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Die Früchte der auf dem Pflanzungsgebiet
und in den Kulturen teils angepflanzten, teils
wildwachsenden Bananen und Olpalmen wur-
den zur Ernährung unserer Arbeiter mitverwandt.
Den Palmen wird genügende Sorgfalt zuteil,
um den Bestand dauernd zu erhalten und zu
erweitern.
Im Jahre 1907 sind etwa 6 ha neu mit
Kickria bepflanzt. Der Stand der Felder ist gut.
Das Gewinn= und Verlustkonto weist nach auf
der Einnahmeseite: Gewinnvortrag aus dem Vor-
jahre 697 Mk., ferner an Einnahmen aus Pro-
dukten 103 842 Mk. und aus Zinsen 3076 Mk.;
auf der Ausgabeseite: an Unkosten 12 307 Mk.,
an Gehältern 14 357 Mk., an Abschreibungen
auf Pflanzungs-, Inventar-, Gebäude= und Feld-
bahnkonto zusammen 26 396 Mk. Die Gesellschaft
erzielte einen Reingewinn von 54 556 Mk. Hier-
von gelangen zur Verteilung: 5 v. H. zum Re-
servefonds, 5 v. H. Dividende, 10 v. H. Tantieme
an den Vorstand, 10 v. H. Tantieme an den
Aufsichtsrat, 15 v. H. Restverteilung und auf
neue Rechnung der Rest von 231 Mk.
Unter den Aktiven der Vermögensbilanz figu-
rieren: Der Landbesitz mit 85 000 Mk., das
Pflanzungskonto mit 62 000 Mk., das Inventar
mit 6932 Mk., die Gebäude mit 8500 Mk., die
Feldbahn mit 3256 Mk., Bankguthaben und
Debitoren mit 119 156 Mk., Warenbestand mit
1400 Mk. und Kassenbestand mit 1435 Mk. Auf
der Passivseite sind eingesetzt: Kapitalkonto mit
220 000 Mk., Reservefonds mit 1767 Mk., Kre-
ditoren mit 11 358 Mk. und der Reingewinn,
dessen Verteilung oben angegeben ist, mit
54 556 Mk.
Jalult-Gesellschaft.“)
Unser Umsatz hat in dem abgelaufenen Ge-
schäftsjahre keine weitere Einbuße durch die Kon-
kurrenz erlitten, aber die Nachwirkungen der
Orkane sind noch recht fühlbar und haben die
Kaufkraft der Eingeborenen vermindert. Dagegen
hatten wir während des ganzen Jahres außer-
gewöhnlich hohe Koprapreise, und unsere Betei-
ligung bei der Pacisic Phosphate Company hat,
den gehegten Erwartungen entsprechend, einen
höheren Gewinn abgeworfen.
Wir sind daher in der Lage, die Verteilung
einer Dividende von 10 v. H. auf die Aktien und
von 100 Mk. auf jeden Genußschein vorzuschlagen.
Auf einem großen Teil unseres Arbeitsfeldes
ist es gelungen, den allzu wilden Wettbewerb
*) Aus dem Jahresbericht für 1907.
durch Vereinbarungen einzudämmen, von welchen
wir uns für alle Beteiligten Gutes versprechen.
Im Laufe des Jahres haben wir unserem
Abschreibungskonto einen Betrag von 5000 Mk.
entnommen, um damit die Wertverminderung
einiger Grundstücke auszugleichen. Wir führen
dem Konto diesen Betrag wieder zu, stellen aus
den in dem vorigen Jahresbericht erwähnten
Gründen weitere 50 000 Mk. auf dasselbe zurück
und übertragen mit Rücksicht auf den zu Anfang
dieses Jahres eingetretenen erheblichen Rückgang
des Koprapreises von dem diesjährigen Gewinn
75 000 Mk. auf „Dividenden-Ausgleichskonto“.
Aus unseren liquiden Mitteln legten wir
300 000 Mk. in Staatspapieren an.
Von verheerenden Naturereignissen haben
unsere Faktoreien zwar nicht wieder zu leiden
gehabt; aber im Frühjahr 1907 hat ein Sturm
so erhebliche Verwüstungen auf der zu den Karo-
linen -Inseln gehörenden Mortlock-Gruppe an-
gerichtet, daß Hunderte von Eingeborenen nach
benachbarten Inseln übergeführt werden mußten,
deren Palmenbestände nicht gelitten hatten.
Der zweimonatliche Postverkehr zwischen Sydney
bzw. Hongkong und den Marshall-, Karolinen-
und Marianen-Inseln wurde, wie seither, durch
unseren subventionierten Postdampfer bewerfstelligt,
welcher die jedesmal 7100 Seemeilen betragende
Fahrt fahrplanmäßig zurücklegte. Für den inter-
insularen Verkehr haben wir vier Motorschuner.
Wie oben erwähnt, hat die Weiterentwicklung
des Phosphat-Unternehmens gute Fortschritte
gemacht. Auch von Nauru fanden bereits einige
Abladungen statt, und im laufenden Jahre wird
schon mit einer Verschiffung von 60 000 bis
80 000 Tonnen von dieser Insel gerechnet.
Angesichts der schwierigen Arbeiterfrage ist
man bemüht, soweit tunlich, maschinellen Betrieb
einzuführen, und hofft, die Abladungen von Ocean
Island und Naurun, welche im letzten Jahre ein
Total von 190000 Tonnen erreichten, bald weiter
zu erhöhen, und so der stetig wachsenden Nach-
frage nach diesem vorzüglichen Phosphat besser
genügen zu können.
Nachdem der in der außerordentlichen General-
versammlung vom 19. Oktober v. Is. beschlossene
Umtausch unserer Aktien in Stücke von 1000 Mk.
sowie die in derselben Versammlung beschlossene
Ausgabe von 2400 Genußscheinen durchgeführt
ist, werden wir die Notierung der Stücke an der
Hamburger Börse veranlassen.
Die Kreditseite des Gewinn= und Verlustkontos
enthält den Gewinn auf Waren, Produkten und
Diversen mit 1011219 Mk., den Saldo aus 1906
mit 4425 Mk. Die Debetseite weist nach: Ver-
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