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rondo, ferner von den Pfahldorfbewohnern
Wakingua, abermals Warondo, Wamraguru und
Wasongora bewohnt, deren Sultan Kasigano ein
Mhima ist.
Eigene Kultur ist noch nicht zu finden. Ba-
nanenschamben gibt es bei Kissenyi und Ruisamba
vereinzelt. Interessant und sehr der Beachtung
wert ist aber das nördlicher gelegene Kaiwe,
das eine eigene Salzsaline hat und die Gegend
weithin, sogar bis Bukoba, mit Salz versorgt.
Der größte Teil der Bewohner ist mit Euro-
päern noch wenig in Berührung gekommen und
zeigt sich diesen gegenüber im allgemeinen wenig
zugänglich und schen. Die Zurückhaltung verliert
sich aber bei entsprechender Behandlung.
Über die Nordost-Ecke des Sees wurde Ka-
sinde erreicht, wo für einige Zeit Standlager
vorgesehen war. Dieser Posten ist vor Jahres-
frist angelegt worden und liegt auf einer Höhe
3/8 Stunden vom See entfernt. Er wird von
einem agent militaire verwaltet und hat eine
militärische Besatzung von 50 Mann. Die un-
mittelbare Umgegend ist völlig kahl; nur unter-
halb des Postens am Seenfer bringt ein üppiger
Akazienwald Abwechslung in die Eintönigkeit der
Landschaft. Die ebene Grassteppe dehnt sich im
Westen bis an die nahen Berge, die Kasinde vom
Tale des Semliki trennen; im Osten bildet ein
südost-nordwestlich laufender Rücken die Grenze,
über dessen Höhen der gewaltige Bergkomplex des
Ruwensori zu uns herniederschaut, dessen schnee-
bedeckte Gipfel allabendlich im Schein der unter-
gehenden Sonne wundervoll erstrahlen.
Da uns hier ein neues Lastendepot aus
Entebbe erwartete, gab es für den Führer der
Karawane, Leutnant v. Wiese, viel Arbeit. Der
Abschluß aller Sammlungen brachte gleichfalls
angestrengte Tage. Leutnant v. Wiese gelang es,
die Einwohner zur Abgabe ethnographischer Ge-
genstände zu bewegen, so daß bald darauf eine
ansehnliche Sammlung registriert werden konnte.
Eine neu angelegte Liste hiesiger Tätowierungen
ergänzt die frühere.
Während Dr. Czekanowski nach sehr ein-
gehenden, erfolgreichen Forschungen gestern hier
anlangte, werden die anderen Herren heute mittag
erwartet, nachdem auch sie ihre Arbeiten im
deutschen Gebiet endgültig abgeschlossen haben.
Wissenschaftliche Ergebnisse der Expedition.
Wie der Direktor des Königlich Botanischen
Museums in Dahlem berichtet, hat der mit Unter-
stützung der Königlichen Akademie der Wissen-
schaften an der Expedition des Herzogs Adolf
Friedrich zu Mecklenburg teilnehmende Botaniker
Dr. Mildbraed bis jetzt schon 1347 Nummern
getrockneter Pflanzen in recht gutem Zustande und
mit vortrefflicher Etikettierung versehen eingesandt.
Die zwischen Viktoria-See und dem Gebirgsland
im Osten des Kiwu-Sees gemachten Sammlungen
enthalten wenig Neues. Dagegen sind die auf
dem Gebirge am Kiwu-See in der Höhenwald-
region zusammengebrachten Sammlungen reicher
an Neuheiten und auch von pflanzengeographischer
Bedeutung. Je weiter westlich, nord= und süd-
westlich die Expedition gelangen wird, desto mehr
wissenschaftlicher Gewinn ist zu erwarten.
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r
Nach einem Bericht des Direktors des König-
lich Zoologischen Museums sind von der
Expedition bisher folgende Sendungen in gutem
Zustande eingegangen:
1. Am 2. Dezember 1907: Zwanzig Kisten
aus Ruanda, enthaltend:
46 Felle und 108 Schädel von Säugetieren
(Zebra, Büffel, sechs verschiedene Anti-
lopengattungen, Schwein, Hyänen, Scha-
kale, Löwen, Sumpfböcke, Otter),
3 Skelette.
4 Blechbüchsen und 2 Gläser (wirbellose
Tiere und kleine Säugetiere),
34 Vogelbälge.
2. Am 9. Januar 1908:
Kiwu-See, enthaltend:
27 Felle von Säugetieren (Meerkatzen, Co-
lobus, Hyrax, Hase, Ichneumon, Ottern,
Serval, Ginsterkatzen, Katzen),
1 Blechdose mit Eichhörnchen,
Mäusen.
3. Am 24. Jan. 1908: Eine Kiste, enthaltend:
30 Felle von Säugetieren (Cercopithecus,
Herpestes, Felis, Lutra).
4. Am 10. Februar 1908: Drei Kisten, ent-
haltend:
14 Felle und 2 Schädel von Säugetieren
(Löwe, Antilopen, Otter, Herpestes, Meer-
katzen, Affen),
11 Gläser mit kleinen Säugetieren, Reptilien,
Amphibien und wirbellosen Tieren,
1 Krokodilhaut mit Schädel, Chamäleon,
160 Vogelbälge,
4 Kästen mit verschiedenen Insekten.
5. Am 22. Februar 1908: Acht Kisten, ent-
haltend:
3 Elefantenschädel und 1 Elefantenhaut,
1 großes Glas mit Reptilien, Amphibien
und Fischen,
2 Raupennester.
Eine Kiste vom
Ratten,