Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIX. Jahrgang, 1908. (19)

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sellschaften zusammen gehörigen Areals, die bis- 
her noch nicht begonnen worden ist, wirtschaftlich 
zu ermöglichen. 
Außer dieser Verschmelzung ist bereits ange- 
kündigt eine Verschmelzung der Gesellschaften 
Knight Central Ltd. und South Knights Ltd. 
In Aussicht genommen, wenn auch noch nicht 
öffentlich angekündigt, soll ferner die Vereinigung 
von sechs von Osten nach Westen neben einander 
liegenden, hauptsächlich unter der Kontrolle der 
East Rand Proprietary Mines Ltd. stehenden 
Ausbißwerken mit drei südlich davon liegenden 
Deep Levels sein. Die erwähnten sechs Ausbiß- 
werke sind die der Driefontein Consolidated Mines 
Ltd., der Angelo Gold Mines Ltd., der New 
Comet Gold Mining Co. Ltd., der Cason G. M. 
Co. Ltd., der Cinderella G. M. Co. Ltd. und der 
New Blue Sky G. M. Co. Ltd.; die drei südlich 
davon belegenen „Deep Levels“ sind die der 
Driefontein Deep Ltd., der Angelo Deep Ltd. und 
der Hercules G. M. Co. Lid. Letztere sind bisher 
noch nicht in Betrieb genommen worden. Ihre 
Inbetriebsetzung aber würde, so nimmt man an, 
nach der Verschmelzung leicht von den näördlich 
belegenen Bergwerken aus erfolgen können. 
Eine weitere Verschmelzung soll bevorstehen 
zwischen der Ecksteinschen Bergwerksgesellschaft 
Crown Deep Ltd. und der South Rand G. M. Co. 
Ltd., die ihr Bergwerk unmittelbar südlich von dem 
der erstgenannten Gesellschaft hat. 
Verwendung von Lava als (Dörtel in Japan. 
Eine bei Karatsu auf Kiushin gefundene Lava- 
art liefert mit Zement oder mit Leim oder mit 
beidem vermischt einen wirksamen und dauerhaften 
Mörtel, der sich besonders bei Unterwasserbauten 
gut bewähren soll. Da die Lava mit wenig Un- 
kosten gewonnen und gemahlen werden kann, so 
ist das Mischprodukt erheblich billiger als Zement 
oder Leim und scheint sich einer steigenden Be- 
liebtheit zu erfreuen. 
Zur Ausbeutung des Produktes haben sich 
mehrere Gesellschaften gebildet, von denen die 
japanische Lavaasche-Aktiengesellschaft (Nippon 
Kazambai Kabushiki Kaisha) in Osaka die be- 
deutendste ist, einflußreiche, kapitalkräftige Aktionäre 
hat und die anderen Gesellschaften aufzukaufen 
beabsichtigt. 
Die Gesellschaft, deren eingezahltes Kapital 
2,1 Millionen Mk. beträgt, gewinnt aus ihren 
Gruben bei Karatsu monatlich 7800 t Lavaasche 
und verkauft sie zum Preise von 1,37 bis 1,58 Mk. 
für einen Sack von 75 1 Inhalt. Als Abnehmer 
werden u. a. Marine-, Armee= und Eisenbahn- 
behörden genannt. Der Artikel geht vielfach nach 
  
Formosa, Korea sowie Nordchina und soll neuer- 
dings versuchsweise nach dem weiteren Ausland 
exportiert werden. 
Es wird behauptet, daß er dem deutschen Traß 
und dem italienischen Puzzolana ähnlich ist. 
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Nagasaki.) 
  
Literatur. 
Prof. Dr. Köbner, Wirkl. Admiralitätsrat und 
vortragender Rat im Reichs = Marine-Amt: 
Einführung in die Kolonialpolitik. Jena 
1908. Verlag von Gustav Fischer. XII und 
227 S. Preis 5 Mk 
Das Werk stellt sich nach der Vorrede als 
eine erheblich erweiterte Buchausgabe des vom 
Verfasser bearbeiteten Abschnitts „Kolonien und 
Kolonialpolitik“ in Elsters „Wörterbuch der Volks- 
wirtschaft" dar. Einer umfassenden, die jüngsten 
amtlichen und wissenschaftlichen Veröffentlichungen 
berücksichtigenden Neuredaktion sind namentlich 
diejenigen Materien unterworfen worden, welche, 
wie das koloniale Finanzwesen, das Eisenbahn= 
wesen, die Eingeborenenpolitik, die Landpolitik 
usw., gegenwärtig ein besonderes praktisches In- 
teresse beanspruchen. 
Von den fünf Abschnitten, in welche das Buch 
gegliedert ist, behandelt der erste, einleitende, den 
Begriff und die Bedentung der Koloni- 
sation sowie die Einteilung der Kolonien. 
Der Verfasser unterscheidet Gebiete der Urproduk- 
tion (Siedlungs-, Pflanzungskolonien) und kolo- 
niale Stützpunkte (Handelskolonien, politisch-mili- 
tärische Stützpunkte). Hieran schließt sich eine 
kurze Erörterung der Einrichtung der Strafkolonien, 
in welcher der Verfasser unter Berücksichtigung der 
Erfahrungen verschiedener anderer Kulturnationen 
zu dem Ergebnis kommt, daß die kolonialpoliti- 
schen Bedenken gegen die Deportation deren 
Vorzüge überwiegen. 
Der zweite Abschnitt schildert in knappen Zügen 
die Entstehung dermodernen Kolonialreiche. 
Er beginnt mit einem Abriß der neueren Kolonial-= 
geschichte der fremden Kolonien, wobei auch die 
Entstehung und die gegenwärtigen Probleme des 
Kongostaates behandelt werden. Hieran schließt 
sich eine tabellarische Übersicht über alle einzelnen 
fremdländischen Kolonien nach Größe und Ein- 
wohnerzahl, deren auf umfangreiche Vorarbeiten 
gestützte Angaben, wie der Verfasser betont, zum 
Teil von denjenigen der gebräuchlichen Nachschlage- 
werke abweichen. Sodann folgt eine Darstellung 
der Entstehung und des heutigen Standes des 
deutschen Kolonialbesitzes, wobei namentlich einige 
Mitteilungen aus der Vorgeschichte der deutschen 
Kolonialpolitik Interesse erregen.
	        
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