Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIX. Jahrgang, 1908. (19)

Rachwelsung der Brutto-Elnnahmen bel den Rũstengollstellen von Deutsch · Ostafrika im Monat Juni 1908. 
Gegenübergestellt dem gleichen Monat des Vorjahres. 
(Vgl. „Deutsches Kol. Bl.“ 1908 Nr. 16, S. 804.) 
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schneiden und zusammen mit den zerschnittenen 
Tschamas, Salz und (wenn vorhanden) etwas 
Speck zu kochen. Dies gibt dann eine, wenigstens 
mir sehr gut schmeckende Sauce und gutes 
Gemüse.“) 
Wenn vor der Regenzeit die Tschamas trocken 
und schwammig werden, legt man sie in ein Loch, 
bedeckt dieses mit Sand, schüttet heiße Asche dar- 
auf und läßt die Frucht braten à la Aschkopf. 
Dann nimmt man sie heraus, kühlt sie ab und 
drückt das angesammelte Wasser aus. Zu dieser 
Zeit ist es aber kein Genuß, bei Hitze sich mit 
Tschamas begnügen zu müssen. 
Ochsen und Pferde gewöhnen sich so an 
Tschamas, daß sie das Wasser gänzlich entbehren 
können. Ich habe hier erst ein Pferd gefunden, 
das keine Tschama fraß, obwohl es vier Tage 
ohne Wasser war. Es ist aber nicht eingegangen. 
Die Pferde wie auch das Wild fressen nicht die 
ganzen Früchte, sondern beißen sie nur mehr 
oder weniger an. Bei meinen Tieren, die gute 
Tschamapferde sind, habe ich bemerkt, daß sie frei 
weidend lieber Tschama fressen, als wenn diese 
ihnen im Freßbeutel zerschnitten serviert wird. 
Den Beutel nehme ich aber nur in Gebrauch, 
wenn wenig Tschama vorhanden ist, damit nicht 
so viel verloren geht. 
Außer Simon Copper leben in der Kalahari 
Tausende von Menschen, die Bak-Kalaharis, die 
das ganze Jahr hindurch mit ihrem Vieh die 
nötige Feuchtigkeit nur aus den Tschamas und 
den angepflanzten Melonen „Magatan“ beziehen. 
Dazu kommt allerdings für die Menschen die 
Milch der Kühe und Ziegen. Letztere brauchen 
die Tschamas gar nicht; sie begnügen sich, wie 
Klipp= und Steinbock, mit dem Laub der Büsche. 
Aber nicht nur der Saft und das Fleisch, 
sondern auch die Kerne der Tschamas dienen 
als Nahrung. Sie werden in heißer Asche ge- 
röstet, von ihrer Schale befreit und dann gegessen. 
Es gibt noch eine Art Tschama, auf Namaqua 
d Gab, von den Hereros Otura genannt. Sie 
ist gelb, etwas oval, mit ziemlich weichen Stacheln 
bedeckt und wird etwas größer wie eine Apfelfine. 
Ich habe sie sowohl in der Namib wie auch in 
der Kalahari angetroffen, im Sandfeld nur ver- 
einzelt. Roh genossen, erzeugt sie leicht Magen- 
beschwerden und Durchfall. Man muß sie eben- 
falls wie einen Aschkopf in heißer Asche braten 
und dann nach dem Erkalten den Saft aus- 
quetschen. Von Pferden wird sie nicht gefressen. 
*) Ich will hier noch anführen, obwohl es nicht 
zum Thema gehört, daß Strauß und Gemsbock (in 
Ermangelung von besserem) sehr viel Fett liefern. Be- 
sonders das des ersteren hält in Flaschen gefüllt lange 
zum Braten und Schmoren an. 
 
	        
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