G 1116 20
Kamerun Togo Seutsch-) Samoa
1898 313 115 — — —
18999 244 094 — — —
19000 333 989 37 — 1 862
1901 565 002 71 — 10 911
1902 692 693 167 — 11524
1903. 928 218 846 91 5537
1904 1 043 604 8911 308 21543
1905 1280 944%708 5450250
1906 1 167 4921994 6050101 441
1907“) 2704 2600 50 928 . 116500
Die Zahlenreihen zeigen ein ununterbrochenes
und schnelles Aufsteigen. Während im Jahre 1900
die Gesamterzeugung der Kolonien rund 1 v. H.
des Wertes der deutschen Einfuhr von Kakao-
bohnen ausmachte, stellte sie im Jahre 1907,
soweit die vorläufigen Ermittelungen Schlüsse
gestatten, annähernd 5 v. H. dar. Am weitesten
ist die Kakaokultur in Kamerun vorgeschritten,
wo bereits etwa 12 Millionen Mark in Kakao-
pflanzungen angelegt sind. Größere Anlagen
bestehen bei Viktoria, Bibundi, Molive, Krieg-
schiffshasen und an anderen Orten; in Togo
beschränkt sie sich bisher wesentlich auf den Bezirk
Misahöhe. Eine weitere Ausdehnung in dieser
Kolonie ist vor allem schon darum nicht zu er-
warten, weil das Klima nicht so feucht und be-
ständig ist, wie es die Kakaokultur verlangt. In
Deutsch-Ostafrika hat besonders die Sigi-Ge-
sellschaft den Anbau mit gutem Erfolg begonnen.
Zumal im nördlichen Teil des Schutzgebiets, am
Fuße des Gebirges, lassen günstige klimatische
Vorbedingungen eine Ausdehnung der Kultur
erwarten. Auf Samoa macht die Anlage von
Kakaopflanzungen gute Fortschritte, die erheblich
gefördert sind durch die von der Reichsregierung
unterstützten Bemühungen, durch Auswahl ge-
eigneter Sorten ein marktfähiges Produkt zu er-
zeugen. Unter anderem hatte die Deutsche
Handels= und Plantagengesellschaft Ende 1907
in ihren Pflanzungen einen Bestand von nahezu
100 000 Bäumen; auch die Deutsche Samoa=
gesellschaft hat schon 95 000 Bäume angepflanzt.
Der bisher auf Samoa gewonnene Kakao ist von
sehr guter Beschaffenheit und erzielte hohe Preise.
Die Bedeutung einer Erzeugung innerhalb
des Rahmens unserer eigenen Volkswirtschaft tritt
beim Kakao u. a. deshalb besonders scharf her-
vor, weil der höchst wünschenswerten Tendenz
der Verbrauchssteigerung durch die nicht
mehr zulängliche Produktion und die dadurch
erwachsende Preissteigerung ernsthafte Schwierig-
leiten erwachsen. Bei einer Reihe anderer Artikel
Vorläufige Zahl.
kommt dieser Gesichtspunkt zwar weniger in Frage,
jedoch machen auch da nationalwirtschaftliche Er-
wägungen die Schaffung eigener Produktions-
quellen, die gleichzeitig die Produktionsgebiete
wirtschaftlich kräftigen, nicht weniger erwünscht.
Das ist zum Beispiel der Fall beim Kaffee,
der, wie die nachfolgende Übersicht zeigt, in sehr
** Mengen nach Deutschland eingeführt
wird.
Kaffee roh')
». .
Jahr s Tonnen Min. Jahr Tonnen Mil.
1
1880 94222 1250, 8. 1900 160 826 155,8
1888 114174 137.0 s 1901 171 974 147.7
1886 123 631 133,5, # 1902 171 435 143,2
1880 113229 199.3F 1908181 998 45,2
1892 122 032 10 5 190480
1895 122 390 202,.5 180 166170,3
1808 153270 1 1370 1908 186 5 1
1899 156 187 128,0 1907 189 625| 162,3
Von dem eingeführten Kaffee wurden nur
geringe Mengen wieder zur Ausfuhr gebracht,
im Jahre 1907
Roher Kaffee 96,4 t im Werte vom 16 000 1
Gerösteter
Kaffee. 471,1 t - -650000 -
Der Verbrauch von Kaffee auf den Kopf der
Bevölkerung hat sich im Laufe der Jahre mäßig
erhöht.
Er stellte sich:
1886
nuauf 2410 g
1896 .2460
1905 . 2960
1906 . 3020
1907 . 3060
Obwohl der Kaffee gegen früher erheblich
billiger geworden ist, wie aus der wefentlich
geringeren Steigerung des Wertes der Einfuhr
im Vergleich zur Menge hervorgeht, ist doch der
jährliche Gesamtaufwand für dieses Genußmittel,
der bisher fast ausschließlich dem Auslande zu
gute kommt, sehr erheblich.
Versuche, einen Teil des Bedarfs im eigenen
Wirtschaftsgebiet zu decken, sind bereits frühzeitig
und mit wechselndem Erfolg gemacht worden.
Bisher wurden aus den deutschen Schutzgebieten
an Kaffee ausgeführt (in Mark):
*) Gerösteter. gebraunter, gemahlener Kaffee kommt
neben Rohlaffee als Einfuhrartikel kamm in Frage. An
derartigem zubereitetem Kaffee wurden 1907 nur 146,64.
im Werte von 165 000 .K& eingeführt.