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Goss. Peruvianum (Kpandu-Sorte),
Caravonica (von Queensland).
Arten der amerikanischen Upland:
MNortgage Gifter,
King u. a.
Indische Sorten (Bastards von
Goss. Herbaceum):
Goss. arboreum,
Goss. Neglectum,
Hinganghat.
Eine perennierende Baumwolle unter dem
Namen Arboreum:
Sokode-Weiß (vermutlich G. Hirsutum),
Goss. Herbaceum Galinas (von Sierra-
Leone),
Algodao gigante.
Sea- Island-Sorten bevorzugen, wie ihr
Name schon andeutet, das Insel= oder Küsten-
klima. Mir ist nur eine Gegend auf der ganzen
Welt bekannt, wo Sea-Island rentabel in größerer
Entfernung vom Meere angebaut wird, nämlich
in Carolina, Nordamerika. Es wunderte mich
deshalb nicht, daß ich auf Grund der Versuche
Dr. Kerstings konstatieren mußte, daß Togo-
Sea-Island dauernd schlechte Resultate geliefert
hat; von Krankheiten und Insekten war sie die
meist angegriffene Sorte. Ihre Erträge waren
klein, und in jeder Beziehung stehen ihre Re-
sultate im Gegensatz zu dem, was sie in Süd-
Togo liefert.
Goss. Punctatum (Sokode = Baumwolle),
auch zu den Sea-lsland-Sorten gehörend, gedeiht
besser als Togo-Sea-lsland. Die Mutterpflanze
von Punctatum ist vermutlich Togo-Sea-Island,
welche allmählich zum Hinterlande vordrang, sich
im Hinterlande mit der wirklich einheimischen
Goss. Arboreum kreuzte und nun in dieser ver-
änderten Form leidlich im Hinterlande gedeiht.
Die Station hat sich die große Mühe ge-
geben, die verschiedenfarbige Saat der Goss.
Punctatum nach ihren drei Färbungen, grün,
schwarz und braun, zu verlesen. Die verschiedenen
Färbungen kehrten wieder, doch in abgeschwächter
Form. Jetzt nach mehrjährigem Verlesen sind
die Farben fixiert und drei Sorten nach Färbung
der Saat geschaffen. Alle drei Sorten stehen
sich an Güte etwa gleich; hebt sich eine von den
dreien hervor, so ist es „Grün“. Goss. Peru-
vianum gedeiht in Sokode noch schlechter als
Togo-Sea-lsland, Versuche hiermit wurden schon
früher ausgegeben.
Caravonica ist zum erstenmal in einer
kleinen Probe angepflanzt. Es war importierte
Saat, die offenbar auf der Seereise gelitten hatte;
nur wenige Samen sind aufgegangen. Die
Pflanzen sehen (im September) sehr gut aus,
jedoch zweifle ich an hohen Erträgen, weil sie
auch zu den hoch entwickelten Sea-lsland-Sorten
gehören.
Von den amerikanischen Sorten gaben zwei,
Nortgage Gifter und King, leidliche Erträge.
Die Küsten-Varietät liefert bereits Erträge,
die auf eine rentable Anbauung hoffen lassen.
In Bassari hat diese Baumwolle einen Ertrag
von 508 kg Kernwolle pro Hektar gegeben, also
reichlich /8 Ballen. Bewertet wird diese Baum-
wolle etwa 1 Pfennig unter Middling, für auf
trockenem Gebiet gezogene Baumwolle ein sehr
guter Preis. Vorteilhaft ist die große Strauch-
ausdehnung dieser Pflanze. Reihen und Pflanz-
weite sind dementsprechend erweitert und folglich
ist das Pflügen und Hacken erleichtert. Ferner
ist diese Pflanze perennierend; sie liefert im zweiten
Jahre noch etwa dieselben Ernten wie im ersten,
wobei sie aber im zweiten Jahre nur wenig Auf-
merksamkeit verlangt. Etwa 8 bis 9 Wochen
vor Eintritt der Trockenzeit werden die Frucht-
zweige des alten Jahres abgeschnitten. Die auf
diese Weise gestutzte Pflanze bringt nun sofort
neue Triebe hervor und hat mit Eintreten der
Trockenzeit ihre Frucht zur Reife entwickelt. Wird
das Ausschneiden zu früh vorgenommen, so wirkt
dles genau wie zu frühes Pflanzen; die zu früh
gereisften Früchte verkommen in der Regenzeit.
Vorsicht ist zu üben, daß die Pflanzen nicht zu
viel beschnitten oder sogar kurz über dem Boden
abgehauen werden; in diesem Falle hat man zu
wenig Triebe, oder sie sind zu gedrängt, um eine
gute Ernte zu liefern. Es sind also nur Zweige,
die bereits getragen haben, zu entfernen.
Die Resultate der Küstenbaumwolle sind nicht
schlecht.
Die indischen Sorten haben quantitativ ver-
blüffende Resultate gezeitigt. Die Sorte Ne-
glectum lieferte in Bassari 1058 kg pro Hektar
Kernwolle, also 18 Ballen pro Hektar. Die
übrigen Sorten, Hinganghat und sog. Arboreum,
haben etwa 28 Ballen pro Hektar geliefert. Hier
ist zu bemerken, daß diese Erträge sich nicht nur
auf den ersten Versuch stützen, wobei die zwei
letztgenannten Varietäten auf äußerst schlechten
Boden gepflanzt wurden. Die Versuche mit in-
discher Baumwolle können also noch nicht als
ganz abgeschlossen gelten. Der Marktpreis der
indischen Baumwolle ist wohl niedriger als der
für Togo-Sea-Ilsland, doch ist der Ertrag ein so
entschieden größerer, daß die Preisdifferenz mehr-
fach durch das Quantum ausgewogen wird. Die
indische Baumwolle bleibt ferner fast frei von
Schädlingen, wogegen die übrigen Sorten schwer
darunter leiden. Das Verhältnis Gewicht zu
Wert wird durch die Einführung der indischen
Baumwolle nachteilig geändert, aber auch diese