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Teile, sowie auf Undichtheiten an der Dose, den Lötnähten der Meßtrommel und den Flanschen am
Schwimmertopf zu achten. Undichtheiten an der Dose sind, nötigenfalls unter Zuziehung eines sach-
verständigen Handwerkers, an Ort und Stelle zu beseitigen. Können Undichtheiten an den Flanschen
des Schwimmertopfes nicht durch Anziehen der Schrauben und durch Olen der Dichtungsscheiben be-
seitigt werden, so sind die Scheiben zu erneuern. ·, · »-
4. Der Schwimmer wird aus dem Gehänge gehakt und, ohne daß er aus dem Branntwein
herausgenommen wird, auf den Boden des Topfes niedergelassen.
5. Während die Kurve nach links übergelegt wird, wird die Trommel durch Rückwärtsdrehen
entleert und der Branntwein aufgefangen. Dabei ist darauf zu achten, ob die Luftlöcher der Trommel
offen sind und Branntwein austreten lassen. · «
6. Die Probegewichte werden der Reihe nach angehängt. Die Einstellungen des Zeigers
werden vermerkt; die Blattfederstellung ist nötigenfalls zu berichtigen. · :
7. Das Fortschreiten des Alkoholzählwerks wird mit den Gewichten für 100 0% geprüft,
indem man durch vorsichtiges Drehen der Trommel die Kurve sich fünfzehnmal an den Zeiger anlegen
und nach dem letzten Anlegen die Kurve sich wieder zurücklegen läßt. Dieses Verfahren ist zu wieder-
holen. Dabei ist auf den Spielraum der Zählwerksscheiben zu achten. Findet sich ein wesentlich
anderes Fortschreiten des Zählwerks, so muß die Prüfung zum dritten Male ausgeführt werden.
Die mutmaßlichen Ursachen des falschen oder unregelmäßigen Fortschreitens sind anzugeben. Bei
Zweifeln ist das Fortschreiten des Alkoholrades mit Hilfe eines kleinen Zeigers zu beobachten.
8. Bleibt das Zählwerk um 1 vom Hundert oder mehr zurück, und ist das Zurückbleiben
nicht durch Verschmutzung der Bremsfeder oder der Gesperre verursacht, so ist zunächst von der weiteren
Nachschau und von etwaigen Anderungen Abstand zu nehmen und unmittelbar nach Wiedereinhängen
des Schwimmers und Zurückgießen des Branntweins in die Trommel durch den Stutzen der Zulauf-
vorrichtung ein Probebrennen auszuführen. - ·
9. Es folgt die Vergleichung der Angaben des Schwimmers mit denen des Alkoholometers.
Sollte der Schwimmerhaken stark angegriffen sein, so ist er durch einen einwandfreien zu ersetzen.
Zunächst wird der Branntwein im Topfe mittels eines Schlauches aus dem zur unteren Schlange
führenden Rohre bis unter die obere Schlange abgehebert und der Schwimmer wiederholt vorsichtig
aber kräftig in dem Branntwein auf und ab bewegt, damit dieser gehörig durchmischt wird. Sobald
der Wärmegrad des Branntweins sich nicht mehr ändert, hängt man den Schwimmer an, dreht die
Trommel, läßt die Kurve sich an den Zeiger legen und liest seine Einstellung ab. Sodann wird der
Wärmegrad des im Topfe befindlichen Branntweins bestimmt. Aus der Schicht, in der der Schwimmer
sich befindet, füllt man mittels eines Schlauches in ein vorher sorgfältig gereinigtes, trockenes Stand-
glas Branntwein und ermittelt dessen wahre Stärke. Der Branntwein wird danach in den Topf
zurückgegossen und die Prüfung wiederholt, nachdem die Einstellung des Zeigers nochmals geprüft und
die Blattfederstellung nötigenfalls berichtigt war. ·
Die tatsächlichen Angaben des Schwimmers sind mit den der wahren Stärke des Branntweins
entsprechenden Sollangaben zu vergleichen. Weichen die so ermittelten Unterschiede der beiden Prüfungs-
ergebnisse um mehr als 010 von einander ab, so ist eine dritte Vergleichung vorzunehmen. Kann eine
weiwndfrei Krüfung nicht erzielt werden, so ist der Schwimmer an die Kaiserliche Technische Prüfungs-
elle einzusenden. « «
b) Das Auseinandernehmen und Reinigen des Alkoholmessers. ·
1. Der Schwimmer wird ausgehakt, aus dem Topfe genommen, gereinigt, mit einem weichen
Tuche abgetrocknet und besichtigt. Uber stärker angegriffene Stellen, besonders solche, an denen das
Kupfer zu Tage tritt, ist ein Vermerk in die Nachschauverhandlung aufzunehmen. Hat die Spannung
des Schwimmers nachgelassen, so ist zu versuchen, ob sie durch vorsichtiges Drücken und Glätten mit
dem Handballen wieder herzustellen ist. Gelingt dies nicht, so ist der Schwimmer an die Kaiserliche
Technische Prüfungsstelle einzusenden. Wenn der Topf nicht gereinigt zu werden braucht, wird der
Schwimmer auf den Boden des Topfes gelegt; andernfalls ist er in dem bereits dem Topfe entnom-
menen Branntwein aufzubewahren. . · .
" 2. Die Gegenmutter am Ende der Blattfeder wird abgeschraubt, das Gehänge ausgehakt, die
hintere Lagerschraube der Zeigerachse gelöst und der Zeiger herausgenommen. Seine Achsenspitzen sind
zu besichtigen und, nach Entfernung etwaiger Rostflecke, leicht zu ölen. Die Lager sind zu reinigen.