1166 e
jetzt wieder große Abladungen von Hanf zu er-
halten. Während wir im Vorjahr noch besonders
hohe Preise für Hanf erzielten, sind dieselben auch
für dieses Produkt infolge der allgemeinen Welt-
lage jetzt auf etwa 600 —¾ pro Tonne frei Ham-
burg gefallen. Das bedeutet eine große Ver-
minderung unserer Einnahme. Da wir aber die
vorhergehenden Jahre zu besonders hohen Ab-
schreibungen benutzt haben, so dürfen wir hoffen,
daß unsere Pflanzung auch bei den jetzigen
Preisen bei angemessener Abschreibung befriedigend
arbeiten wird. Es standen Ende des Jahres
2 000 000 Pflanzen im Felde, davon 850 000
schnittreife.
Unsere älteste Pflanzung Kikogwe hat an
Sisalagaven wieder ein ausgezeichnetes Resultat
ergeben; es kamen 1123 Tonnen zur Ablieferung
mit einem Reinerlös von 769986 —; wir benutzten
die gute Einnahme zu einer nochmaligen Zurück-
stellung in Höhe von 150 000 ¼, um auch für
die Zukunft gerüstet zu sein. Nachdem die alten
Pflanzen nunmehr zum größten Teil erschöpft
sind, hat sich gezeigt, daß die jungen Pflanzen,
welche stets zwischengepflanzt wurden, sich nicht
so gut wie die Mutterpflanze entwickelt haben.
Diese Erfahrung lehrt, daß Neuanlegung von
Feldern unumgänglich nötig ist. Wir haben da-
her eine Neupflanzung von zunächst 300 000 Stück
angelegt. Wenn auch das Ergebnis dieser Pflan-
zung in den nächsten Jahren wegen des kleineren
Quantums und starken Preisrückganges geringer
ausfallen wird, so steht die Pflanzung doch so
billig zu Buch, daß Abschreibungen nur noch in
bescheidenerem Umfange nötig sein werden, so daß
man auch für die Zukunft günstige Ergebnisse er-
warten darf. Ende des Jahres waren 1 400 000
schnittreife Agaven vorhanden.
Der Ausbau der Agavenpflanzung auf der
Pflanzung Kange ist nunmehr beendet; es standen
Ende 1907: 525 000 Agaven im Felde. Der
Bestand an Kautschukbäumen beläuft sich auf
100 000 Stück. Die Pflanzung steht gut, und
kann Ende 1908 mit der Ernte begonnen werden.
Das Gewim= und Verlustkonto enthält auf
der Kreditseite den Saldo aus 1906 mit 15798.7“
den Gewinnsaldo der Generalvertretung Dares-
salam mit 140 252 J, den Gewinnsaldo der
Niederlassung Nossibe-Majunga mit 11 531..4,
der Pflanzung Kikogwe mit 168 943 AM, der
Pflanzung Muoa mit 50 744 .74, ferner Gewinn
aus Zinsen und Agio mit 236 364 JA//, Gewinn
aus Provision mit 142 530 —. Auf der Debet-
seite sind verbucht: Verwaltungsunkosten mit
89 899 .J, Abschreibungen auf Effekten mit
30 681 .“¼, zur Rückstellung für die Pflanzung
Union 105 032 1“7, Abschreibung für Immobilien
in Ostafrika 30 000 -“ und der Saldogewinn
mit 513 259 M.
In der Vermögensbilanz erscheinen das
Kapitalkonto mit 6 721 000 “, die Rücklage-
konten mit zusammen 880 720 ¼4, das Schuld-
verschreibungskonto mit 10 654 500 ¼, das
Dividendenkonto mit 33 161 4, das Kreditoren-
konto mit 792 313 ., das Delkrederekonto mit
350 000 ¼4, Pensions= und Unterstützungsfonds
mit 30 000 ., das Pflanzungserneuerungs-
konto mit 300 000 “, der Dispositionsfonds mit
1736 431 M.
Die wesentlichsten Posten auf der Aktivseite
find: Kassakonto mit 182 795 44, Effektenkonto
mit 1 665 596 .¼, Konto des Vertrages mit der
Regierung mit 10 654 500 X, das Konto für
verschiedene Beteiligungen mit 663 987 . Die
Häuser in Ostafrika und Madagaskar sind mit
190 000 “, und das Pflanzungskonto der
Pflanzungsunion Kikogwe, Muoa und Kange mit
1 378 706 .““ eingestellt worden. Die General-
vertretungi in n Daressalam figuriert mit 5098 4547,
lassun Nrpris
Die Debitoren betragen 845 812 X, unverrechnete
Produkte 53 901 .7.
Sigl-Dflonzungs-Gesellschaft m. b. 5. in essen.“)
Kakao. Im Berichtsjahre wurden versandt
123 Sack 4765 kg, wofür im Durchschnitt 2, — M
pro kg erzielt wurden (gegen 1,37 .# in 1906).
Hierbei ist uns allerdings die gute Konjunktur zu
Hilfe gekommen. Seitdem haben die Preise bei
der schwachen Marktlage, infolge der allgemeinen
wirtschaftlichen Verhältnisse nachgegeben. Wir
konnten jedoch für die seit Januar 1908 ver-
ladenen 48 Sack 1882 kg einen Durchschnitts-
preis von 1,74. pro kg erreichen. Auf 100 ha
besitzen wir 42 800 Bäume, von denen 8000
tragen. *7#
Kautschuk. Der Bestand an Manihot
Glaziovü (Ceara-Kautschul) ist auf 250 000 Bäume
angewachsen, die auf einem Flächenraume von
350 ha stehen. Es sind in der Berichtszeit
verkauft worden 20 Sack 779 kg, wofür sich der
Erlös durchschnittlich auf 6,83. pro kg gestellt
hat. Leider sind die Preise für Kautschuk seitdem
erheblich zurückgegangen, so daß wir für weitere,
im April hereingekommene 11 Sack 439 kg nur
5,20 . pro kg erzielen konnten. Ein Quantum
von 1500 kg ist nach Hamburg unterwegs. Zur
Veredlung der Qualität unseres Produktes haben
wir im Januar d. Is. eine Kautschuk-Wasch-
einrichtung angeschafft.
n Aus dem Geschäftsbericht 1907 (für die ordent-
liche Generalversammlung am 29. September 1908).