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des Geschäftsjahres mit Palmen durchpflangt und teil-
weise oder ganz totgezapft worden, so daß noch folgende
Kautschukbestände in das folgende Geschäftsjahr über-
nommen wurden:
Ficus 712,5 ha mit 107 900 Bäumen
Hevea n 12266 7f#4 700 -
Castilloa. 46,6 - 66 000 -
Kickrig 9.1 3 800 .
890,7 ha mit 252 400 Bäumen.
Von diesen sind zunächst noch etwa 200 ha, dar-
unter in erster Linie die Castilloa und Kickria, für das
Totzapfen und Umwandeln in Kokospflanzungen be-
stimmt worden. Nur die besten und in günstigster
Lage befindlichen Heveg= und Ficusbestände, deren
Pflege und Bearbeitung nur noch sehr wenig Mühe
und Kosten verursacht und in denen die Zapfkosten auf
ein Minimum herabgedrückt werden, bleiben bestehen.
In allen Pflanzungen, in denen die Kantschukbestände
erst eine geringe Ausdehnung erlangt hatten, werden
sie zur Vereinfachung des Betriebes wieder entfernt.
Bei der Herstellung des Kautschuks wird besonderes
Gewicht gelegt auf die Erzeugung einer nur erst-
klassigen Qualität.
Die Kautschukernte fiel um 5128 kg geringer aus
als im Vorjahre, da das Zapfen teils wegen der
niedrigen Kautschukpreise, teils wegen des durch eine
Duysenterie-Epidemie hervorgerufenen Arbeitermangels
bedeutend eingeschränkt wurde. Es wurden 14547 kg
Kautschuk gewonnen, und zwar 2887 kg Oevca
(+ 1009 kg), 9393 kg Ficus (— 4407 kgU) und 2267 ku
Castillog (— 1730 k#). Bemerkenswert ist, daß trotz
der Abnahme im ganzen doch die Quantität der besten
Kautschuksorte, der Hevea, um etwa 53 v. H. ge-
stiegen ist.
Kakao. Die Ernte betrug 135 263 kg gegen
83 500 kg des Vorjahres, was eine Zunahme von
51 768 kg oder 62 v. H. bedentet. Dieses Ergebnis
muß als sehr günstig bezeichnet werden und ist um so
bemerkenswerter, als auch im Laufe dieses Jahres
wiederum mehrere tausend Criollobäume der Rinden-
fäule zum Opfer fielen und von den im Laufe der
letzten drei Jahre nachgepflanzten Forasterobäumen,
deren Zahl auf 42000 gestiegen ist, noch nichts geerntet
worden ist. Die mit dem Kakao erzielten guten Er-
folge ließen eine weitere Ausdehnung dieser Kultur
angezeigt erscheinen, durch die auch der Ansfall in dem
Kautschukertrage gedeckt werden könnte. Es ist daher
auf dem anscheinend sehr fruchtbaren Boden in Putput
zwischen den Kokospalmen eine Versuchspflanzung an-
gelegt worden, die baldmöglichst erweitert werden soll,
und in Neu-Massawa ist auf einer Fläche von 7.60 ha
Forastero mit Kokospalmen zusammen angepflanzt
worden.
Sisal. Die Sisalkultur hatte stark unter Arbeiter-
mangel zu leiden, der sich in diesem Jahre infolge der
aus der Umgegend von Stephansort durch Ein-
geborene eingeschleppten Dysenterie-Epidemie noch
ganz besonders steigerte. Es konnten daher nur
12 155 kg Sisalhanf geerntet werden, während genug
schnittreife Blätter vorhanden waren, um auch die
doppelte Quantität Hanf zu liefern.
Verschiedene Produkte. Die Gewinnung
ätherischer Ole auf Namanne ist eingestellt worden,
da das als Zwischenkultur zwischen Palmen gepflanzte
Lemongras und Zitronellgras von den heranwachsenden
Palmen im Wachstum beeinträchtigt wurde und auch
seinerseits die Palmen zu schädigen anfing. Dagegen
wurden aus dem den Pflanzungen benachbarten Busch
Kawawurzeln im Gewicht von 9900 ku gewonnen.
