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(Nr. 1912.) Gesetz, betreffend die Friedenspräsenzstärke des deutschen Heeres. Vom 15. Juli 1890.
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser, Koͤnig
von Preußen etc.
verordnen im Namen des Reichs, nach erfolgter Zustimmung des Bundesraths
und des Reichstags, was folgt:
§. 1.
Die Friedenspräsenzstärke des deutschen Heeres wird für die Zeit vom
1. Oktober 1890 bis zum 31. März 1894 auf 486 983 Mann festgestellt. Die
Einjährig-Freiwilligen kommen auf die Friedenspräsenzstärke nicht in Anrechnung.
§. 2.
Vom 1. Oktober 1890 ab werden
die Infanterie in . .. 538 Bataillone,
die Kavallerie in . .. 465 Eskadrons.
die Feld-Artillerie in ... 434 Batterien,
die Fuß-Artilleri in 31 Bataillone,
die Pioniren . .. 20 Bataillone,
der Train. 21 Bataillone
formirt.
§. 3.
Die §§. 1 und 2 des Gesetzes , betreffend die Friedenspräsenzstärke des
deutschen Heeres, vom 11. März 1887 (Reichs-Gesetzbl. 1887 S. 117) treten mit
dem 1. Oktober 1890 außer Kraft.
§. 4.
Gegenwärtiges Gesetz kommt in Bayern nach näherer Bestimmung des
Bündnißvertrages vom 23. November 1870 (Bundes-Gesetzbl. 1871 S. 9) unter III
§. 5, in Württemberg nach näherer Bestimmung der Militärkonvention vom
21./25. November 1870 (Bundes-Gesetzbl. 1870 S. 658) zur Anwendung.
Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem
Kaiserlichen Insiegel.
Gegeben an Bord M. Y. „Hohenzollern“ Nord Fiord, den 15. Juli 1890.
(L. S.) Wilhelm.
von Capridvi.
Herausgegeben im Reichsamt des Innern.
Berlin, gedruckt in der Reichsdruckerei.