Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIX. Jahrgang, 1908. (19)

G 328 20 
Kamerun. 
Die Ausreise nach Kamerun haben am 9. März 
angetreten: Aktuar Daletzki, Techniker Beyer, 
Gärtner Schelske, Geologengehilfe Neu. 
Im Schutzgebiet ist eingetroffen der Stations= 
assistent Enders. 
Das Schutzgebiet hat mit Heimatsurlaub ver- 
lassen: Assessor Röhm. 
Mit Heimatsurlaub ist am 5. März 1908 in 
Hamburg eingetroffen: Feldwebel Kaltenbach. 
Die Wiederausreise in das Schutzgebiet hat 
am 9. März 1908 von Hamburg aus ange- 
treten: Sanitätsunteroffizier Stragierowicz. 
Togo. 
Der Gerichtsassessor Hermans, der Gouverne- 
mentssekretär Heß und die Stationsassistenten 
Mucke und Schneider sind am 18. Februar 
im Schutzgebiet Togo wieder eingetroffen. 
  
Deutsch-Südwestafrika. 
Die Ausreise nach Südwestafrika haben am 
18. März angetreten: Landmesser Curschmann, 
Lehrerin Helene Barth, die Polizeisergeanten 
Karl Kähler, Friedrich Meier, Richard Stade, 
Albert Stachowitz, Franz Franiczek und 
Robert Baginski. 
Am 18. März sind wiederausgereist: kommiss. 
1. Referent Regierungsrat Dr. Hintrager, 
kommiss. Gouvernementssekretär Buchmann, Be- 
zirksschreiber Rumpf sowie die Polizeisergeanten 
Mangold und Jochler. 
Mit Heimatsurlaub sind in Hamburg ein- 
getroffen: 
am 10. März 1908: die Hauptleute Bender 
und Frhr. v. Gaisberg-Helfenberg, Ober- 
leutmant Lutter und Leutnant Pieper; 
am 18. März 1908: Oberarzt Dr. Ohly. 
  
Die Wiederausreise in das Schutzgebiet hat 
am 18. März 1908 von Hamburg aus ange- 
treten: Leutnant Stuebel. 
  
Nachrichten aus den deutschen Schutzgebieten. 
(AMbdruck der Nachrichten vollständig oder teilwelse nur mit Quellenangabe gestauet.) 
Deutsch-Neuguinea. 
Eine expedition gegen die Lahé-Womba. 
Über den im Gebiete des Markham-Flusses, im 
Hinterlande des Hüon-Golfes (Kaiser-Wilhelms- 
land) wohnenden Eingeborenenstamm der Lahé- 
Womboa sind schon oft von den an der Küste an- 
gesiedelten Eingeborenen Klagen geführt worden. 
Wiederholt haben die Lahé-Womba-Leute die 
Küstendörfer überfallen und eine größere Anzahl 
Eingeborener niedergemacht. Die Verwaltung hat 
daher schon mehrfach Veranlassung gehabt, gegen. 
den genannten Eingeborenenstamm vorzugehen. 
Bei der Unzugänglichkeit des von Schluchten und 
Gebirgsbächen stark zerklüfteten Geländes, durch 
dessen Urwalddickicht gangbare Wege nicht führen, 
ist es jedoch bis jetzt leider nicht gelungen, gegen 
jene Eingeborenen erfolgreich einzuschreiten. 
Über eine erneute Expedition erstattet der Bezirks- 
amtmann von Friedrich-Wilhelmshafen folgenden 
Bericht: 
Der „Seestern“ lief am 16. August 1907 
Finschhafen an. Dort erhielt ich ein Schreiben 
des Seniors der Neudettelsauer Mission, aus 
welchem hervorging, daß sich seit meiner letzten 
Anwesenheit die Zustände am Markham noch be- 
  
deutend verschlechtert hatten. Ich beschloß des- 
halb, unter allen Umständen den Versuch eines 
nochmaligen Eingriffs zu machen. Auf der Missions- 
station am Kap Arkona wurde mir erzählt, die 
Logamu-Leute hätten die Namen sämtlicher Er- 
schlagener aufgezählt; die Keckheit der Lahs-Womba 
sei so groß geworden, daß fie sich dicht an der 
Küste in den oberen Dorfschaften der von ihnen 
bedrängten Küstenbewohner festgesetzt hätten. Die 
Logamu-Leute schliefen nicht mehr in ihrer Dorf- 
schaft, sondern, aus Angst vor Überfällen, am 
Strande. 
Am 17. August traf der „Seestern“ in Lo- 
gamu ein. Auch mir berichteten die Logamu- 
Leute von ihrer Niederlage. Die Lahs-Womba 
hätten sie Sonntags in der Kirche überfallen; 
was sie erreichen konnten, sei niedergemacht worden. 
Die Zahl der Getöteten gaben die Logamu auf 
über 25 an. Ihr Dorf war verbrannt worden. 
Verschiedene Leute hatten noch frische Speer- 
wunden. Ich verabredete mit den Logamn-Leuten, 
daß ich (diesmal auf dem Landwege und nicht 
wieder wie früher mit Kanus) Markham auf- 
wärts einen Zug ins Innere unternehmen wolle. 
Tags darauf setzte sich die Expedition in Be- 
wegung: sie bestand aus 40 Polizeisoldaten und
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.