aber noch nicht ausgenutzt werden kann, und
deren ständige Nahrungszufuhr oft nicht geringe
Sorge bereitet. Eine Anzahl der Männer sind
dauernd prospektierend unterwegs; ihre alleinige
Aufgabe ist die Neuaufsindung weiterer gold-
haltiger Creeks und deren Untersuchung auf ihre
Abbaufähigkeit. ·
Wie weit sich diese Goldhaltigkeit erstreckt, ist
noch nicht annähernd bekannt, doch steht ihre
enorme Ausdehnung fest, da seither, wenn ich
nicht irre, in vieler Meilen Runde noch kein
abbauunfähiges Creek gefunden worden ist. Da
auch das Vorhandensein bedeutender Riffe zur
Genüge feststeht, scheint die Rentabilität auf un-
absehbare Zeit hinaus gesichert. Alle Flüsse
serner, z. B. der Schari und Ituri, führen reich-
lich Gold, so daß man sich einem plätlichen
Impulse folgend zur Beschaffung eines Dredge
für hohe Kosten entschlossen hat. Ob verfrüht,
lasse ich dahingestellt. Jedenfalls scheint die Auf-
findung eines geeigneten Platzes zu seiner Ver-
wendung wegen des felsigen, zerklüfteten Fluß-
bodens sehr erschwert, wenn nicht ganz unmöglich
zu sein. Eine eingehende Sondierung hätte hier
viel Geld erspart.
Da die Champtiers (Arbeitsfelder) mitten in
herrlicher Waldszenerie, etwa 1½ Stunden von
dem malerisch auf einem langgedehnten Hügel
am Rande des Urwaldes hingestreckten Militär-
posten Kilo entfernt sind, so bilden die Quartiere
der dort beschäftigten Weißen fünf kleinere mehr
oder minder voneinander entfernt liegende Camps.
Sie bestehen aus sauberen, aus Matete erbauten
Häuschen, während die geschäftliche Korrespondenz,
durch den Noreprésentant de la fondation de la
couronne“ in Kilo selber besorgt wird. Hier
wird auch das aus den Schleusen gewonnene
577 2S
Gold vollends durch einen Chemiker gereinigt
und zu Barren umgeschmolzen, deren jeder das
nette Sümmchen von 37 000 Fr. repräsentiert.
Der erste größere Transport im Werte von
1 Million Fr. wurde kürzlich durch den Vertreter
der Viktoria-Nyanza-Agentur zu Entebbe, den
deutschen Vizekonsul Schultze, dorthin zur Weiter-
beförderung nach Brüssel abgeholt.
Gute, breit angelegte Straßen verbinden Kilo
mit Mahagi am Nordende des Albert-Sees, die,
im Hinblick auf dereinst einzurichtenden Feldbahn-
oder Automobilverkehr gebaut, zu diesem Zwecke
freilich ganz wesentliche Verstärkung werden er-
fahren müssen. Jetzt leiden diese Straßen unter
dem Drucke von Elefanten, die mit ihren Riesen-
tatzen hier alles verwüsten.
Kilo ist ein erst im Werden begriffener Platz,
der zu den höchsten Hoffnungen berechtigt und
dem, wie jeder Neuanlage, manche Fehler und
Mängel in der Verwaltung anhaften. Ungeahnte
Schätze birgt noch sein Schoß; diese geben ihm
nach kompetentem Urteile die Anwartschaft, einer
der bedeutendsten Goldplätze der Welt zu werden.
7
ogo.
Erneuter Ausbruch der Dest an der Goldküsfte.
In Accera sind nach einer soeben eingetroffenen
telegraphischen Meldung des Gouverneurs von
Togo drei neue Pestfälle vorgekommen. Die
Quarantäne, deren Aufhebung bereits verfügt
worden war (s. Kol. Bl. Nr. 11 S. 532) ist
deshalb erneut über die Häfen Togos verhängt
worden.
Ubersicht über die Bewegung des bhandeis des deutsch -oftafrikanischen Schutzgeblets über die Sollftellen
der Binnengrenze im III. Viertel des fialenderjahres 1907 im Vergleich mit dem Bandel im gleichen Zeit-
raum des Vorjahres.
Benennung der Warengruppen
.
A Ein'fuhr.
I. Erzeugnisse des Landbaues und der Forstwirtschaft sowie der
zugehörigen Nebengewerbe.
a) Körner= und Hülsenfrücht
b) Knollengewächse, Gemüse und Früchte
d) Olfrüchte. Pflanzenöle, Pflanzenwachs
) Getränke (außer Mineralwasser)
Sämereien, lebende Pflanzen und Futtermittel .
S)anctpflonzen.
b) Erzeugnisse der Forstwirsschaft
) Koloniale Verzehrungsgegenstände, Genufzmittel.
Summe l
Im Im ½
III. BiertelIII. Viertel Zunahme[Abnahme
1907 1906
Wert Mkl.LWert Ml. [Wert Ml.IWert Mk.
9 000 6 118 2882 —
7116 3 595 3521 —
21 386 25 810 — 4 424
1 198 1 034 161 —
25 952 25558 394 —
211 48 — 237
948 — 948
23 646 157901 134 255
88 809 221 412 — 182 603