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Die Ausfuhr Mogadors bewertete sich im
Jahre 1907 au# 6 405066 Mk. gegen 7403949 Mk.
im Vorjahre; sie ist also um 998 883 Mk. zurück-
gegangen. Der Ausfall ist im wesentlichen auf
die verminderten Verschiffungen von Ochsenfellen
( 541139 Mk.), Schaffellen (— 369 553 Mk.)
und Ziegenfellen (— 1074 366 Mk.) zurückzu-
führen.
Die hauptsächlichsten Ausfuhrartikel und
der Anteil Deutschlands an denselben be-
werteten sich, wie folgt:
Davon
1906 1907 ⅝
land
Werte in Mark
Eier 656 430 739 164 —
Gerste. 31 260 582 739 469 367
Gummi . 50 040 51 184 5 190
Sandarakgummi 489 898 500 749 318 950
Haare . 298 031 7327 4967
Mandeln. 1 033 798 1270 076 993 030
Cchsenfelle 743 308 202 169 42 878
Schaffelle. 614 385 244 832 162 749
Ziegenfelle 2 656 619 1 582 253 70292
Oliven 7619 52050 —
Olivenöl. 75 256 260 695 —
Wachs 469 372 430 356 351 500
Wolle, gewaschen 22 316 136 047 52254
im Schweiß 207 340 53 199 9273
Von dem gesamten Ausfuhrwerte des Jahres
1907 entfielen auf Deutschland 2 497 962 Mk.
oder 40 v. H., auf England 1242 332 Mk. oder
20 v. H., auf Amerika 1.003 351 Mk. oder
15 v. H., auf Frankreich 743 163 Mk. oder
11 v. H. und auf Italien 203 303 Mk. oder
3 v. H. Deutschland hat wie im Vorjahre in
der Ausfuhr Mogadors seine führende Stelle
behauptet; es hat mit Ausschluß von Eiern,
die nur nach England, und von Ziegenfellen, die
in der Hauptsache nach Amerika gehen, für die
Exportprodukte Mogadors einen besseren Markt
geboten als die übrigen Länder.
Nicht ohne Einfluß auf den Gesamthandel
Mogadors ist die Unterbrechung seiner Handels-
beziehungen zu Marrakesch gewesen, an welchem
Platze die europäischen Firmen ihre Tätigkeit
bisher nicht wieder aufnehmen konnten. Infolge
der Unsicherheit des Karawanenwegs Marrakesch—
Mogador sind die Warentransporte über Safft
geleitet und dort zum Verkaufe gebracht worden.
Es sind noch ziemlich umfangreiche Lager an
Mandeln und Getreide im Innern vorhanden,
die zusammen mit der diesjährigen reichen Ol-
ernte dem Geschäfte im Jahre 1908 zugute
kommen werden, falls sich die Verhältnisse bis
dahin klären und Ruhe und Sicherheit eintreten.
(Nach einem Berichte des Kais. Vigekonsulats in
Moaador.)
Außenhandel der Dhilippinen im Kalenderjahr 1907.
Der Außenhandel der Philippinen wies im
Kalenderjahr 1907 (abgesehen vom Edelmetall-
verkehr und der zgollfreien Einfuhr von Re-
gierungsbedarf) einen Einfuhrwert von 30,45 Mil-
lionen 8 (amerikan. Dollars) und einen Ausfuhr=
wert von 33,10 Millionen 3, also einen Aus-
fuhrüberschuß von 2,65 Millionen 3 auf. Die
Einfuhr war um 4,05 Millionen 3 größer als
im Vorjahre, wo sie um annähernd ebensoviel
hinter 1905 zurückgeblieben war. Die Ausfuhr
überstieg die vorjährige um 0,45 Millionen 8,
blieb aber noch um rund 0,35 Millionen 8 hinter
der von 1905 zurück.
Die Steigerung der Einfuhr verteilt sich auf
eine erhebliche Menge von Waren, was eine all-
gemeine Besserung der Handelslage erkennen läßt.
Die größte Zunahme hat der Handel mit
Textilwaren aufzuweisen, der von der Gesamt-
einfuhr ungefähr ein Drittel des Wertes aus-
macht.,. Der Import von Baumwolle und Baum-
wollenwaren wuchs weiter, wie er es in den
Vorjahren getan hatte, und erreichte einen Wert
von rund 9 Millionen 8.
Schlachtvieh, Nahrungsmittel und Ge-
tränke machten ein weiteres Drittel der Einfuhr-
summe aus und wurden bei einer nicht besonders
starken Steigerung gegenüber 1906 im Gesamt-
wert von rund 10 Millionen & importiert. Die
Hauptrolle unter den hierher gehörigen Waren
fällt dem Reis zu mit einem Einfuhrwert von
4,2 Millionen § oder 175 000 3 mehr als im
Vorjahre; die Steigerung beruht hier aber nur
auf der Preiserhöhung, da seit 1903 die Menge
des eingeführten Reises ständig abnahm. Fran-
zösisch-Ostindien ist Hauptreislieferant der Philip-
pinen. In der Versorgung der Philippinen mit
frischem Fleisch spielt Anstralien die Hauptrolle.
Kaffee und Kakao werden nicht in genügender
Menge auf den Inseln geerntet und mußten im
Werte von 343 000 3 oder 80 000 8 mehr als
1906 vom Auslande hinzugekauft werden; Britisch-
Ostindien war das Hauptbezugsland. Tee im
Werte von rund 40 000 5 lieferte China. Alko-
holische Getränke wurden für 549 000 3 ein-
geführt; die Einfuhr von Wein und Branntwein
wuchs, während der Bezug von Bier infolge der
inländischen Produktion um 70 000 3 zurütkging.
Unter den verschiedenen Einfuhrwaren,
die das letzte Drittel des gesamten Einfuhrwertes
ausmachen, sind Metalle und Metallwaren
die wichtigsten. Eisen und Stahl ging für 2,3 Mil-
lionen 8 und für etwa ¼ Million § mehr ein
als 1906; 70 v. H. dieser Einfuhr lieferten Groß-
britannien und die Union. Hierbei überwiegt die
britische Einfuhr, die hauptsächlich in größeren