Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIX. Jahrgang, 1908. (19)

aufgewogen, so daß der Frachtverkehr auf dieser 
Linie einen befriedigenden Durchschnitt ergab. 
Austral-Linie. Das im ganzen günstige 
Resultat der australischen Linie wurde durch gute 
Zwischenfrachten zwischen Hongkong und Australien 
sowie Manila und Japan erreicht, während die 
Ausfrachten von Japan nach Australien klein 
blieben und die Rückfrachten nur wenig zunahmen. 
Trotz des ungünstigen Gesamtresultats war 
dank ihrer hohen staatlichen Subventionen, die 
sich in dem fraglichen Halbjahr im ganzen auf 
2643 450 Ven beliefen, die „Nippon Yusen Kaisha“ 
imstande, auch diesmal wieder ihre gewöhnliche 
Dividende von 12 v. H. p. a. zu verteilen. Der 
Abschluß stellt sich, wie folgt: 
Den 
Einnahmen. 14 416 288 
Ausgaben .11198306 
GBetriebsüberschu 3217982 
Für Abschreibungen: Ye# 
(Schiffe) 794508 
(Gebäude . 22133 
5 die Versicherungsreserve 403029 
die Reparaturreserve 530916 1750586 
Reingewinn. 1467 396 
Vortrag aus dem vorigen Halbjahr 307 882 
1775278 
die, wie folgt, verteilt wurden: 
Gesetzliche Reserve 6 v. . des Rein- 
gewinns) 73369 
Tantiemen. 71357 
Dividende 10 v. H. 1 100000 
Spezialdividende 2 v. . . 220000 
Vortrag auf nächste Rechnung. 310552 
Bei näherem Vergleich mit dem vorangegan- 
genen Halbjahr ergibt sich ein um 356 286 Den 
höherer Bruttogewinn und um 309 606 Yen 
höherer Nettogewinn für das letzte Halbjahr, der 
aber nicht aus einer Erhöhung der Einnahmen, 
sondern aus Ersparnissen an Ausgaben resultiert. 
Die Einnahmen blieben im Gegenteil um 
380 564 Yen hinter dem vorletzten Halbjahr 
zurück. Die Ersparnisse an den Ausgaben, die 
bei verschiedenen zu dem Kapitel Schiffsunkosten 
gehörigen Posten (namentlich Chartergeld) erzielt 
wurden, wogen aber die Summe des Einnahme- 
ausfalls nicht nur auf, sondern übertrafen die- 
selbe noch um den oben angegebenen Betrag. 
Bedeutend größer als bisher werden in Zukunft 
die Ersparnisse in den Ausgaben sein. 
Sehr bemerkenswert sind nämlich verschiedene 
Betriebseinschränkungen, die die „Nippon Dusen 
Kaisha“ teils schon durchgeführt, teils beschlossen 
hat. So sind, abgesehen von einigen Diensten 
in den heimischen Gewässern, insbesondere die 
Linie Kobe—Otaru (Hokkaido), in der Auslands- 
  
926 2 
schiffahrt die Linien Osaka—Hankau und Osaka— 
Antung schon seit November, die Linie Kobe— 
Wladiwostok seit Dezember v. Is. eingestellt worden. 
Dann folgte auf Grund eines in der ersten Hälfte 
Januar 1908 zwischen dem Norddeutschen Lloyd 
und der „Nippon Busen Kaisha“ getroffenen Ab- 
kommens seitens der letzteren die Einstellung ihrer 
Linie Hongk Swatau ie der 
Bericht hervorhebt, hält es die Gesellschaft für 
rätlich, weniger wichtige Routen anderen Reedereien 
zu überlassen und sich dafür mit voller Energie 
der Entwicklung ihrer Hauptlinien zu widmen. 
Die dadurch überflüssig gewordenen Dampfer will 
sie ebenso wie unmoderne und deshalb unwirt- 
schaftlich arbeitende Dampfer verkaufen. Gleich- 
zeitig ist beschlossen worden, das Hauptbureau in 
Tokio zu verkleinern und die eigenen Bureaus 
der Gesellschaft in Osaka, Nagoya, Yokkaichi, Nemuro 
und Aomori sowie in Fusan und Gensan ganz 
aufzuheben und dafür bloße Agenturen einzu- 
richten, wodurch neben laufenden Ersparnissen 
durch beträchtliche Verminderung des Personals 
auch Einnahmen aus dem Verkauf oder der Ver- 
mietung der entbehrlich gewordenen Grundstücke 
und Gebäude erzielt werden. Zu den Bureaus, 
die aufgehoben werden sollten, gehörten nach dem 
ursprünglichen Plane auch diejenigen in Tientsin 
(China), Tschemulpo (Korea) und Nagasaki (Japan). 
Indessen ist schließlich davon abgesehen worden, 
was die erstgenannten beiden Auslandsplätze be- 
trifft, mit Rücksicht auf die Wünsche der Regierung, 
die von der Aufhebung der dort bestehenden 
Bureaus eine Einbuße an nationalem Prestige 
fürchtete, während man mit der Beibehaltung des 
Bureaus in Nagasaki dem Verlangen der lokalen 
Handelskreise und Behörden entgegenkam. 
Die Flotte der „Nippon Busen Kaisha“ zählte 
in der Berichtsperiode 79 Seedampfer mit 
261 427 Tons Brutto und an kleinen Dampf- 
fahrzeugen und Leichtern 40 mit zusammen 
1108 Tons, insgesamt also 262 535 Tons Brutto, 
was bei einem Gesamtwert von 23 829 310 Ven, 
mit dem die Flotte zu Buch stand, einen durch- 
schnittlichen Buchwert von ungefähr 90 Yen 
pro Ton ergibt. Außer ihren eigenen Dampfern 
benutzte die Gesellschaft noch 9 ihr von der Re- 
gierung zum Gebrauch überlassene Dampfer mit 
zusammen rund 35 700 Tons Brutto und einige 
andere gecharterte Dampfer. Im Bau hat die 
Gesellschaft 6 Dampfer zu 8600 Tons und 
16 Knoten Geschwindigkeit. Davon sind zwei, 
nämlich die Kamo-Maru und Hirano-Maru, fertig- 
gestellt, die übrigen vier Dampfer derselben Klasse 
sollen noch im Laufe dieses Jahres abgeliefert 
werden. Diese Dampfer sollen in die Europa- 
Linie eingestellt und die dadurch ersetzten Dampfer 
der letzteren auf der amerikanischen Linie Ver- 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.