Contents: Deutsches Kolonialblatt. XXII. Jahrgang, 1911. (22)

zehn Soldaten unter Zurücklassung sämtlichen 
Gepäcks gegen Kuarong auf; nach fünfpiertel- 
stündigem Marsch, teils über Berghöhen, teils 
durch das Tal des Moad-Flusses, gelangten wir 
unbemerkt in die Nähe des Dorfes, wo es sofort 
zum Zusammenstoß kam. Gleich im Anfange 
sielen auf feindlicher Seite drei oder vier Mann, 
während zwei meiner besten Soldaten durch Pfeil- 
schüsse schwer verwundet und kampfunfähig wurden. 
Trotz ihrer Verluste wichen die Eingeborenen, die 
in vielfacher überzahl waren und die Wirkung 
der Feuerwaffe noch nicht kannten und fürchteten, 
nur um einige fünfzig Meter in das Dorf zurück; 
dort setzten sie sich fest und überschütteten uns 
mit einem Hagel von Pfeilen. Über fünfzig 
Minuten dauerte der Kampf; es wurde nur im 
Einzelfeuer geschossen. Sieben meiner Soldaten 
waren bereits verwundet, zwei schwer; doch die 
54 20 
zahlreichen Verluste ließen schließlich auch den 
Feind ermatten; er hatte ungefähr zehn bis zwölf 
Tote. Das Geheul der Garamut (großen Trommel) 
rief Hilfe von den benachbarten Dörfern herbei, 
deren Trommeln von den Berghöhen antworteten. 
Mit Rücksicht auf die Verwundeten — zwei mußten 
getragen werden — und die wenigen noch kampf- 
fähigen Gewehre mußte ich mich auf Malangai 
zurückziehen; die Eingeborenen störten unseren 
Rückmarsch trotz des von den Höhen erscheinenden 
Zuzugs nicht. 
1# 
Nach dem Bericht beabsichtigte der Bezirks- 
amtmann eine Wiederholung des Zuges nach 
Heranziehung von Verstärkungen aus Rabaul, da 
zum Schutze der Küstenleute ein weiteres Vor- 
  
gehen gegen die Bergstämme geboten ist. 
Samoa. 
Machwelsung der beim Sollomt Apio im II. Viertel 1910 fällig gewordenen JSollbeträge. 
(Val. „Deutsches Kol. Bl.“ 1911, Nr. 1, S. 2.) « 
  
  
  
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Kolonĩalwirtschaftliche Mitteilungen. 
Kus dem frbeitsbereich des Kolonial-Wirtschaftlichen 
Homitees.) 
(berbsttagung 1910.) 
Begründung der Kolonial-Technischen 
Kommission. « 
Für die Begründung einer Kolonial-Technischen 
Kommission war dem Kolonial-Wirtschaftlichen 
Komitee maßgebend, daß es bei der jetzt rascheren 
Entwicklung unserer Kolonien durch den Eisen- 
bahnbau zeitgemäß sei, mit beizutragen, der 
deutschen Technik ein neues Arbeitsfeld 
*) Vgl. „D. Kol. Bl.“ 1909, S. 1000 ff., S. 1056 ff. 
und 1910, S. 380ff. 
in den Kolonien zu eröffnen, neue Gebiete 
ür die Rohstoffversorgung Deutschlands zu er- 
chließen und der deutschen Industrie neue und 
ichere Absatzgebiete in unseren Kolonien und 
überseeischen Interessengebieten zu schaffen. 
Als nächstliegende Aufgaben der Kommission 
kommen in Betracht: 
1. Aufklärung durch die technische Fachpresse 
über den jeweiligen Stand von Eisenbahnbam 
Straßenbau, Hafenbau, Bergbau, Wasserban 
und Meliorationen, über chemisch-technische 
Probleme, über das Vorkommen nutzbarer 
  
  
Natur= und Bodenschätze und über die Nach-
	        
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