Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIX. Jahrgang, 1908. (19)

G 1020 20 
  
  
  
  
  
Ballen Ballen 
Ausfuhr nach fremden Häfen zu Schif- 7 479 740 . 
Einfuhr fremder Baumwolle 150 608 
zasser hh; 7 329 132 
Versand nach Kanada mit Bahn 103 338 
Verbrant 1 
Vorrat am 1. Septenber v608 in Häfen 182 787 
8 auf Märkten des Nordens 8 061 
Gesamtabgang 7 623 319 
Ankauf zum Verbrauch in Spinnereien d des Inlands- 4241 817 
und zwar im Norden 2 007 422 
im Süden. . . 2234 395 
Für die letzten drei Erntejahre stellten sich der inländische Verbrauch und der Versand 
folgendermaben: 19008 1906%07 1905/06 
Verkauf zum Verbrauch im Inland: Ballen 
im Norden . 2 007 422 2 708 662 2 453 948 
im Süden ... .... 2234 395 2 487 088 2 398 404 
Verbrauch zusammen. 4241 817 5195750 4 852 352 
Ausfuhr zur Se . 747974084052286601479 
Versand mit Bahn nach Kanada . .. 103 338 122 000 114 872 
Gesamtversand 7 583 078 8527228 6 716 351 
Verbrannt 540 14 451 
Verbraucht (auch vernichtet) und versandt im ganzen 11 824 896 13 723 518 11 583 154 
Diese Summe wurde gedeckt durch: 
Ernte mit . 11 581 829 13 550 760 11 319 860 
Einfuhr und Lagerentnahme mit . 243 067 172 758 263 294 
Die Baumwollindustrie der Vereinigten Staaten 
hatte im Jahre 1907/08 bei der allgemeinen 
wirtschaftlichen Krisis recht empfindliche Verluste 
zu verzeichnen. Die Abnahme der Waren- 
erzeugung und die niedrigen Preise standen in 
scharfem Gegensatz zu der Produktionssteigerung 
und den hohen Erträgen des Vorjahres. In 
vielen Teilen des Landes, namentlich aber in den 
Neu-England-Staaten, wurden wesentliche Ein- 
schränkungen der Arbeit und Verkürzungen der 
Löhne für die Baumwollfabriken zur dringenden 
Notwendigkeit. Dennoch kamen in der Baumwoll-= 
industrie (abgesehen von den Zahlungsschwierig- 
keiten der Arnold-Druckerei-Werke) im Beginn der 
Finanzkrisis bedeutendere Insolvenzen von Baum- 
woll-Industriegesellschaften nicht vor. Das ist 
nicht überraschend, weil in den letzten Jahren, 
namentlich aber 1906/07, alle Baumwollfabriken 
mit gesunder geschäftlicher Grundlage ansehnliche 
Gewinne erzielt hatten. 
Zu Beginn des Baumwolljahres 1907/08 
schien es, als ob der Baumwollbedarf der Welt 
sich über den vorjährigen noch steigern würde, 
und da nach den Regierungsschätzungen die neue 
Ernte (1907) erheblich hinter der von 1906 
zurückzubleiben versprach, war eine Preissteigerung 
  
für den Spinnstoff vorauszusehen. Bevor die 
Saison weit vorgeschritten war, mußte der Kundige 
aber erkennen, daß der Weltverbrauch nicht stieg 
und der Ausfall der Ernte keineswegs ungünstig 
war. Trotzdem bemühte sich die Spekulation, die 
Preise durch Verbreitung ungünstiger Ernte- 
schätzungen und Fernhaltung der Baumwolle vom 
Markte zu halten. Das gelang auch längere Zeit 
zum Schaden vieler Fabrikanten, die teilweise 
wegen niedriger Fabrikatpreise mit Verlust arbeiten 
mußten. Nunmehr ist klar zu übersehen, daß ein 
Baumwollmangel keineswegs vorgelegen hat, denn 
im Baumwolljahr 1907/08 war zu Beginn ein 
sichtbarer Vorrat amerikanischer Baumwolle von 
1 335 844 Ballen, zu Ende ein solcher von 
965 000 Ballen nachzuweisen, so daß der ver- 
fügbare Überschuß nur eine Verringerung von 
370 844 Ballen erfahren hatte. Auch diese Ver- 
minderung trat nur ein, weil die Baumwollernte 
Britisch Indiens 1907/08 wesentlich hinter der 
früherer Jahre zurückblieb. 
Arbeiterunruhen sind in den Baumwollfabriken 
der Union im Jahre 1907/08 so gut wie gar 
nicht vorgekommen, trotzdem die Verhältnisse die 
Arbeitgeber zu erheblichen Betriebseinschränkun- 
gen und Lohnverkürzungen zwangen. Reibungen
	        
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