzte Reise, wie über diejenigen Reisen, für welche 
beglaubigte vorläufige Bescheinigungen vorgelegt werden (Absatz 2), auszustellen. Die letzteren 
sind demnächst einzubehalten oder mittelst Durchschneidens unbrauchbar zu machen. 
Auf Grund des Seefahrtsbuchs (Ziffer 8) und der Bescheinigungen (Ziffer 9) haben die 
Seemannsämmter im Inlande von Zeit zu Zeit bei der Abmusterung eine Nachweisung 
darüber auszustellen, wie viel Beitragswochen, getrennt nach den einzelnen Lohnklassen und 
nach den Versicherungsanstalten, zu welchen die Heimathhäfen der betreffenden Fahrzeuge ge- 
hörten, dem Inhaber seit der letzten derartigen Nachweisung anzurechnen sind (Muster Cl, 
Die Nachweisungen sind für jeden Seemann mit fortlaufenden Nummern zu versehen. In 
jeder Nachweisung ist die für den Inhaber in Betracht kommende erste Versicherungsanstalt 
anzugeben. In das Seefahrtsbuch ist unter dem Abmusterungsvermerk einzutragen, welche 
Nummer die bei der Abmusterung ausgestellte Nachweisung führt. Ebenso ist die Nummer 
der Nachweisung auf denjenigen Bescheinigungen (Ziffer 9) zu vermerken, welche in derselben 
berücksichtigt worden sind. 1 
Auf Antrag des Seemanns sind derartige Nachweisungen bei jeder Abmusterung im Inlande, 
von Amtswegen aber nur dann auszustellen, wenn sich aus dem Seefahrtsbuch ergiebt, daß 
seit Ausstellung der letzten Nachweisung mehr als vier volle Kalenderjahre verflossen sind, oder 
wenn sich der Versicherte nicht im Besitz eines Seefahrtsbuchs befindet (Ziffer 9). 
Für jede einzelne Abmusterungsverhandlung, bei welcher derartige Nachweisungen auszu- 
stellen sind, erhöhen sich die nach der Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 22. Febrnar 1873 
(Central-Blatt für das Deutsche Reich S. 62) von den Seemannsämtern im Inlande zu er- 
hebenden Kosten um ein Drittel des dort bezeichneten Betrages. Diesen Mehrbetrag hat, wenn 
die Nachweisung von Amtswegen ausgestellt werden mußte, die Rhederei, andernfalls der See- 
mann zu entrichten. 
Die Nachweisungen (Ziffer 10) werden auf Karten von der für die QOnittungskarten vor- 
geschriebenen Größe und Beschaffenheit ausgestellt. Dabei ist die Danuer der nachgewiesenen, 
als Beitragszeit anzurechnenden Krankheiten und militärischen Dienstleistungen anzugeben (§8§. 17 
und 103 des Gesetzes). Die Vorschriften der §§. 108 Absatz 1 und 151 a. a. O. finden auf 
diese Nachweisungen entsprechende Anwendung. Die Kosten der Karte trägt die Versicherungs- 
anstalt des Ausstellungsbezirks. 
Die Nachweisung (Ziffer 10) ist von dem Seemannsamt an die Versicherungsanstalt seines 
Bezirks einzusenden; letztere hat die Nachweisung der für den Versicherten in Betracht kommenden 
ersten Versicherungsanstalt zur Aufbewahrung zu übermitteln. 
Dem Seemann ist Gelegenheit zu geben, von der Nachweisung Kenntniß zu nehmen; auf 
seinen Antrag ist ihm Abschrift derselben zu ertheilen. 
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Ausweis der 
Versicherung durch 
besondere Beschel- 
nigungen. 
Nachweisungen 
für die Versiche- 
rungsanstalten.
	        
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