Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIX. Jahrgang, 1908. (19)

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wolle bepflanzt gegen 13 600 Acres im Vorjahre. 
Die Saat steht ziemlich gut. 
Aus Punjab (7,2 v. H.) wird die in den 
britischen Teilen mit Baumwolle bestellte Fläche 
zu 1 256 000 Acres gemeldet gegen 1 319 000 
Acres nach der letzten Schätzung des Vorjahres. 
In den Eingeborenenstaaten beträgt die Anbau- 
fläche 97000 Acres gegen 156 000 Acres nach 
den letzten Angaben für das Vorjahr. Die Regen- 
verhältnisse waren günstige. # 
In den Vereinigten Provinzen (6,2 v. H.) 
fiel in den Hauptbaumwolldistrikten frühzeitig im 
Juli Regen und in den Kanalgegenden begannen 
die Aussaaten zur gewöhnlichen Zeit mit Hilfe der 
Bewässerung, und das Aufgehen der Saaten ver- 
lief gut. Anderswo sind die Aussaaten etwas 
aufgehalten worden. Die eingegangenen Nach- 
richten weisen eine Zunahme um 8 v. H. gegen 
die vorjährige Anbaufläche, wie sie endgültig fest- 
gestellt wurde, auf, die sich auf 1 443 000 Acres 
belief. 
Für Burma (0,9 v. H.) werden 203000 Acres 
als Gesamtfläche angegeben gegen 198000 Acres 
im Vorjahre, woraus sich eine Steigerung um 
2,5 v. H. ergibt. Die Aussichten sind indessen 
zur Zeit wegen Regenmangels nicht günstig. 
Aus Bengalen (0,4 v. H.) wird eine bisher 
mit früher und später Baumwolle bestellte Ge- 
samtfläche von 69 000 Acres gemeldet; sie ergibt 
gegen das Vorjahr eine Vergrößerung um 1,5 v. H. 
Die Witterungsverhältnisse sind im großen ganzen 
günstig gewesen, und die Aussichten sind bis dahin 
gut oder ziemlich gut. 
Aus dem östlichen Bengalen und Assam 
(0,3 v. H.) wird die mit Baumwolle bestellte Fläche 
auf 81.000 Acres angegeben gegen 78600 Acres. 
nach den Schlußangaben des Vorjahres. Der 
Stand und die Aussichten der Ernte sollen infolge 
späterer Regen gut sein. 
ür die nordwestliche Grenzprovinz 
(0, 2 v. H.) ist die bestellte Fläche zu 42000 Acres 
gemeldet worden gegen 48000 Aeres zu derselben 
Zeit im Vorjahre. Der Rückgang ist auf die 
mangelnden Regen in der Zeit von März bis 
Juni zurückzuführen. 
Ajmer Marwara (0,2 v. H.). Die mit Baum- 
wolle bisher bestellte Fläche wird auf 31000 Acres 
geschätzt gegen 11.000 Acres im Vorjahre. Der 
allgemeine Stand und die Aussichten der Ernte 
sind gut. 
Hyderabad (13,9 v. H.) gibt die gesamte mit 
früher (Kharif-) Baumwolle bestellte Fläche zu 
2250 000 Acres an gegen 2 436 000 Acres im 
Vorjahre, woraus sich ein Rückgang um 7,6 v. H. 
ergibt, der dem unzureichenden Regenfall zuzu- 
schreiben ist. Der Stand der Saat, der in den 
westlichen Teilen kritisch war, hat sich infolge ein- 
  
tretender Regen indessen gehoben, und wenn die 
späteren Monsunregen günstig bleiben, so kann 
auf eine gute Ernte gerechnet werden. 
Zentralindien (4,4 v. H.). Die Berichte 
sind unvollständig infolge Ausbleibens aus dem 
Gwaliorgebiet, welches durchschnittlich etwa 400000 
Acres bestellt. Die für die anderen Staaten ge- 
meldete Gesamtfläche beläuft sich auf 535 000 
Acres gegen 466 000 Acres im Vorjahre. Das 
Saatgeschäft verzögerte sich infolge späten Eintritts 
des Monsun. 
Rajputana (2,1 v. H.). Die bestellte Fläche 
wird zu 372 000 Acres gemeldet gegen 331.000 
Acres im Vorjahre. Der Stand und die Aus- 
sichten der Ernte sind im allgemeinen gut, mit 
Ausnahme von Bharatpur und Dholpur, wo zu 
viel Regen niederging, und von Alwar, wo er 
fehlte. 
Für Mysore (0,4 v. H.) wird die mit früher 
Baumwolle bis dahin besäte Fläche auf 5000 Acres 
angegeben gegen 8000 Acres im Vorjahre. 
Einfuhr von Rohbaumwolle über Kobe 1907. 
Die Baumwolleinfuhr nach Japan im Jahre 
1907 hat gegen 1906 eine Steigerung von 
33 Millionen Den im Werte und von rund 
600 000 Pikuls im Gewicht erfahren. Von dem 
eingeführten Gesamtquantum im Werte von 
114034725 Den für entkernte und 1606 874 Yen 
für unentkernte Rohbaumwolle entfielen ausf Kobe 
2864 6002 Pikuls im Werte von 81157115 Yen 
an entkernter und 214 292 Pikuls im Werte von 
1533178 DYen an unentkernter Baumwolle. 
Die Steigerung des Baumwollimports war 
zunächst zurückzuführen auf die glänzende Geschäfts- 
lage der Baumwollspinnereien während der ersten 
Monate des Jahres. Einige von diesen Spinne= 
reien hatten auf beinahe ein Jahr hinaus über 
ihr ganzes Fabrikat verfügt und waren geneigt, 
durch frühzeitige Käufe ihren Bedarf an Roh- 
material zu decken. Im Mai aber fing der 
Garnmarkt an ins Wanken zu kommen und im 
Juni gerieten die japanischen Baumwollhändler, 
insbesondere in Osaka, in Verlegenheiten und 
mußten um Bankerleichterungen einkommen, die 
ihnen damals verweigert wurden, angeblich weil 
die Banken das Vorhandensein der Schwierig- 
keiten nicht zugeben konnten, in Wirklichkeit wohl 
weil infolge der allgemein ungünstigen Marktlage 
die Banken auf zu weitgehende Engagements im 
Baumwollgeschäft nicht eingehen wollten. 
Die Spinnereien zeigten das Bestreben, sich 
mit den Baumwollproduzenten direkt in Ver- 
bindung zu setzen, und die fremden Kaufleute 
sahen sich gezwungen, Baumwolle für eigene
	        
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