Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIX. Jahrgang, 1908. (19)

W 1151 20 
Am 9. Mai d. Is. konnte Major Puder den 
Expeditionsverband auflösen und am 10. mit der 
6. Kompagnie von Bascho, dessen Posten er auf 
zwei weiße Unteroffiziere und 40 farbige Soldaten 
verstärkt hatte, über Bamenda nach Soppo zurück- 
marschieren, wo er am 3. Juni nach mehr als 
siebenmonatlicher Abwesenheit wieder eintraf. 
Die 2. Kompagnie, deren Standort Bamenda 
war, hatte den Befehl, zunächst noch, durch die 
Landschaften Oboni—Okwa—Aligeti marschierend, 
Liddi und Atscho endgültig zu unterwerfen und 
dann auf dem Rückwege nochmals den eben unter- 
worfenen Baschobezirk zu durchziehen. Am 13. Mai 
marschierte die Kompagnie auf dem befohlenen 
Wege von Bascho ab und erreichte ohne Kampf 
am 23. Atscho. Widerstandslos unterwarfen sich 
die Stämme und am 27. konnte die Kompagnie 
über Assumbo nach Bamenda zurückkehren, wo 
sie am 6. Juni nach über sechsmonatlicher Ab- 
wesenheit eintraf. 
r— 
· 
Major Puder sagt am Schluß seines Expeditions- 
berichts: „Die Strapazen der Expedition führten 
zu häufigen klimatischen Erkrankungen der Euro- 
päer. Da die große Masse der Truppe während 
dreier Monate ständig am Feinde sein mußte, 
die Patrouillen meist acht Tage unterwegs waren 
und bei unzureichender Verpflegung und Be- 
kleidung ohne den Schutz einer Hütte auch die 
Nächte über den ständigen Regengüssen ausgesetzt 
waren, kamen Erkrankungen an Malaria, Rheu- 
matismus, Dysenterie, auch äußere Verletzungen 
unter den Farbigen recht zahlreich vor. Bei der 
geringen Kopfstärke der Kompagnien mußten die 
leicht erkrankten Mannschaften den anstrengenden 
Lagerdienst allein versehen. 
Die Haltung der Kompagnien während der 
langen verlustreichen Expedition verdient höchstes 
Lob. Trotzdem Gelände, Regenzeit, Kampfesweise 
des Gegners die höchsten Anforderungen an 
Körper und Geist des einzelnen stellten, versagte 
keiner. Vom ersten bis zum letzten Tage tat 
jeder, Europäer und Farbiger, freudig und gleich- 
mäßig seine Pflicht.“ 
Der Gesamtverlust betrug: 
Auf deutscher Seite: 
Gefallen: Hauptmann Glauning, 17 Far- 
bige; verwundet: Oberleutnant Wegelin, 
23 Farbige; 
Gegner: 769 tot, 278 gefangen. 
Sämtliche 185 erbeuteten Gewehre wurden 
vernichtet. 
Ein Jusammenstoß mit den Oakhas. 
Ein Zug des stellvertretenden Bezirksamtmanns 
von Lomie, Oberleutnants Thesing, durch das 
Gebiet der Makkas am oberen Njong hat zu 
mehrtägigen, aber nicht erheblichen Kämpfen ge- 
führt, bei welchen ein schwarzer Unteroffizier der 
Kameruner Schutztruppe gefallen ist und eine 
Anzahl von Trägern auf deutscher Seite ver- 
wundet wurde. Auch die feindlichen Makkas 
haben Verluste erlitten; einige angenommene 
Führer, welche die Truppe irre zu leiten ver- 
suchten, mußten mit dem Tode bestraft werden. 
Das Gebiet, in welchem im übrigen deutsche 
Handelsinteressen zur Zeit noch nicht existieren, 
ist bis auf weiteres gesperrt. 
  
  
Uachwelsung der bel den Sollämtern des Schutzgeblets Kamerun im Oonat Hpril 1908 fälllg 
gewordenen Sollbeträge. 
  
(Ergänzung zu der Nachweisung im „Deutschen Kol. Bl.“ 1908, Nr. 16, S. 800.) 
  
  
  
  
  
  
Gesamtbetrag der fällig gewordenen (neu deklarierten) Zölle 
im obigen Monat des Rechnungsjahres Gegen den gleichen 
— Zeitraum 
Zollamt 1908 1907 des Vorjahres 
Einfuhr Ausfuhr Zusammen Einfuhr Ausfuhr Zusammen mehr weniger 
% f Pof % ] Pf. 6Pf] 46f.] ff.] Pff. 
1 1 1 T 1 - 
Garua. 85585 4209 " 30 5065 15 237 25 1104 25 1341 5%723 65 — — 
Kusseri. — — 114 — 114 — — — 6850 68 60 45 50 — — 
Dikoa.. 67 — 80 — 147|— — — 194 1894 — — — 47 — 
Molundu. 13 50 — — 13850 3375.20| — — 56480 
Binder — — — —— —I— 82 — 82 — — 82 — 
In ganzen4 0%2 15 730 5 7842 bo I 
I « , —1—2008115 
  
  
  
  
  
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.