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RKsphaltlager in Mexlho.
Die Gewinnung von Asphalt in der Republik
Mexiko ist in der Hauptsache beschränkt auf die
Distrikte Tuxpam und Tampico am mexikanischen
Golf. Namentlich in Tuxpam sind bedeutende
Aufschließungsarbeiten an den Asphaltlagern unter-
nommen worden, und das dort gewonnene Ma-
terial ist im Weltmarkt hoch geschätzt. Gegen-
wärtig ist die Nachfrage nach Asphalt größer als
der Vorrat. Kleine Posten werden zeitweilig nach
Europa, namentlich mit der Bestimmung nach
Deutschland, zum Versand gebracht. Der Durch-
schnittspreis von mexikanischem Asphalt stellt sich
auf 55 Pesos für die Tonne.
Der im Distrikt Tampico erzeugte Asphalt
wird hauptsächlich als Rückstand bei der Steinöl-
bereitung der Mexican Petroleum Company in
Ebano, etwa 40 engl. Meilen westlich von Tam-
pico, gewonnen. Das Destillat aus dem rohen
flüssigen Erdpech wird als Heizöl verwendet. Die
Steinöldestillieranstalt in Ebano vermag ungefähr
50 Tonnen Asphalt täglich herzustellen; da aber
der Vorrat an Versandfässern sehr beschränkt ist,
hat sie diese Höhe der Produktion noch nicht
erreicht.
Die Vorräte von Erdpech sollen in Tampico
und Tuxpam sehr groß sein, aber die Ausbeutung
der Lager befindet sich noch im Anfangsstadium.
In den größeren Städten der Republik steigt der
Bedarf an Asphalt sehr schnell, und in den näch-
sten Jahren wird die Tätigkeit an den Erdpech-
lagern voraussichtlich einen großen Aufschwung
nehmen. Die demnächstige Vollendung des Tux-
pamkanals wird die Schwierigkeiten des Trans-
ports von den Asphaltquellen nach dem Hafen
Tampico beseitigen.
(Nach Alonthiyx Bulletin of the Imermational Burenn
of the Amerienn Republics.)
bie duebrachoextraht-Industrie im mtsbezrirne
des Halserlichen Vizehonsulots in Santao elena
(Krgeniinien).
Zum Amtsbezirke des Kaiserlichen Vizekonsulats
in Santa Elena in der Provinz Entre Rios ge-
hören u. a. die Provinz Corrientes mit Ausschluß
der Departements La Cruz, Paso de Libres, Mer-
cedes, Curnzü Cuatic, Monte Caseros und Santo
Thomé sowie die Nationalterritorien Chaco Austral
und Formosa. In diesen Gebieten befinden sich
drei Quebrachoextrakt--Fabriken, eine in der
Provinz Corrientes und zwei in den Territorien
Chaco und Formosa, bei denen deutsches und
englisches Kapital die Grundlage bildet; außerdem
find drei weitere Fabriken im Bau begriffen, zwei
in Farmosa und eine in der Provinz Corrientes,
bei denen deutsches, österreichisches und argenti-
nisches Kapital vorherrschend ist.
Die im Betriebe befindlichen Fabriken produ-
zieren jährlich etwa 9500 bis 10 000 Tons Erx-
trakt, verarbeiten sonach, da man auf eine Tonne
etwa vier Tons reines Quebrachoholz rechnet,
etwa 38 000 bis 40 000 Tons Quebrachoholz.
Der Preis pro Tonne Extrakt am Produktionsort
beträgt etwa 230 bis 240 Mk.
Im vergangenen Jahre haben die Fabriken
infolge von Überproduktion ihren Betrieb ein-
schränken müssen; Aussichten auf eine Besserung
der Lage sind zur Zeit nicht vorhanden.
(Aus dem Jahresberichte des Kaiserl. Vizekonsulats
in Santa Elena für 1907.)
Detroleumvorhommen in der Oranjeflupkolonie.
In dem Jahresberichte der Bergbaubehörde
der Oranjeflußkolonie für 1906/07, der im „Kol.
Bl.“ 1908, Nr. 7 S. 358 ff. veröffentlicht worden
ist, geschieht auch des Vorkommens von Petroleum
an verschiedenen Stellen in der genannten Kolonie
Erwähnung. Beim Bohren nach Wasser war
man schon vor Jahren auf Petroleumquellen ge-
stoßen.
Nunmehr hat eine Anzahl maßgebender Per-
sönlichkeiten der Kolonie sich zu einem Syndikat
zusammengetan, der South Africau Oil Corporation
Ltd. (Testing Syndicate) in Bloemfontein, um
feststellen zu lassen, ob das Erdöl in solchen
Mengen vorkommt, daß eine systematische Ge-
winnung sich lohnen würde. Sachverständiger
des Syndikats ist ein Ingenieur deutscher Ab-
stammung, Herr E. J. Kellner, M. E., in Bloem-
fontein, der auch in Dentschland studiert hat.
Das Petroleum wird auf einer die Oranje-
flußkolonie von Harrismith im Nordosten nach
Fauresmith im Südwesten diametral durchziehenden
Linie vermutet. Man nimmt nicht an, daß es
sich ununterbrochen längs der ganzen Strecke
findet, sondern glaubt an eine fortlaufende Reihe
getrennter Reservoirs in Tiefen von 500 bis
850 m. In der Gegend von Ladybrand, nahe
der Grenze des Basutolandes, sind allein schon
fünf Bassins festgestellt worden. Das Syndikat
hat aus einem Gebiete von mehreren hundert
Quadratmeilen die Befugnis zu näheren Unter-
suchungen erworben.
(Nach einem Berichte des Kaiserl. Generalkons#ulato
in Kapstadt.)
HSolzausfuhr aus Ruba.
Die Holzausfuhr aus Kuba hat sich im Rech-
nungsjahre 1905/06 um rund 100 000 8 gegen-