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um 2 bis 3 v. H. höher als die vorjährige und
1 v. H. höher als die von 1906. Die Qualität
der Faser ist in beiden Kreisen sehr gut. Die
Faser ist weiß, stark und weich.
In Buchara erschien schon am 29. August
Baumwolle der neuen Ernte auf dem Markte.
In Ginschduwan waren am 24. August schon
über 800 Pud rohe Baumwolle auf den Markt
angeführt worden. Die Baumwollernte ist hier
bedeutend größer als die vorjährige und auch als
die von 1906. Indessen hängt alles von dem
Verlauf des Monats September ab. Bis jetzt
sind Weiter und auch alle übrigen Umstände für
die Baumwollstaude sehr günstig. Die Faser ist
ausgezeichnet weiß, fest, seidenartig. In Trans-
kaspien (Kreis Tedschen) ist die Baumwollernte
niedriger als im vorigen Jahr. Im Kaukasus,
in den Gouvernements Baku, Jelisawetpol und
Eriwan reift die Baumwolle in diesem Jahre
bedeutend früher als im vorigen, wobei die Ernte
höher zu werden verspricht als die vorjährige.
Die Faser ist von vorzüglicher Qualität. Infolge
der guten Witterungsverhältnisse im Gouverne-
ment Eriwan beabsichtigt man hier zweimal
Baumwolle zu ernten, und zwar das eine Mal
Ende September und das andere nicht später als
Mitte Oktober.
Demnach hofft man in den meisten Baum-
wollanbaugebieten Rußlan ds auf eine gute Baum-
wollernte.
(Nach der Torg. Prom. Gaz. vom 12./25. September 1908.)
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Im Bezirk Rio Grande in Mexiko ist die Er-
zeugung von Baumwolle in den letzten Jahren
durch den Kapselwurm (boll weevil) erheblich
beeinträchtigt worden. Man hat daher in letzter
Zeit einige Baumwollbäume (Gossypium ar-
boreum) angepflanzt, und der damit in jener
Gegend erzielte Erfolg wird möglicherweise zu
einer erweiterten Einführung und Kultur dieser
Bäume führen. Auf keinen der Bäume wurde
nennenswerte Sorgfalt verwendet, und dennoch
schienen alle ziemlich gut zu gedeihen. Am
meisten regt die Tatsache zur Einführung der
Baumwollbäume an, daß die Baumwolle auf
ihnen schon um den Junianfang herum zum
Pflücken reif wird. Diese frühe Reife wird ver-
mutlich die beste Sicherung gegen den Kapselwurm
bieten; angeblich wurden auf keinem der Bäume
Kapselwürmer gefunden, aber für diese Angabe
kann keine Gewähr geleistet werden. Probe-
anpflanzungen des Baumes an der texanischen
Seite des unteren Rio Grande-Tales dürften sich
empfehlen; vielleicht werden die Bäume auch
durch die dort gelegentlich auftretenden leichten
Fröste nicht geschädigt. Die von den Bäumen
gewonnene Baumwolle ist kurzstapelig, die Faser
ist nur ½ bis ¾ Zoll lang, aber fest. Der
Samen ist rein und schwarz.
(Nach Daily Consular and Trade Reports.)
Stand der Baumwollfelder in den Vereinigten
Staaten von Kmerika Ende Kugust 1908.
Nach dem vierten diesjährigen Monatsberichte
der statistischen Abteilung des Bundesamtes für
Ackerbau in Washington wird der Stand der
Baumwollfelder am 25. August 1908 auf 76,1 v. H.
eines normalen Standes geschätzt. Das bedeutet
gegenüber der Schätzung für den 25. Juli einen
Rückgang um 6,9 v.H. Die Schätzung des
Standes hatte Ende August 1907 auf 72,7 und
zur gleichen Zeit des Jahres 1906, das eine
Ernte von 13½ Millionen Ballen gebracht hatte,
auf 77,3 gelautet. Im Durchschnitt der letzten
zehn Jahre, das laufende nicht mit eingeschlossen,
hatte die Schätzung für Ende August 73,9 v. H.
des normalen Standes ergeben.
Der Rückgang gegen den Vormonat ist am
stärksten in Louisiana, demnächst in Alabama.
Nord= und Südkarolina und Georgia haben einen
Rückgang von 8—9, Mississippi und Texas einen
solchen von 7 v. H. zu verzeichnen.
Die Schätzungen in den Handelskreisen hatten
auf 78 bis 80 v. H. gelautet. Unter gewöhnlichen
Umständen hätte eine amtliche Schätzung, die um
fast 2 v. H. unter der unteren Grenze jener
Schätzungen blieb, den Marktpreis in die Höhe
treiben müssen. Die Veröffentlichung der letzten
Schätzung hat eine solche Wirkung nicht gehabt.
Der Markt ist in New Orleans in seiner Tendenz
unverändert geblieben. Dasselbe ist in New York
der Fall gewesen, wo eine mit großen Mitteln
unternommene Hausse-Spekulation auf dem Ter-
minmarkte für August und Oktober in den letzten
Augusttagen mit großen Verlusten zusammen-
gebrochen war. Bei der lustlosen Lage des
Baumwollwarenmarktes, auf dem die Handels-
kreise fürs erste eine Anderung nicht voraussehen,
bei der geringen Beteiligung des Publikums an
der Spekulation, und da trotz des Rückganges im
Stande der Felder während des verflossenen
Monats die Aussichten auf eine reiche Ernte
immerhin noch recht gut sind, ist die Tendenz des
Marktes ungeteilt auf Baisse gestimmt. Die Ter-
minpreise für Oktober und Dezember schlossen in
New Orleans mit 8,46 und 8,41 Cents pro Pfund,
in New York mit 8,43 und 83,36 Cents. Der Preis
für Lokoware (middling), der zu Anfang des
Monats August 10⅝ Cents war, sank um die
Mitte des Monats auf 10 und ist seitdem stetig