481 20C
köstlichen Maserungen des Holzes. Leider zeigten
die Hölzer nur einheimische Namen, so daß, da
das gehörige Herbarmaterial fehlte, es für den
Berichterstatter schwer ist, anzugeben, welchen
Hölzern der Preis gebührt. Erwähnen möchte
ich nur außer Clorophora excelsa und Afzelia
africana das schöne, Kaku genannte Holz von
Lophira procera, das Holz von Khaya ma-
crophylla und ein herrlich gemasertes Holz, das
man Sapele nannte. Auch Pterocarpus erinaceus
und Mimusops multinervis fehlten nicht. Von
den von Süd-Nigerien ausgestellten Hölzern
möchte ich Albizzia Brownii und Zanthoxylon
senegalensis erwähnen, das — auch in der
Rinde — eine solch überraschende Ahrlichkeit
mit Fagara xanthoxyloeides besitzt, daß ich der
Ansicht zuneigte, daß beide Namen denselben
Baum bezeichnen.
Überhaupt sei hier bemerkt, daß die Aus-
stellung von Süd-Nigerien viel Interessantes bot.
Die Fasersammlung von dort war ausgezeichnet.
Es fanden sich Fasern von Pandanus candela-
brum, von mehreren Hibiscus-Arten, von Corcho-
rus capsularis, Grewia carpinifolia, Böhmeria
nivea, von Sisal und Fourcroya, von Erio-
dendron anfractuosum, Monodora brevipes,
Sterculia Barteri und Dombeya Büttneri.
Um bei Süd-Nigerien zu bleiben, so sei hier
noch das Harz von Anacardium occidentale,
einem aus Westindien eingeführten Baum, und
von der Acacia catechu erwähnt. Auch sog.
Gabun-Chokolade, ein wie Kopra aussehendes
Genußmittel aus der Frucht der Irwinga Barteri,
fand sich vor.
Die vierte Abteilung umfaßte die zur Aus-
fuhr geeigneten Exzeugnisse. Kautschuk war
gut und reichhaltig vertreten. Es fand sich sehr
gut aufbereiteter Plattenkautschuk von Aschanti
und von den Northern Territories, der von
Kickria und Hevea gewonnen war; auch
Landolphien-Kautschuk fehlte nicht, und in einem
Säckchen, das aus dem Ausstellungstisch „Dahomey“
lag, fand ich Kautschuk von Manihot Glaziovü.
Ich muß bei der Kautschukausstellung auch die
Sammlung sehr guter Messer und Anzapfgeräte
hervorheben, die ebenfalls auf dem Tische
„Dahomey“ sich fand. Zu erwähnen find hier
wohl auch die Blätter von Baubinia reticulata,
die ja neuerdings bei der Aufbereitung des
Kautschuks an der Goldküste eine Rolle spielen
und die von den Northern Territories ausgestellt
waren.
Die Ausstellung von Kopal fesselte mich be-
sonders, weil Kopal in Togo ganz fehlt. Es
waren sehr schöne, bis einen Meter große Stücke
von Kopal aus Aschanti und vom Norden aus-
gestellt und zahlreiches zum Teil vorzügliches
kleinstückiges Kopal feinster Güte. Man gewinnt
das Kopal dort angeblich von der Daniells
oblonga. Erwähnen möchte ich hier auch, daß
mir in der Abteilung „Northern Territories“ auch
Gummi gezeigt wurde, der angeblich von der
Acacia arabica stammen sollte (2).
Spanisches Rohr war reichlich vorhanden.
Für Waldboden sprach auch die reiche Menge
des ausgestellten Kakaos. Von dem ausgestellten
Kaffee schien der beste aus Süd-Nigerien zu
stammen. Von den Northern-Territories war
arabischer Kaffee ausgestellt.
Die Goldküste ist das Herkunftsland der Kola.
So war denn auch die Kola-Ausstellung gut be-
schickt. Neben zahlreichen Kolanüssen sah man
ganze Kolafrüchte und auch getrocknete Nüsse, wie
sie nach Europa ausgeführt werden.
Sehr zahlreich waren Olfruchtstände ver-
treten doch wollte es mir scheinen, als ob da-
von in Palime besseres zu sehen war. Auch
Ol in Gläsern war ausgestellt, Palmkerne fehlten
nicht, und sogar ein Fläschen Palmwein hatte
Unterkommen gefunden. Gute Olfruchtstände hatte
auch Dahomey gesandt.
Kokosnüsse und Kopra befanden sich eben-
falls in der vierten Abteilung. Auch hier wollte
es mich bedünken, als hätte ich klareres Kokosöl
in Palime gesehen. Überhaupt gewann ich den
Eindruck, daß die Erzeugnisse des Waldbodens
in Secondi weit besser waren, als die in Palime
ausgestellten, daß dagegen die Erzeugnisse des
Steppenbodens in Palime vorteilhafter vertreten
gewesen find.
Das galt auch von der Baumwolle. Die
Goldküste ist Togo gegenüber eben das reichere
Land, und man hatte vielleicht an die Ausstellung
geringwertigerer Ausfuhrprodukte nicht so viel
Fleiß verwandt, wie auf die geldbringenden Er-
zeugnisse des Urwaldbodens. So war auch
Baumwolle, der geringen Bedeutung dieses Er-
zeugnisses für die Ausfuhr der Goldküste ent-
sprechend, nur spärlich und in mangelhafter Güte
vorhanden. Übrigens hatte m. E. unser Nachbar,
der Häuptling Ocloo aus Kitta, die beste Baum-
wolle ausgestellt. Auch Dahomey hatte sich an
der Ausstellung von Baumwolle beteiligt.
Kapok war nur in ganz geringer Menge und
in ganz geringer Güte ausgestellt.
Die Ausstellung von Faserstoffen war da-
gegen sehr reichhaltig und das Ausgestellte zum
Teil recht gut. Die von Süd-Nigerien aus-
gestellten Faserstoffe sind schon gewürdigt worden.
er auch die der Goldküste waren vorzüglich
und machten diesen Teil der Ausstellung besonders
fesselnd. Sehr schön war die aus Ananas her-
gestellte Faser; vielfach sah ich Kokosfaser aus-
gestellt, die, so viel ich mich erinnere, in Palime
4