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Zunahme um 207 340 Franken gegen das Vor-
jahr zu verzeichnen; sie ist von 16 136 875 Fran-
ken im Jahre 1906 auf 16 344 215 Franken im
Jahre 1907 angewachsen.
Dieses Ergebnis erscheint immerhin als befrie-
digend, wenn man die schwere Krisis berücksichtigt,
die im Jahre 1907 auf dem Kautschukhandel
lastete und somit das hauptsächlichste Ausfuhr=
produkt der Kolonie betraf. Der Rückgang in
den Kautschukpreisen setzte im 1. Viertel des Jahres
1907 ein und hat dann das ganze Jahr hindurch
angehalten. Die abflauenden Kautschukpreise haben
nicht nur den Rückgang in dem Ausfuhrwerte des
Jahres 1907 verschuldet, sie haben auch den
Einfuhrhandel mit Geweben nachteilig beeinflußt.
Infolge der verminderten Kaufkraft der Bevöl-
kerung ist nämlich die Textilwareneinfuhr von
8 000 000 auf 6 600 000 Franken, also um
1 400 000 Franken, zurückgegangen. Der Rückgang
in diesem Posten der Einfuhr ist übrigens der
einzig bedeutende; die Abnahmen bei den übrigen
Einfuhrartikeln fallen wenig ins Gewicht; sie treten
hervor bei der Einfuhr von Parfümerien, Seife,
Glas und Messerschmiedewaren und sind das Er-
gebnis der gewöhnlichen Schwankungen in dem
Bedarfe an diesen Gegenständen. Merkbar zu-
genommen hat die Einfuhr von Reis, Tabak in
Blättern, Kola, Maschinen, Werkzeugen und Holz.
Die Mehrergebnisse, die diese Einfuhrtikel gebracht
haben, haben den Rückgang in der Gewebeeinfuhr
pöllig gedeckt.
In der Ausfuhr ist der Rückgang der Kaut-
schukverschiffungen der bedeutendste; er beträgt
seinem Werte nach 2 080 000 Franken, seinem
Gewichte nach 231 000 kg. Der Konakry-Kaut-
schuk, der nach dem Para-Kautschuk im Handel
am meisten geschätzt wird, hat im Jahre 1907
die Preisschwankungen des letzteren mitgemacht.
Im Dezember 1906 wurde das Kilogramm noch
mit 10,65 Franken bewertet, im April 1907 war
der Preis aber schon auf 9,60 Franken gewichen
und betrug nach mannigfachen Schwankungen im
Verlaufe des Jahres im Dezember 1907 6,50 Fr.
Die übrigen Ausfuhrartikel haben fast durch-
weg höhere Werte als im Vorjahre erzielt. So
hat sich die Ausfuhr von Rindern um 267 400 Fr.
oder 23 v. H., von Häuten um 196 000 Fr.
oder 45 v. H., von Erdnüssen um 83 000 Fr.
oder um das Dreifache, von Palmkernen um
152 000 Fr. oder um 26 v. H. gehoben.
Es scheint also, als ob die bisher weniger
wichtigen Ausfuhrarlikel infolge des Rückganges
der Kautschukpreise mehr Aufmerksamkeit auf sich
gelenkt haben. Die Kautschukgewinnung war
bisher bei den Preisen von 10 Franken und mehr
pro Kilogramm so gewinnbringend, daß sie die
Eingeborenen von anderen Erwerbszweigen ab-
gelenkt hat. So hat die über den Kautschuk
hereingebrochene Krisis das Gute mit sich gebracht,
daß sie auf die Wichtigkeit der Entfaltung anderer
Erwerbszweige neben der Kautschukgewinnung
hinweist. Hierbei würde namentlich der Anbau
von Sesam und Erdnüssen in Frage kommen, die
bereits früher für die Kolonie eine Quelle des
Wohlstandes gewesen sind, ferner die Kultur von
Reis und die Gewinnung von Palmnüssen.
(Nach Bulletin des Halles et Marchés.)
Handel Neuseelands mit Deutschland in den letzten
vier Kalenderjahren.
Die Ausfuhr Neuseelands nach Deutschland
gestaltete sich in den vier Kalenderjahren 1904
bis 1907 folgendermaßen:
4 1907 1906 1905 1904
Waren # Wert in ##
Kaurigummi 27473 21065 25 450 19924
Wolle . 21205 30979 11487 1052
Raritäten — — — 1450
Grassamen. 1736 — — —
Wurstdärme 1661 70 — —
Grünstein 900 — 244 746
Scheelit . .. 12924 2416 770 —
Poststücke 46 — 180 240
Zus., einschl.
verschiedener
Waren 66 489 54952 38958 23931
Die Einfuhr aus Deutschland in den genannten
vier Jahren veranschaulicht nachstehende Tabelle:
1907 1906 1905 1904
Waren Wert in 6#
Säuren und
Alkalien 2304 2418 2140 2790
Kleidungs-
stücke u. fer- –—
tige Kleider 7718 4906 3367 7302
Feuerwasfsen 1146 1200 1345 1042
Korbwaren 1 406 988 1082 1203
Fahrräder
nebst Zube-
hbör 1496 941 1193 1704
Stiefel und
Schuhe 1384 1129 2399 2311
Bürstenwaren 1551 1841 2131 3317
Baumaterial 3806 1968 2076 —
Porzellan und
Töpferwaren 10948 9329 7978 11881
Wand= und
Taschenuhren 259966 2461 2446 37272
Baumwoll=
waren 3125 1609 2115 3323
Messerwaren. 572 1308 1708 1325