Full text: Zentralblatt für das Deutsche Reich. Fünfunddreißigster Jahrgang. 1907. (35)

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staate San Domingo, Schweden, der Schweiz, Serbien, Siam, Spanien, der Türkei 
und den Vereinigten Staaten von Amerika Gegenseitigkeit in vollem Umfange zu- 
gestanden. Den Konsularvertretern dieser Staaten stehen demnach dieselben Begünsti- 
gungen zu wie ihren diplomatischen Vertretern. 
San Salvador gewährt die Zollfreiheit im vollen Umfange nur den Berufskonfuln. 
Frankreich, Griechenland, Guatemala, die Niederlande und Osterreich-Ungarn gewähren 
den Konsularbeamten nur Zollfreiheit für Flaggen und Wappenschilder, Osterreich-Ungarn 
außerdem noch für Formulare (Amtsdrucksorten), Monarchenbilder und Siegel, Frank- 
reich außerdem für Dokumente und Drucksachen. Belgien billigt den deutschen Konsular- 
vertretern nur Zollfreiheit für Flaggen, Siegel, Wappenschilder oder Gegenstände ähn- 
licher Art und Rußland für die vorstehend in Ziffer 1 Abs. 2 aufgeführten Gegenstände 
zu. Den Konsularvertretern dieser Staaten ist daher Zollfreiheit für ihre Dienst- 
sendungen nur in dem Umfange zuzugestehen, in dem sie von ihnen den deutschen 
Konsularvertretern gewährt wird. 
Die Konsularvertreter aller vorstehend nicht genannten Staaten sind bis auf weiteres 
von der Begünstigung der zollfreien Einfuhr von Dienstgegenständen ausgeschlossen.“ 
11. In Teil II.24 ist der Ziffer 3 am Schlusse folgende Bestimmung hinzuzufügen: 
„Für die im Postzollverkehr eingehenden Waren mit Ausnahme der nachstehend in Ziffer 5 
genannten dürfen die Abfertigungsbeamten auch ohne besondere Genehmigung des Amts- 
vorstandes von der Forderung der Erklärung des Herstellungslandes absehen, wenn 
ordnungsmäßige Begleitpapiere vorliegen und deren Inhalt sowie die Beschaffenheit der 
Sendung keinen Anlaß zu Bedenken gegen die Annahme bietet, daß die Ware im Ab- 
sendungslande hergestellt ist.“ 
12. Hinter Teil III 5 ist folgende Bestimmung einzufügen: 
Zu Nr. 74 5a. Zollfreie Einfuhr von Bau= und Nutzholz für 
Bewohner des Grenzbezirkes. 
1. Bewohner des Grenzbezirkes, die von der Begünstigung, unbearbeitetes oder 
lediglich in der Querrichtung mit der Axt oder Säge bearbeitetes Bau= und Nutzholz 
für ihren häuslichen oder handwerksmäßigen Bedarf auf Grund der Nr. 74 Anm. des 
Zolltarifs zollfrei einzuführen, Gebrauch machen wollen, haben bei der für ihren Wohn- 
ort zuständigen Zollstelle unter Angabe derjenigen Zollstelle, über welche die Einfuhr 
erfolgen soll, einen entsprechenden schriftlichen Antrag zu stellen. 
2. Die erstgenannte Zollstelle hat, nachdem sie sich erforderlichenfalls in geeigneter 
Weise davon Uberzeugung verschafft hat, daß der Antragsteller im Grenzbezirke wohnt, 
einen Bezugschein nach Muster 1 auszustellen. 
Uber die ausgefertigten Bezugscheine ist ein Verzeichnis nach Muster 2 zu führen. 
3. Die zollfreie Ablassung des Holzes ist nur gegen Vorzeigung des Bezugscheins 
zulässig; ist dieser nicht zur Stelle, so muß der Zoll hinterlegt werden. 
Von der Eingangsgollstelle sind die zollfrei eingeführten Mengen auf der Rückseite 
des Bezugscheins und in einem nach Muster 3 zu führenden Anschreibebuch anzuschreiben. 
Bei Erreichung der für ein Kalenderjahr zulässigen Höchstmenge von 12 fm, spätestens 
am Schlusse des Kalenderjahrs, ist der Bezugschein einzuziehen und gegebenenfalls dem 
Ausfertigungsamte zu übersenden. 
4. Die Grenzaufsichtsbeamten haben das Anschreibebuch (Ziffer 3) einzusehen und 
die bestimmungsgemäße Verwendung des Holzes auf ihren Dienstgängen zu überwachen. 
Wird auf Bezugschein Holz über eine Zollstelle außerhalb des Oberkontrollbezirkes, 
in dem der Wohnort des Einbringers liegt, eingeführt, so hat diese hiervon den zuständigen 
Oberkontrolleur zu benachrichtigen. 
5. Ist wegen Verlustes eines Bezugscheins ein neuer Schein ausgefertigt, so sind 
auf diesem die bisher zollfrei abgelassenen Holzmengen nach dem Anschreibebuche zu 
vermerken; gleichzeitig ist dem vorgesetzten Hauptzoll= oder Hauptsteueramte von dem 
Verluste des Scheines und der Neuausfertigung eines solchen Anzeige zu erstatten. 
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