Die Pflanzung Tobera lieferte 110 kue Kaffec, der
im Schutzgebiet selbst verbraucht wurde. An ver-
schiedene Pflanzungen von Ansiedlern wurden 3650
Stück Hevea-Pflanzen und 12683 Saatfrüchte von Kakao
verkauft. Zum Export gelangten noch folgende Pro-
dukte: 32 605 kg Steinnüsse, 2472 kg Massoi-
rinde, 25 452 kg Perlmuttermuscheln, 15 kt#
Schildpatt und 384 kg Trepang.
Die Viehhaltung ergab in Kaiser-Wilhelms-
land und auf den Witu-Inseln bessere Resultate als
in Herbertshöhe. Der Bestand der Rindviehherde
vergrößerte sich nur um 118 Stück, da bedeutend mehr
Vieh als in früheren Jahren für die Verpflegung der
Arbeiter und Europäer Verwendung fand. Vier Wasser-
büffel wurden angeschafft für den Karrendienst und
zum Ziehen der Kultivatoren. Die Schafzucht wurde auf
zwei Stationen neu eingeführt. Für die Schweine-
haltung auf den Witu-Inseln wurde eine besondere
Insel, Wambu, hergerichtet. Der Bestand an Pferden
und Vieb war am 31. März 1914 folgender: Pferde
85 (79), Maultiere 2, Rindvieh 1258 (1140), Schafe
179 (88), Schweine 335 (362).
Das Sägewerk in Putput schnitt noch aus
einem Reste vorhandener Baumstämme 33.205 laufende
Meter Holz. wurde alsdann wegen Erschöpfung des
Holzbestandes in der Umgegend stillgelegt und gegen
Ende des Geschäftsjahres verkauft.
Das Personal an Weißen hielt sich im Durch-
schnitt auf der Höhe von 81 Köpfen. Darunter waren
39 Pflanzer, 24 Kaufleute, 11 Seeleute, 4 Heilgehilfen,
1 Maschinist, 1 Bautechniker und 1 Zimmermann. Die
Zahl der im Schutzgebiet verheirateten Angestellten
stieg auf 12.
Die Arbeiterverhältnisse gestalteten sich im
Laufe des Jahres immer schwieriger, da die Anwerbung
mit Schiffen immer weniger ergiebig ausfällt und für
große Schifse immer unrentabler wird. Dies rührt
daher, daß die Bevölkerung an der Küfste bereits
größtenteils in Diensten der Pflanzungsunternehmungen
steht. Zur Anwerbung neuer Arbeiter bedarf es der
Aufschließung der bevölkerten Landschaften im Innern
von Kaiser-Wilhelmsland. Im ganzen wurden 2019
Arbeiter neu angeworben.
Der Arbeiterbestand belief sich zu Anufang des
Jahres auf 4021 Schwarze, 45 Chinesen, 33 Javanen.
Er hielt sich während des Jahres mit zeitweiligen
kleinen Schwankungen auf derselben Höhe und stieg
gegen Ausgang des Jahres auf 4136 Schwarze. 40
Chinesen, 35 Javanen, 1 Inder und 2 Chamorros.
Auf den Handelsbetrieb bei der Administration Rabaul
entfielen hiervon im Durchschnitt 162 Schwarze, 3 Chi-
nesen und 8 Malayen.
Die Gesundheitsverhältnisse unter den
Weißen waren im allgemeinen günstig, obgleich
mehrere Fälle von Malaria und zwei Fälle von Dys-
enterie vorkamen. Todesfälle waren nicht zu ver-
zeichnen. Weit weniger befriedigend gestalteten die
Verhältnisse sich bei den Schwarzen; denn im Ok-
tober traten in Stephansort einige Fälle von Dys-
enterie auf, die eine Epidemie einleiteten, von der im
November 55, im Degember 119 Arbeiter ergrissen
waren. Durch Isolierung der Kranken in einem Ba-
rackenlager und zweckmäßige Maßnahmen konnte die
Zahl der Todesfälle auf 25 beschränkt und die Epidemie
Anfang April als erloschen erklärt werden.
Die Regelung des Grundbesitzes der Com-
pagnie hat im Geschäftsjahre wegen Mangels an
Landmessern wenig Fortschritte gemacht. Auf einer