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nicht erkennbar. Als vorbeugende Maßregel
gegen die weitere Vermehrung dieses Schädlings
dient Abschneiden und Verbrennen der befallenen
Triebe.
Diese Nachbesserung mit Khaya Klainü und
Chlorophora excelsa gibt wertvolle Anhaltpunkte,
wie sich beide Holzarten in Mischung mit Erythro-
phloeum entwickeln werden. Ferner liefert sie
durch ihr gutes Angehen den Beweis, daß sich
Kkhaya Klainiü# und Chlorophora excelsa in der-
selben Begetationsperiode, in welcher die Samen
in die Erde gelegt wurden, mit Erfolg verpflanzen
lassen. Dadurch ist naturgemäß viel Arbeit er-
spart, nämlich zunächst die ganze Pflege, welche
die jungen Pflänzlinge in den Saatbeeten durch
Reinigen und insbesondere durch Bewässern be-
anspruchen. So junge Pflänzlinge benötigen auch
nicht so große Pflanzlöcher wie diejenigen Pflanzen,
welche ein halbes Jahr in den Pflanzbeeten
stehen, was ebenfalls wieder gleichbedeutend mit
großer Arbeits= und sonach Kostenersparnis ist.
Zusammengefaßt ergibt sich in der Unter-
abteilung a folgendes Bestandbild: Der Grund-
bestand ist Erythrophloeum guineense. Die
ungefähr zwei Drittel der ganzen Unterabteilung
umfassende Osthälfte ist mit Khaya Klainü ge-
mischt, einer Holzart, die am Ostrande mit Aus-
nahme von wenigen Tiekholzpflanzen (Tectona
grandis) auf mehreren Reihen nahezu rein steht.
Die kleinere Westhälfte der Unterabteilung ist mit
Odum“ (Chlorophora excelsa) gemischt. Die
ganze Unterabteilung ist 4 ha groß. Der Nach-
besserung bedarf sie nicht mehr in der gegen die
freie Baumsteppe zu liegenden größeren Nord-
halfte; nur gegen den Waldrand, wo das hohe,
verdämmende Elefantengras steht, sind einige
unbedeutende Nachbesserungen auszuführen.
Unterabteilung b. Diese wird gebildet von
etwa 11000 Stück Afzelia africana. Die Pflanzen
zeigten bei ihrer Herausnahme aus den Saat-
beeten eine kräftige 30 bis 45 cm lange Pfahl-
wurzel; die Ausbildung von Seitenwurzeln war
eine sehr geringe. Die durchschnittliche Höhe
der verpflanzten Akzelia war 50 bis 60 ecm bei
einem unteren Stammumfange von 3 bis 4 cm.
Das anfängliche Wachstum von Afzelia africana
ist also im Verhältnis zu dem raschen Wachstum
der vorher behandelten Holzarten ein bedeutend
langsameres. Drei bis vier Tage nach dem Ver-
dflanzen fingen sämtliche Blätter zu welken an
und nach weiteren zwei Tagen waren von nahezu
sämtlichen verpflanzten Pflanzen die Blätter ver-
rocknet. Nur etwa ein Drittel der Pflanzen
setzte im Laufe der Regenzeit 1908 noch neue
Triebe an, die größere Zahl blieb im Wachstum
stehen. Viele Pflanzen gingen sehr zurück dadurch,
daß ein Teil des Stammes, manchmal sogar fast
der ganze Stamm vertrocknete. Ende Februar 1909
fingen diese soweit zurückgegangenen Pflanzen
wieder zu treiben an. Sonach beziffert sich die
durchschnittliche Höhe der Pflanzen Anfang April
1909 nicht höher als zur Zeit der Auspflanzung,
nämlich auf 50 bis 60 em, stellenweise ist sie
sogar geringer, nur 30 bis 40 cm bei einem
Stammumfange von 3 bis 4 em am unteren
Ende. Wohl haben sich einzelne Pflanzen be-
sonders kräftig entwickelt, bis zu 1 m und 1,2 m
Höhe bei einem Stammumfange von 6 bis 7 em.
Das ist aber die Ausnahme. Eingegangen sind
indes, besonders in Berücksichtigung dieser
langsamen Wachstumsverhältnisse, relativ wenig
Pflanzen, durchschnittlich 20 v. H. Wenn
Afzelia africana etwas rascher wachsen würde,
wäre die angewendete Pflanzweite von 2: 2 m
eng genug. Bei diesem anfänglich langsamen
Wachstum nützt jedoch für das erste Jahr ein
noch engerer Pflanzverband auch nichts, um die
Kultur in Schluß zu bringen und so den Gras-
wuchs zu verdämmen. Es bleibt zu einem end-
gültigen Urteil über die günstigste Pflanzweite
für diese Holzart abzuwarten, wie sich die Pflanzen
in der Vegetationsperiode 1909 und vielleicht
auch noch in weiteren VBegetationsperioden
entwickeln werden. Vermutlich hat Afzelia
akricana im Jugendstadium einmal eine Zeit,
wo sie sehr rasch in die Höhe geht. Denn wir
finden in unseren Urwäldern, insbesondere aber
in unseren Uferwäldern überall diese Holzart in
dichtem Bestandesschlusse mit anderen Holzarten
zusammen. Eine Nutzanwendung läßt sich aber
heute schon aus dieser Kultur ziehen, nämlich die,
daß es unrentabel ist, Akzelia africana auf einem
mit hohen, saftigem Graswuchs bestandenen Boden
zu kultuvieren, weil die Pflanze zu lange braucht,
bis sie dem Grase entwachsen ist und zu leicht
vom Graswuchs unterdrückt wird, wenn ihr nicht
geholfen wird. Dies zeigt sich recht deutlich in
dieser Unterabteilung: Am Nordrande derselben,
wo die Vegetationsverhältnisse, wie schon er-
wähnt, denen der offenen Baumsteppe gleich sind,
steht die Kultur besser, vor allem höher, als am
Südrande gegen den Uferwald des Haho zu.
Daß diese Holzart sich in der Baumsteppe kultivieren
läßt, das beweist uns ihr häufiges natürliches
Vorkommen in der Baumsteppe. Bestätigt sich
die Vermutung, daß Afzelia africana in der
Jugend eine rasche Wachstumsperiode hat, daun
empfiehlt es sich, diese wertvolle Holzart in
Mischung mit anderen Holzarten zu erziehen,
etwa in der Art, daß man Pflanzung und Saat-
kultur verbindet, und zwar Afzelia africana im
weiten Verbande, etwa 6:6 m pflanzt und in
der nächsten Vegetationsperiode Saat auslegt
von einer raschwüchsigen Holzart, deren Same