Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIX. Jahrgang, 1908. (19)

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RKsphaltlager in Mexlho. 
Die Gewinnung von Asphalt in der Republik 
Mexiko ist in der Hauptsache beschränkt auf die 
Distrikte Tuxpam und Tampico am mexikanischen 
Golf. Namentlich in Tuxpam sind bedeutende 
Aufschließungsarbeiten an den Asphaltlagern unter- 
nommen worden, und das dort gewonnene Ma- 
terial ist im Weltmarkt hoch geschätzt. Gegen- 
wärtig ist die Nachfrage nach Asphalt größer als 
der Vorrat. Kleine Posten werden zeitweilig nach 
Europa, namentlich mit der Bestimmung nach 
Deutschland, zum Versand gebracht. Der Durch- 
schnittspreis von mexikanischem Asphalt stellt sich 
auf 55 Pesos für die Tonne. 
Der im Distrikt Tampico erzeugte Asphalt 
wird hauptsächlich als Rückstand bei der Steinöl- 
bereitung der Mexican Petroleum Company in 
Ebano, etwa 40 engl. Meilen westlich von Tam- 
pico, gewonnen. Das Destillat aus dem rohen 
flüssigen Erdpech wird als Heizöl verwendet. Die 
Steinöldestillieranstalt in Ebano vermag ungefähr 
50 Tonnen Asphalt täglich herzustellen; da aber 
der Vorrat an Versandfässern sehr beschränkt ist, 
hat sie diese Höhe der Produktion noch nicht 
erreicht. 
Die Vorräte von Erdpech sollen in Tampico 
und Tuxpam sehr groß sein, aber die Ausbeutung 
der Lager befindet sich noch im Anfangsstadium. 
In den größeren Städten der Republik steigt der 
Bedarf an Asphalt sehr schnell, und in den näch- 
sten Jahren wird die Tätigkeit an den Erdpech- 
lagern voraussichtlich einen großen Aufschwung 
nehmen. Die demnächstige Vollendung des Tux- 
pamkanals wird die Schwierigkeiten des Trans- 
ports von den Asphaltquellen nach dem Hafen 
Tampico beseitigen. 
(Nach Alonthiyx Bulletin of the Imermational Burenn 
of the Amerienn Republics.) 
bie duebrachoextraht-Industrie im mtsbezrirne 
des Halserlichen Vizehonsulots in Santao elena 
(Krgeniinien). 
Zum Amtsbezirke des Kaiserlichen Vizekonsulats 
in Santa Elena in der Provinz Entre Rios ge- 
hören u. a. die Provinz Corrientes mit Ausschluß 
der Departements La Cruz, Paso de Libres, Mer- 
cedes, Curnzü Cuatic, Monte Caseros und Santo 
Thomé sowie die Nationalterritorien Chaco Austral 
und Formosa. In diesen Gebieten befinden sich 
drei Quebrachoextrakt--Fabriken, eine in der 
Provinz Corrientes und zwei in den Territorien 
Chaco und Formosa, bei denen deutsches und 
englisches Kapital die Grundlage bildet; außerdem 
find drei weitere Fabriken im Bau begriffen, zwei 
in Farmosa und eine in der Provinz Corrientes, 
  
bei denen deutsches, österreichisches und argenti- 
nisches Kapital vorherrschend ist. 
Die im Betriebe befindlichen Fabriken produ- 
zieren jährlich etwa 9500 bis 10 000 Tons Erx- 
trakt, verarbeiten sonach, da man auf eine Tonne 
etwa vier Tons reines Quebrachoholz rechnet, 
etwa 38 000 bis 40 000 Tons Quebrachoholz. 
Der Preis pro Tonne Extrakt am Produktionsort 
beträgt etwa 230 bis 240 Mk. 
Im vergangenen Jahre haben die Fabriken 
infolge von Überproduktion ihren Betrieb ein- 
schränken müssen; Aussichten auf eine Besserung 
der Lage sind zur Zeit nicht vorhanden. 
(Aus dem Jahresberichte des Kaiserl. Vizekonsulats 
in Santa Elena für 1907.) 
Detroleumvorhommen in der Oranjeflupkolonie. 
In dem Jahresberichte der Bergbaubehörde 
der Oranjeflußkolonie für 1906/07, der im „Kol. 
Bl.“ 1908, Nr. 7 S. 358 ff. veröffentlicht worden 
ist, geschieht auch des Vorkommens von Petroleum 
an verschiedenen Stellen in der genannten Kolonie 
Erwähnung. Beim Bohren nach Wasser war 
man schon vor Jahren auf Petroleumquellen ge- 
stoßen. 
Nunmehr hat eine Anzahl maßgebender Per- 
sönlichkeiten der Kolonie sich zu einem Syndikat 
zusammengetan, der South Africau Oil Corporation 
Ltd. (Testing Syndicate) in Bloemfontein, um 
feststellen zu lassen, ob das Erdöl in solchen 
Mengen vorkommt, daß eine systematische Ge- 
winnung sich lohnen würde. Sachverständiger 
des Syndikats ist ein Ingenieur deutscher Ab- 
stammung, Herr E. J. Kellner, M. E., in Bloem- 
fontein, der auch in Dentschland studiert hat. 
Das Petroleum wird auf einer die Oranje- 
flußkolonie von Harrismith im Nordosten nach 
Fauresmith im Südwesten diametral durchziehenden 
Linie vermutet. Man nimmt nicht an, daß es 
sich ununterbrochen längs der ganzen Strecke 
findet, sondern glaubt an eine fortlaufende Reihe 
getrennter Reservoirs in Tiefen von 500 bis 
850 m. In der Gegend von Ladybrand, nahe 
der Grenze des Basutolandes, sind allein schon 
fünf Bassins festgestellt worden. Das Syndikat 
hat aus einem Gebiete von mehreren hundert 
Quadratmeilen die Befugnis zu näheren Unter- 
suchungen erworben. 
(Nach einem Berichte des Kaiserl. Generalkons#ulato 
in Kapstadt.) 
HSolzausfuhr aus Ruba. 
Die Holzausfuhr aus Kuba hat sich im Rech- 
nungsjahre 1905/06 um rund 100 000 8 gegen-
	        
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