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nerlei Mißhandlungen von weißen oder schwarzen
Aufsehern ausgesetzt waren. Die Sterblichkeit unter
den schwarzen Arbeitern ist weiter zurückgegangen.
Die Gesundheitsverhältnisse der Schwarzen waren
günstige.
Die Pflanzungen haben sich durchweg befriedigend
entwickelt. Der Anbau des ganzen Kültenstreifens
unseres Pflanzungsgebietes von dem Botanischen
Garten an bis zur Bibundi-Pflanzung wurde voll-
endet und vielfach ganz vorzügliches Gelände er-
schlossen. Neu gepflanzt wurden 57 000 Bäume.
Am Jahresende waren etwa 1200 ha Land in
Kultur genommen. Neben 500 000 Kakaobäumen
standen einige hundert Kickriabäume und die oben
erwähnten 800 000 Bananen. Für die 500 000
Kakaobäume wurden bis Ende 1901 1460 537,98 Mk.
aufgewandt, so doß der Baum mit etwa 3 Mk. im
Durchschnitt zu Buche steht, ein durchaus normaler
Buchwerth, wenn man erwägt, doß über die Hälfte
dieser Bäume pro 1902/03 tragfähig werden.
Unsere vierjährigen Bäume haben im abgelaufenen
Jahre schon gut getragen. Abgesehen davon, daß
wir das Saatgut unserer Neupflanzungen aus unseren
Beständen deckten und an andere Pflanzungen ab-
geben konnten, wurden 1041 Sack Kakao auf den
Markt gebracht, welche nach Abzug von Erntekosten,
Fracht, Assekuranz 2c. 2c. einen Gewinn von
46 113,06 Mk. ließen, gegen 13 825,60 Mk. im
Vorjahre. Der Marktpreis des Kakao war im
ganzen Geschäftsjahre flau, so daß wir nur einen
Durchschnittserlös von 112 Mk. gegen 133,50 Mk.
per 100 kg im Vorjahre erzielen konnten.
Der Gewinn der Handels-Abtheilung ist auch
im abgelaufenen Jahre ein geringer, da wir im In-
teresse der Beamten und Arbeiter weiter nur einen
kleinen Ausschlag auf die Waaren nahmen. Nach
Abzug der Unkosten, Tantièmen 2c. verblieben an
Reingewinn 16 101,09 Mk. gegen 14 862,58 Mk.
im Vorjahre. Wir besitzen zur Zeit Faktoreien in
Victoria, Busa, Molyko und Bali. Neu geplant
sind, nach Fertigstellung der unten besprochenen
Eisenbahn, Faktoreien in Soppo und Ekona.
Für Gebäude wurden seit der Gründung der
Gesellschaft etwa 200 000 Mk. bis Ende 1901 aus-
gegeben. Diese Gebäude sind nach großen Abschrei-
bungen in der Bilanz noch mit 108 853,25 Mk.
bewerthet. Das Landkonto (etwa 10 000 ha) ist
mit 204 000 Mk. belastet. Die Gebäude und unser
bauwürdiges Land reichen zu einer Vergrößerung der
Pflanzung auf mehrere Millionen Bäume aus, und
jeder neu gepflanzte Baum wird naturgemäß unsere
Gesammt-Anlagekosten verbilligen. Wir haben an
der Ostgrenze unseres Gebietes, nach Norden hinauf,
über 2000 ha Land liegen, wie sie tiefgründiger
und steinärmer wohl keine andere Pflanzung auf-
weisen kann. Der Aussichtsrath hat zum Ausbau
dieses Geländes die Aufnahme einer Hypothek in
Höhe von 1 000 000 Mk. genehmigt, welche durch
Arbeiter werden wir dort genügend haben, da die
Reservate von Boniadikombo;, Bussumbu, Wotuto,
Ebongo dicht bevölkert sind und die Leute schon heute
zum Theil auf unserer Buanapflanzung, zum Theil
als Träger für Regierungslasten gerne zur Arbeit
kommen. Die Bepflanzung dieses Landes mit etwa
1 000 000 Bäumen wird voraussichtlich innerhalb der
nächsten zehn Jahre möglich sein. Mit Rücksicht
darauf, daß diese 2000 ha tiefer im Innern liegen
— unser Küstenstreifen ist, wie wir eingangs schon
bemerkten, jetzt ausgebaut —, erschien es nothwendig
zur Ersparung der großen Transportkosten, unsere
ursprünglich nur bis Limbe geplante Feldbahn weiter
auszubauen und eine besondere Feldbahn-Abtheilung
zu schaffen. Der Zweck dieser Feldbahn-Abtheilung
besteht, wie gesagt, in der Hauptsache darin, das
oben erwähnte Land für uns zugänglich zu machen.
Dann aber haben wir mit der Soppo-, Bolifamba-,
Molyko-, Moliwe-, Lisoka-, Ekona-, Koke= und Meanja-
Pflanzung Verträge abgeschlossen, welche uns nicht
nur das Recht geben, deren Gebiet für die Bahn
kostenlos zu benutzen, sondern uns auch die Trans-
porte genannter Gesellschaften von und zur Küste zu
angemessenen Tarifsätzen sichern. Weiter werden wir
unsere eigenen Faktoreien in Soppo, Molyko, Buöa,
Ekona mit dieser Bahn bedienen und unserer Handels-
Abtheilung große Trägerunkosten ersparen können.
Wir beabsichtigen ferner, gegen angemessene Entschä-
digung den Transport sämmtlicher für den Regie-
rungsbesitz Busa wie für Soppo, den Sitz der
Kaiserlichen Schutztruppe, bestimmten Waaren und
Lebensmittel durch diese Feldbahn für die Kaiser-
liche Regierung auszuführen. Der Betrieb der Bohn
ist in der Weise gedacht, daß für Holzfeuerung ein-
gerichtete, 15= bis 20 pferdekräftige Lokomotiven jeden
Morgen zwei bis drei Wagen mit je 50 Centnern
Waaren und Lebensmittel hinaufbefördern und erst
des Abends kurz vor Sonnenuntergang zurückkommen.
Den ganzen Tag über ist dann das Geleise frei und
steht zur Verfügung der schon Enrnte gebenden Vic-
toria-, Buana-, Limbe-, Bussumbu-Vorwerke, zwecks
Beförderung der Früchte zur Centrale am Kakaohafen.
Wenn unsere bereits in Angriff genommenen neuen
Anlagen an der Ostgrenze hinauf bis zur Soppo-
Pflanzung Erträge geben, wird die Bahn auch diesem
Areal eine willkommene Transportgelegenheit zur
Hinunterschaffung der Ernte bieten. Sehr ins Gewicht
fällt auch noch der Umstand, daß in dem Augenblicke,
wo wir den Betrieb der Bahn bis nach Meanja
eröffnet haben, über 1000 jetzt vom Tragen der
Lasten lebende Arbeiter bezw. Arbeiterinnen frei,
und dann für die Arbeiten auf den Pflanzungen
verfügbar werden. Die Kosten dieser etwa 60 km
langen, mit einer Spurweite von 60 cm gebauten
Bahn werden verhältnißmäßig keine übermäßig theueren,
da es uns gelungen ist, im Dezember 1901, in einem
Augenblicke des größten wirthschaftlichen Tiefpunktes,
das gesammte Material zu billigen Preisen abzu-
Ausgabe von Obligationen beschafft worden ist. schließen. Ferner plant die Feldbahn-Abtheilung für