1907 1906
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Fasern 2216 ewt. 1 286 11 efwt. 9
Kaffee 867 - 1077 7 - 712
Baumwolle 269 - 649 366 - 684
Wilddecken 8 113 Stuck 325 — — —
Schaffelle 146 ewt. 168. 2 ewt. 16
Gehörne 102 - 160 10 - 18
opra 167 - 140 441 - 214
Ziegenfelle ·..... 27 - 128 7 - 155
Elfenbein. .. 2 - 84 2 - 95
Roter Pfeffer 200 - 57 67 - 41
Bohnen.n. .... 184 - 52 — — —
Straußenfedern. . 25 lbs. 30 ? Ibs. 8
Wilde Tieer 2 Stück 20 6 Stück 40
Muschhen — — — ? ewt. 14
Zusammen, einschl. anderer — — 82 568 — — 688 343
Die allgemeine Geschäftslage.
Die Ziffern der Ein= und Ausfuhr Britisch-
Ostafrikas sind zwar gegen das Vorjahr gestiegen,
doch bei weitem nicht in dem Tempo voran-
gegangener Jahre. In der Einfuhr beträgt die
Steigerung nur 45000 L, während sie in früheren
Jahren um etwa 80 000, von 1904 zu 1905
sogar um 150 000 E für das Jahr zu-
genommen hat.
Wenn die Ausfuhrziffern von Jahr zu Jahr
eine gleichmäßigere Entwicklung zeigen (70 000 L
mehr gegen das Vorjahr, in früheren Jahren
durchschnittliche Steigerung von 100 000 L), so
kommt das Plus hauptsächlich auf den Verkehr
von Transitgütern, die von Deutsch-Ostafrika
und dem Kongostaat durch Britisch-Ostafrika auf
den Weltmarkt gebracht werden. Die eigentliche
Ausfuhr Britisch-Ostafrikas und Ugandas zu-
sammen ist nur um ein Geringes (7000 D) ge-
stiegen, die Produktion von Britisch-Ostafrika allein
ist sogar gegen das Vorjahr etwas zurückgegangen.
Die Geschäftslage war infolge der Mitte 1907
von Amerika ausgegangenen Geldkrisis höchst
ungünstig. Alle wertvolleren Ausfuhrartikel sind
erheblich, teilweise bis auf die Hälfte zurück-
gegangen. Besonders verhängnisvoll war der
Preissturz in Häuten und Fellen, die in vielen
Gegenden das einzige Mittel sind, durch das der
Eingeborene bares Geld erwirbt. Die Lage
wurde in manchen Gegenden (Hinterland von
Bukoba) so, daß sich der Handel nicht mehr lohnte
und der Eingeborene, statt für den Erlös Baum-
wollwaren zu kaufen, zu dem Verfahren früherer
Jahre, sich in Felle zu kleiden, zurückgekehrt ist.
Wo der Handel fortdauerte, bekam er meist nur
die Hälfte des früheren Erlöses, seine Kaufkraft
wurde damit erheblich geschwächt.
Als unglücklicher Umstand kam noch hinzu,
daß die Erdnußernte, die am Viktoriasee vielen
Eingeborenen als Mittel zum Gelderwerb dient,
besonders ungünstig war.
Alles dies mußte seine ungünstige Wirkung
auf die Einfuhr ausüben, deren wichtigster Artikel,
Baumwollstoffe, über ein Viertel der Gesamt-
einfuhr bildet. Ihr Absatz hat erheblich nach-
gelassen, die Folgen werden bei den nächstjährigen
Handelsstatistiken vielleicht noch mehr zum Aus-
druck kommen als im Berichtsjahre, in dem der
Unterschied gegen das Vorjahr immerhin nur
31 000 1. 6" v. H.) beträgt.
Auch hat sich wohl ungünstig eine gewisse
Ülberfüllung des Marktes geltend gemacht, die
durch den Konkurrenzkampf einer im Juli 1906
aufgetretenen, seit Ende 1907 wieder eingestellten
englischen Dampferlinie (British East African Line)
veranlaßt wurde, die die Frachten aus Europa
bis auf 6 sh pro Tonne drückte und dadurch zur
Erhöhung der Einfuhr führte.
Das Sinken der Ausfuhrwerte und die ver-
ringerte Absatzmöglichkeit der Einfuhrartikel haben
in Verbindung mit der allgemeinen Geldknappheit,
die auch größeren europäischen Firmen ein län-
geres Kreditgeben gefährlich erscheinen ließ, zu
verschiedenen Konkursen bisher als solid geltender
Inderfirmen in Britisch-Ostafrika, Zanzibar und
Deutsch-Ostafrika geführt, durch die viel Geld
verloren wurde. Die Lage war so unsicher, daß
europäische Importfirmen vielfach schon gelieferte
Waren von den indischen Zwischenhändlern zurück-
gekauft und bestellte Waren nicht ausgeliefert
haben.
Aussichten.
Trotz des starken Preisfalles der meisten
Exportwerke hat sich eine rege Erwerbstätigkeit in
Britisch-Ostafrika geltend gemacht. Man hatte in
früheren Jahren, verführt durch die günstigen
klimatischen Verhältnisse der durch die Uganda-
bahn rasch erschlossenen Hochländer, in Britisch-