W. 1065 20
1901 1902 1908 1904 1905 1906
Deutsch-Südwestafrika] 66 584 54 598 45 747 Deutsch-Südwestafrikas174 775 —
Deutsch-Ostafrika 72351 95 036 45 480 Tutch- Ostafrika . 365 016 141 18510611
ooo 299 200 321 73 048 5 619 76 608
Kamern — — 75 rm s 400 1) õ1 286
... ——4 l Bekanntlich it die Zufuhr von lebenden Tieren
1904 1905 1906 allein nicht hinreichend, um eine befriedigende
- Versorgung des deutschen Fleischbedarfs zu ge-
- 27 2 15 . . -.- :
ucict FSri 1025 122 155 120 200 währleisten. Infolgedessen werden jährlich be-
Togo . 838 894 810 trãchtliche Quantitäten frischen oder zuberei-
Kamernn 275 2638 1663 teten Fleisches nach Deutschland gebracht.
Deutsch-Ostafrika nimmt insofern eine Sonder-
stellung unter den deutschen Kolonien ein, als es
in beträchtlichem Umfange Insektenwachs aus-
führt. Der Wert der Ausfuhr bezifferte sich:
19031). auf 138 489 Mk.
19004 . 575.572.
19006 1 289 649
1906 . 888 511=
Neben tierischen Produkten, die industriellen
Zwecken dienen, führt Deutschland jährlich be-
deutende Mengen an lebendem Vieh ein. Im
Jahre 1907 stellte sich diese Einfuhr folgender-
maßen:
Kälber. . im Werte von 0,5 Mill. Mk.
Jungvieh -- - --
Kühe 21,5
Stiere -- -3,9--
Ochsen. -- -31,6--
Schafe. -- -0,5--
Schweine -- -12,7--
Stellt man diesen Zahlen den Export von
lebendem Vieh (ohne Wild) aus den deutschen
Schußgebieten gegenüber, so ergibt sich folgendes
r Wert. des ausgeführten Viehs bezifferte
sich auf Mar
1808 1890 1000
Deutsch-Südwestafril2200| 121000/9 127 910
Deutsch-Ostafrika —- «)187885«)155921
Too......—»-)77305-)64252
Kmncnm..... — — —
1801 1902 1908
Deutsch-Südwestafrilas 120 225 1 022 497 2 337 672
Deutsch- Sstafeia 55 * 582 2 209 734 331 313
To * 53 000 20 351 40 138
ogo
ãͤamerun
1) zur frühere Jahre nicht gesondert nachgewiesen.
2) Lebende Tiere.
Frisches Fleisch liefert uns Europa, vorwiegend
Dänemark, Rußland und die Niederlande, zu-
bereitetes Fleisch dagegen — in der Hauptsache
Rindfleisch — kommt zum großen Teile aus über-
seeischen Gebieten, vor allem aus den Vereinigten
Staaten von Amerika. An derartigem Rindfleisch
wurden im Jahre 1907 2826 Tonnen im Werte
von 2,5 Millionen Mark eingeführt, von denen
2501 Tonnen aus den Bereinigten Staaten kamen.
Die deutschen Schutzgebiete hatten bisher keine
nennenswerte Ausfuhr von Fleisch. Südwestafrika
hat nur einmal, im Jahre 1898, für 2370 Mk.
Fleisch verschifft, Ostafrika in den Jahren 1903
für 7347 Mk., 1904 für 7966 Mk., 1905 für
10 369 Mk., 1906 für 6506 Mk. Fleisch und
Fleischwaren. Es dürfte sich hierbei fast aus-
schließlich um Ansfuhr von Wildbret handeln.
Die bisherige Darstellung hat gezeigt, daß
Deutschland in bezug auf seine Versorgung mit
tierischen Rohstoffen in starkem Maße von der
Erzeugung fremder Wirtschaftsgebiete abhängig ist,
sowie ferner, daß monopolistische Tendenzen eine
preiswerte Deckung des einheimischen Bedarfs
in starkem Maße erschweren.
Die Darstellung hat ferner ergeben, daß in
einigen unserer Schutzgebiete sich bereits bemerkens-
werte Anfänge einer eigenen Produktion von
tierischen Rohstoffen bemerkbar machen, und es
bleibt zum Schluß noch die Frage zu beantworten,
ob diese Anfänge zu so ergiebigen Erträgen führen
können, daß dem Mutterlande eine neue Bezugs-
quelle im Rahmen der eigenen Volkswirtschaft
daraus entstehen kann.
Diejenige Kolonie, die bei der Beurteilung
der Frage vor allem in Betracht kommt, ist Süd-
westafrika, das mit seinem Flächeninhalt von
rund 835 000 Quadratkilometern ungefähr so
groß ist wie Deutschland und das ecisleithanische
Osterreich-Ungarn zusammen. Etwa vier Siebentel
dieses Gebietes, 500 000 Quadratkilometer, sind
mit zum Viehfutter geeigneten Pflanzen bedeckt,
) Einschließlich Pferde und Esel.