Der Schmied Brückner hat die Ausreise nach
Kamerun angetreten.
S##weskafrika.
Der Kaiserliche Bergrath Duft ist mit Urlaub
aus Deutsch-Südwestafrika in Deutschland eingetroffen.
40
Oberleutnant Franke hat am 6. d. Mts. von
Hamburg aus die Wiederausreise in dos Schutz-
gebiet angetreten.
#-. Gninea.
Der Geometer R. Schmitt hat die Ausreise
nach Neu-Guinea angetreten.
Bachrichten aus den deutschen Schuhgebieken.
(Abdruck der Nachrichten vollständig oder theilweise nur mit Quellenangabe gestattet.)
Deutsch-Pltafrika.
Die deutsche Expedition zur Gvenzregulirung zwischen
Deutsch--Ostafrika und dem Rongostaat
hat nach einer Meldung ihres Führers, Haupt-
manns a. D. Herrmaun, am 11. November v. Js.
mit nur 40 Marsch= und 5 Ruhetagen Tabora er-
reicht. Der Exveditionsführer beabsichtigte, etwa
eine Woche dort zu bleiben und noch vor dem
10. Dezember in Ujiji zu sem. Sämmtliche Euro-
päer der Expedition befanden sich in bester Ge-
sundheit.
Aus dem Bezirk Rilossa.
In einem Bericht über neue Gebietserforschungen
im Bezirk Kilossa schreibt die „Deutsch-Ostafrikanische
Zeitung“:
Von Kissanga gelangt man über die Höhen nach
Chikonga, Talula und Mpingo. In Talula wird
sehr viel Tabak gebaut, die Männer und Weiber
saßen dort den ganzen Tag auf der Barasa und
rauchten. Die Dörfer bilden keine geschlossene Ort-
schoft, sondern liegen zerstreut auf den Höhen und
in den Thälern. Von Talula führt ein noch sehr
beschwerlicher Marsch in die Landschaft Vidunda.
Diese untersteht zwei Jumben, dem Nguru-Msima,
der im Thale herrscht, und dem Mgwira, der die
Berge bewohnt. Landschaftlich ist die Gegend über-
aus schön. Auf den hohen Bergen erblickt man un-
zählige Häuser. Die kahlen Berge sind mit Schamben
übersät und gewähren einen freundlichen Anblick.
Nach Ueberschreitung des Gebirges gelangt man in
ein großes, etwa drei Stunden von Westen nach
Osten sich erstreckendes fruchtbares Thal, das mit
Dörfern bedeckt ist. Von den Höhen, auf denen
eine erfrischende Kühle herrscht, genießt man einen
sesseluden Blick über das gesammte Thal. Schamba
1t Schamba zieht sich bis auf die höchste Bergspitze
inauf.
Die Gegend ist überaus fruchtbar und anscheinend
gesund, auf Sumpfland stößt man dort nirgends.
Vuvunda ist eine wirkliche Kornkammer des Bezirks.
Gebaut wird Mais, Mtama, Kunde, Tabak, Mohogo,
Viasi und Mahmbi. Letztere Frucht ist eine große
breitblätterige Staude, ähnlich dem Tabak. Die
Blätter werden als Gemüse gekocht. Bananen gab
es in Hülle und Fülle.
Das Bezirksamt wird diesen schönen und frucht-
baren Strich des Bezirks durch Ausbau eines guten
Weges erschließen, um so den Bewohnern Gelegen-
heit zu geben, ihre Feldfrüchte zum Markte zu bringen.
Die Mais= und Matamgernte war ungemein günstig
ausgefallen.
Am Fuße des Kifigiliberges liegt das Dorf
Mibamba, Jumbe Mkali. Von hier erreicht man
nach Ueberschreitung des Dorfes Kifigili die Land-
schaft Mlongwa. Die Gegend ist auch hier sehr
schön, sehr bevölkert und fruchtbar. Gepflanzt wird
vor Allem Matama, Mais und Mohogo. Die
fruchtbaren Thäler sind in voller Schamben-Wirth-
schaft. Das große Magali-Dorf, durch welches der
Weg führte, liegt am Ende eines langgestreckten,
eine große Schamba bildenden Thales. Weiter nach
Osten marschirend, kommt man über den Pagaliberg
nach Kirolea, Landschaft Mhausa, durch die Land-
schaft Makome. Die Gegend ist fruchtbar und land-
schaftlich schön. Kirolera liegt im Thal am südöst-
lichsten Abhange des Mpongwe-Gebirges. Die
Mpongweberge machen wie überhaupt die ganzen
Uluguruberge einen moajestätischen Emdruck.
Von Kingense aus lohnt sich noch ein Besuch in
Mgera und in Konga (Mhondo), Dörfer, die in
einem sehr fruchtbaren Thale des Ngerengere liegen.
Von Konga bis Morogoro dehnt sich eine gewaltige
Zuckerrohrschamba aus. Auch reiche Vorräthe von
Mais und Mtama waren das Ergebnis der dies-
jährigen Ernte.