W 184 20
Die Westküste von Süd-Neu-Mecklenburg hat der
Leiter der Expedition im Jahre 1904 auf S. M. S.
„Möwe“ bereist und in einer Monographie ge-
schildert. Die Ostküste ist wissenschaftlich unbe-
kannt; die Gebirge des Südens sind zum großen
Teil überhaupt noch nicht von Weißen betreten
worden. Die Forschung wird von dem Lager
als Stützpunkt strahlenförmig nach Norden und
Süden die Küste entlang und in die Bergland-
schaften hinein betrieben werden. Polizeisoldaten
stellt das Gouvernement, das überhaupt der Ex-
pedition die weitgehendste Unterstützung zuteil
werden läßt.
Die von der landeskundlichen Kommission zur
Erforschung der deutschen Kolonien entsandte Ex-
pedition, Professor Dr. Sapper und Dr. Frie-
derici, die im Frühjahr hier eintreffen wird,
soll sich hauptsächlich der Erforschung des Schleinitz-
gebirges in Mittel-Neu-Mecklenburg widmen, so
daß nach Abschluß der Arbeiten Neu-Mecklen-
burg die erste vollständig erforschte große
Insel des Bismarck-Archipels sein dürfte.
Das planmäßige Zusammenarbeiten der beiden
Expeditionen wird durch eine mündliche Be-
sprechung an Ort und Stelle im einzelnen fest-
gelegt werden.
S. M. S. „Planet“ wird die Expedition Ende
November in ihr Arbeitsgebiet bringen und ihr
beim Aufschlagen des Lagers behilflich sein.
Samoa.
Nachweisung der bei dem Jollamt des Schutzgebiets Samoa (Apila) Iim II. Verrtel 1907 fällig
Lewordenen Jollbeträge.
Gesamtbetrag der fölig zewordenen (nen deklarierten) Zölle im Gegen den gleichen
obigen Viertel des Rechnungsjahres Zeitraum des Vor-
10907 —.—.—. —9ä1993
Einfuhr ê% Ausfuhr zusammen Eirfuhr Ausfuhr zusammen mehr weniger
Mk. 1. Mk. - Mk. Mk. Mk. Ml. Mk. Mk.
94 936,04 — 94 936,0493 204,94 — 93204,94 1731,10 —
Kolonialwirtschaftliche Mitteilungen.
Boumwollkulturversuche im Bezirk Schode-Bassari.
Die Bezirksleitung von Sokode-Bassari hat
schon seit mehreren Jahren ausgedehnte Kultur-
versuche mit Baumwolle vorgenommen und
darüber auch einen Bericht erstattet, welcher in
der „Denkschrift über die Entwicklung der Schutz-
gebiete 1906/07“ veröffentlicht ist.
Die Anstellung von Baumwollkulturversuchen
erfordert besondere Vorkenntnisse und Erfahrungen.
Um nun ein sicheres Urteil über die Ergebnisse
der seitherigen Baumwollkulturversuche zu ge-
winnen und um Fingerzeige für ihre zukünftige
Fortführung zu erlangen, bat die Bezirksleitung,
daß der in Togo anwesende Baumwollsachver-
ständige des Kolonial-Wirtschaftlichen Komitees
eine Reise nach Sokode-Bassari unternehmen
möchte, um an Ort und Stelle die dortigen
Baumwollkulturversuche nachzuprüfen. Der Baum-
wollsachverständige ist diesem Ersuchen nachge-
kommen und hat an das Gouvernement folgende
Mitteilungen über seine Beobachtungen gelangen
lassen:
„Die Baumwollkulturversuche dehnen sich über
eine Fläche von etwa 60 ha aus. Nicht allein
sind sämtliche erhaltbaren Baumwollsorten ver-
suchsweise angepflanzt, sondern, um die geeignete
Pflanzzeit zu ermitteln, sind die Felder der ein-
zelnen Sorten noch in drei bis vier Abteilungen,
und zwar in Intervallen von 14 Tagen, gepflanzt.
Ferner werden Arten mit perennierenden Eigen-
schaften auf ihre Ertragfähigkeit im zweiten Jahre
geprüft und Feststellungen gemacht, für welche
Art der Kultivation sie dankbar sind.
Die Versuche sind bereits mehrere Jahre hin-
durch gemacht worden und können für verschiedene
Baumwollarten als abgeschlossen gelten.
Versucht wurden:
Abarten von Gossypium barbadense:
Togo-Sea-Island (Ho-Sorte),
Goss. Punctatum (Sokode-Sorte),