Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIX. Jahrgang, 1908. (19)

G 1070 20 
fallend auf 9½ Cents zurückgegangen, den tiefsten 
Stand, den er im Laufe des jetzt zum Abschluß 
gelangten Baumwolljahres erreicht hat. Am 
1. September 1907 stand der Lokopreis auf 
139/16 Cents, was gegen den Stand am 1. Sep- 
tember 1908 ein Unterschied von 47/106 Cents oder 
einen Absall um nahezu 33 v. H. bedeutet. 
Obgleich man in der Schätzung des Umfanges 
der kommenden Ernte in den Handelskreisen die 
früheren Annahmen etwas einzuschränken geneigt 
ist, so sieht man doch allgemein einer Ernte von 
13 Millionen Ballen entgegen. 
(Bericht des Kais. Konsulats in New Orleans vom 
1. September 1908.) 
Baumwollernte der Vereinigten Staaten von 
Kmerika im Erntejahre 1907/08. 
Der Sekretär der Baumwollbörse in New- 
Orleans hat am 11. September 1908 seinen 
Bericht über das zum Abschluß gekommene Baum- 
woll-Erntejahr 1907/08 der Vereinigten Staaten 
von Amerika herausgegeben. Aus dem Berichte 
werden nachstehend (in Ergänzung der Angaben 
im „Kol. Bl.“ 1908, Nr. 20, S. 1019 ff.) einige 
weitere Daten gegeben. 
Das Gewicht der Ballen, in denen die Baum- 
wolle im Betriebsjahre 1907/08 zu Markte ge- 
kommen ist, wird im Durchschnitt auf 508,67 Pfund 
(zu 453,6 g) Rohgewicht geschätzt gegen 515,02 
Pfund im Vorjahre sowie 510,91 und 515,28 
Pfund in den Jahren 1905/06 und 1904/05. 
Der Preis für die im Jahre 1907/08 zu Markte 
gekommene Baumwolle wird auf Grund der von 
Woche zu Woche und von Monat zu Monat tat- 
sächlich zustande gekommenen und an den Baum- 
wollbörsen der hauptsächlichsten Marktplätze zur 
Anzeige gebrachten Abschlüsse auf 11,42 Cents für 
das Pfund middling geschätzt, gegen 10,29 Cents 
im Vorjahre sowie 11,07 und 8,98 Cents in den 
beiden Jahren vorher. 
Auf Grund dieser Schätzungen und in Anbe- 
tracht der Qualität der im Berichtsjahre zu Markte 
gekommenen Baumwolle wird ihr Wert auf 
672 Millionen Dollar geschätzt gegen 716 Millionen 
Dollar im Vorjahre sowie 641 Millionen Dollar 
und 628 Millionen Dollar in den beiden Jahren 
vorher. Der Wert des Baumwollsamens ist hierbei 
nicht mitgerechnet. Würde er hinzugerechnet, so 
würde sich der Wert der letzten Baumwollernte 
noch um 87 Millionen Dollar erhöhen. 
Die Bestände an „alter" Baumwolle in den 
Lagern der Spinnereien und in Händen der 
Pflanzer oder an den kleineren Märkten werden 
auf 344 000 Ballen geschätzt, und der Ertrag 
der Ernte von 1907 auf 11 421 000 Ballen. 
  
Die Census-Abteilung des Bundesamtes für 
Handel und Arbeit hatte auf Grund ihrer Er- 
hebungen bei den Entkörnungsanstalten den Er- 
trag auf 11 326 000 Ballen berechnet. 
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in New-Orleans.) 
Ausfuhr von Oohalrwolle aus der Türkel. 
Die aus der vorjährigen Schur in der Türkei 
noch vorhandenen Vorräte an Mohairwolle werden 
auf 10 000 Ballen geschätzt. Rechnet man dazu 
das Ergebnis der diesjährigen Schur, das auf 
etwa 45 000 Ballen veranschlagt wird, so ergibt 
sich eine verfügbare Gesamtmenge von etwa 
55 000 Ballen. Hiervon sollen nach den laufen- 
den Schätzungen bis etwa 12 000 Ballen aus- 
geführt worden sein, so daß der im Lande vor- 
handene Bestand noch etwa 43 000 Ballen 
beträgt. Davon sollen sich 22 000 Ballen in 
Konstantinopel und 21 000 Ballen im Innern 
Kleinasiens befinden. 
Für die beste Sorte werden heute 17½ bis 
18 Piaster Gold die Okka bezahlt. Mittlere 
Sorten stellen sich auf 16 bis 17 Piaster Gold, 
geringere auf 14½ bis 15 ½ Piaster Gold. 
(Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Konstanti- 
nopel vom 9. September 1908.) 
Ole Seidenernte in der Türkel 1907/08. 
Nach dem Jahresberichte der = Dette Publique 
Ottomane= war die Seidenernte des die Zeit 
vom 14. März v. Is. bis zum 13. März d. Is. 
umfassenden Berichtsjahres 1907/08 erheblich 
besser als im Vorjahre; die Seidenzehnten in 
sämtlichen Provinzen brachten 131 217 Liq. gegen- 
über 110 132 Ltq. im Jahre 1906/07. Der 
Bericht führt diese Mehreinnahme auf die reiche 
Kokonernte und deren ausnahmsweise hohen 
Preis während der ersten Hälfte des Jahres 
1907/08 zurück. 
Wie früher, so gibt der Bericht auch diesmal 
nähere Angaben über das Ergebnis der Seiden- 
zucht lediglich für die Hauptgebiete: Brussa und 
Ismidt. 
An Seidensamen wurden in Brussa und 
Ismidt für die Kampagne 1907/08 ausgelegt 
160 744 Unzen gegenüber 153753 Unzen im 
Vorjahre, woraus 7 225 748 kg frische Kokons 
gegenüber 6 643 389 kg im Vorjahre gewonnen 
wurden. Eine Unze Seidensamen ergab also 
durchschnittlich 44 kg Kokons gegenüber 43 kg 
im Vorjahre. Der Preis für das Kilogramm 
frischer Kokons belief sich durchschnittlich auf rund
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.