Diesen Prüfungen unterliegen Wasserrohre unter 6 mm Wanddicke; solche von 6 mm
Wanddicke und darüber werden nur der Wasserdruckprobe unterzogen. Heizrohre bedürfen der
Prüfung nicht.
II. Anzahl der Probestücke.
Etwa 2 Prozent der abzunehmenden Rohre, mindestens aber zwei Rohre.
III. Anforderungen.
1. Die Rohre sollen innen und außen kalibriert, ohne Zunder, Narben, Risse und
andere für den Betrieb schädliche Fehler, sowie glatt und rechtwinklig abgeschnitten sein.
2. Die Wanddicke der Wasserrohre soll
bis 83 mm äußeren Durchmesser mindestens 3,00 mm,
über 83 〃 102 〃 〃 〃 〃 3,25 〃
,
〃 102 〃 121 〃 〃 〃 〃 3,75 〃,
〃 121 〃 140 〃 〃 〃 〃 4,00 〃,
〃 140 〃 191 〃 〃 〃 〃 4,50 〃,
〃 191 〃 216 〃 〃 〃 〃 5,50 〃
betragen.
Die vorgeschriebene Wanddicke soll an keiner Stelle um mehr als 20 Prozent unter-
schritten werden. ·
3. Rohrenden sollen sich im kalten Zustand auf eine Länge von 30 mm aufweiten
lassen, und zwar:
a) bei einer Wanddicke der Rohre bis zu 4 mm um 5 Prozent des inneren Durchmessers,
b) bei einer Wanddicke der Rohre bis zu 6 mm um 3 Prozent des inneren Durchmessers.
Das Aufweiten der Rohrenden muß durch Hämmern über einem Dorne erfolgen.
4. Rohrenden sollen sich im kalten Zustande nach außen umbördeln lassen,
und zwar: 1
a) bei Rohren bis 76 mm Weite und bis 3,5 mm Wanddicke um 75°,
b) bei Nohren über 76 mm Weite und bis 4,5 mm Wanddicke um 45°,
J) bei Rohren über 4,5 mm Wanddicke um 30°.
Die Breite des Bördels muß bei a 12 Prozent, bei b und c 8 Prozent des inneren
Rohrdurchmessers betragen.
5. Rohrabschnitte von 100 mm Länge sollen sich im kalten Zustande bis auf ein
Drittel des Durchmessers zusammendrücken lassen, ohne daß sich in den am stärksten gebogenen
Teilen Anbrüche zeigen, doch soll die Schweißnaht nicht in den am stärksten gebogenen Teilen liegen.
6. Die Rohre sollen einem Wasserdrucke von der 3 fachen Höhe des Betriebs-
überdrucks, mindestens aber von 30 Atmosphären Überdruck widerstehen, ohne eine Form-
veränderung oder Undichtigkeit zu zeigen. Die Rohre sind, während sie unter dem Probedrucke
stehen, abzuhämmern, namentlich auch an der Schweißnaht.