Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXI. Jahrgang, 1910. (21)

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aber langsam keimt. Eine solche Holzart wäre 
Erythrophloeum guineense, deren Same zu 
einem großen Prozentsatze erst nach einem 
Jahre keimt. Dadurch bekäme Afzelia einerseits 
den nötigen Vorsprung, andererseits würde die 
Kultur im zweiten Jahre durch die raschwüchsigen, 
in die Breite gehenden Erythrophloeum-Pflanzen 
bald in Schluß gebracht. 
Einen Anhaltspunkt, wie sich diese beiden Holz- 
arten in Mischung vertragen, geben mehrere 
hundert Erythrophloeum, welche am Ostrande 
der Unterabteilung b zwischen Afzelia africana 
gepflanzt sind. Sie sind zum größten Teil davon- 
gekommen und haben sich in ähnlicher Weise ent- 
wickelt wie Unterabteilung a. 
Ferner sind in der Unterabteilung b am 
Westrande zwischen die Afzelia africana 90 Stück 
Diospyros mespiliformis eingepflanzt. Hiervon 
sind 60 Pflanzen davongekommen. Das Wachs- 
tum von Diospyros mespiliformis war schon in 
den Saatbeeten sehr langsam — die Pflanzen 
hatten zur Zeit ihrer Verpflanzung (10. Juni 1908) 
eine durchschnittliche Höhe von 20 bis 30 cm 
bei einem Stammumfange von 2 bis 3 cm; noch 
bedeutend langsamer wuchsen die Pflanzen im 
Freilande. Alle Pflanzen gingen um die Hälfte 
und mehr ihrer Höhe zurück: sie sind jetzt nur 
20 bis 30 cm hoch. Das Wurzelsystem zeigte 
bei der Verpflan zung eine ausgesprochene kräftige 
Pfahlwurzel von 25 bis 30 cm Länge und ver- 
hältnismäßig wenig Seitenwurzeln. Zu einer selb- 
ständigen Reinkultur wäre die Anzahl der zur 
Verfügung stehenden Diospyros-Pflänzlinge zu 
gering gewesen. Das oftmalige natürliche Vor- 
  
kommen von Afzelia africana und Diospyros 
mespiliformis nebeneinander in unseren ge- 
mischten Uferwaldungen war für die Einpflanzung 
der Diospyros-Pflänzlinge in die Afzelia-Unter- 
abteilung maßgebend, um durch diese in kleinem 
Maßstabe ausgeführte Holzartenmischung Anhalts- 
punkte für die Möglichkeit der Gründung größerer 
Mischbestände aus diesen beiden Holzarten zu ge- 
winnen. Die ersten Wachstumsverhältnisse beider 
Holzarten sind gleich langsam. Vermutlich wird 
auch Diospyros ähnlich wie Afzelia einmal eine 
raschere Wachstumsperiode haben. Es wäre 
auch von dieser Holzart verfehlt, sie an Stellen, 
wo sehr hohes Gras steht und an Waldrändern 
anzupflanzen, da sie infolge ihres langsamen 
Wachsens unterdrückt würde. Diospyros mespili- 
kormis kommt oftmals in der freien Baumsteppe 
natürlich vor. Das wertvolle Holz, welches sie 
liefert, rechtfertigt weitere Kulturversuche. Zur 
Bildung von reinen Beständen erscheint diese 
Holzart wenig geeignet wegen ihrer verhältnis- 
mäßig schmalen und nicht sehr dichten Krone. 
Unterabteilung b ist ein nahezu reiner 
Bestand von 5 ha Flächeninhalt. Nachgebessert 
wird diese Unterabteilung zunächst nicht werden. 
Es wird abgewartet werden, wie sich Akzelia 
africana in der zweiten Vegetationsperiode ent- 
wickelt. Wenn die Akzelia-Bäume rascher wachsen 
und vor allem in die Breite gehen, wird eine 
kaum nennenswerte Nachbesserung notwendig sein. 
Bei etwaiger Nachbesserung empfiehlt es sich, eine 
andere, raschwüchsige und bodenbeschattende Holz- 
art einzubringen, Erythrophloeum guineense 
oder Khaya Klainii. (Schluß folgt.) 
  
Ubersicht über die Bewegung des Hbandels des Schutzggeblets Togo im III. Viertel des Rolenderjahres 1900 
im Verglelch mit dem Handel im gleichen eitraum des Vorsahres. 
(Vgl. „Deutsches Kol. Bl.“ 1909, Nr. 21, 
S. 1002 ff.) 
  
  
  
m ur. Zu-V- 
Benennung der Warengruppen III. Piertel ! 1#rertel nahmesnahme 
Wert 4 WertWert.Wert. 
A. Einkuhr. 4 
I. Erzeugnisse des Landbaues und der Forstwirtschaft 
sowie der zugehörigen Nebengewerbe: 
a) Körner= und Hülsenfrüchte . 20 686 20 603 83 — 
b) Knollengewächse, Gemüse und Früchte .. 21 984 14 678 7306 — 
e) Koloniale Verzehrungsgegenstände, Genubmitiel 248 173 104 312 143 861 — 
d) Olfrüchte, Pflanzenöle, Pflanzenwachs 43 955 1 268 42 687 — 
e) Getränke (außer Mineralwasser) .. 221601 187 193 34 408 — 
f) Sämereien, lebende Pflanzen u. Futtermittel (etz= 
tere soweit nicht unter Ia und b bereits genannt) 845 1237 — 392 
5 Faserpflanzen . . . — — — — 
) Erzeugnisse der Forstwirtschaft. 38 339 52 938 — 14 599 
Zusammen I 595 583 382229 213 354 — 
  
  
  
 
	        
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