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beritten gemacht. Dadurch wurde nach vor-
herigem Training, bei Fütterung der Tiere mit
Tsamas, eine vierzehntägige Operationsdauer ohne
Tränken ermöglicht. Der Wasserbedarf für die
Mannschaften wurde zum Teil auf den Reit-, zum
Teil auf den Packtieren und durch eine besondere
Kamelabteilung mitgeführt. Die letztere bildete
für das Expeditionskorps außerdem eine besondere
bewegliche Munitions= und Sanitätsstaffel von
etwa 100 Tieren. Auf ihr wurden (bei Belastung
des Kamels mit zwei Zentnern) verladen: 3 Tages-
rationen, 2 Wasserrationen zu 1½ Liter, 50 Pa-
tronen pro Gewehr, 2500 Patronen pro Maschinen-
gewehr, Material und Vorratsgegenstände.
Im ganzen wurden etwa 700 Kamele ver-
wendet. Die Vorbereitungen zur Verwendung
der Kamele für den Transport und die Aus-
bildung der gesamten Mamschaften im Reiten
auf den Kamelen nahmen viel Zeit in Anspruch.
Die Wasserversorgung erfolgte von zwei an den
Etappenlinien — dem Auob und dem Nossob —
angelegten Wasserstationen. Auch ist durch zwei
Bohrkolonnen der Versuch gemacht worden, weitere
Quellen zu erschließen. Dabei mußte zum Teil
bis zu einer Tiefe von 200 m hinabgegangen
werden. Auf jeder Etappenlinie wurden ferner
mehrere Magazine und Depots mit je einem Fuhr-
park angelegt. Während der Operationen war
die Nossob-Linie durch die 8. Kompagnie, die
Auob-Linie durch die 1. Batterie gesichert.
Zur Sicherstellung der Nachrichtenverbindung
nach rückwärts wurde eine 200 km lange Tele-
graphenlinie am Auob und Nossob entlang gebant.
Der Gebrauch von Heliographen wird durch das
ebene und dadurch für diesen Zweck unübersicht-
liche Gelände erschwert, so daß auf einzelnen
Stationen besondere Türme bis zu 10 m Höhe
errichtet werden mußten. Mit Hilfe von Leucht-
pistolen ist es gelungen, zwischen einigen, 50 km
von einander entfernten Orten Signalverbindung
herzustellen. Auch wurden Versuche mit Brief-
taubenpost angestellt, die jedoch infolge der in
jener Gegend befindlichen zahlreichen Raubvögel
keine große Aussicht auf Erfolg boten.
Wenn uun auch alle Vorbereitungen aufs sorg-
fältigste getroffen waren, so erschien es doch sehr
fraglich, ob die Expedition einen entscheidenden
Erfolg zeitigen würde. Bei dem ungeheuer großen,
etwa der ganzen Provinz Brandenburg ent-
sprechenden Operationsgebiet, das dem Simon
Copper zur Verfügung stand, lag die Gefahr vor,
daß der Feind sich allen Weiterungen durch einen
vorzeitigen Abmarschentziehen, die vormarschierende
Truppe also einen Luftstoß führen würde. Ein
umfassendes Vorgehen verboten die Wasserverhält-
nisse der Kalahari. Zeitlich waren die Operationen
an die Monate der Tsamasreife gebunden; auch
verfügte Simon Copper über ein wohl eingerichtetes
Spionagesystem, so daß eine Überraschung kaum
möglich erschien.
Wenn es nun doch gelungen ist, den Gegner
am 16. zu stellen und ihm einen empfindlichen
Schlag beizubringen, so spricht diese Tatsache be-
sonders für die geschickten Maßnahmen des leider
zu früh gefallenen Führers, Hauptmanns v. Erckert.
Wiec schwer Simon Copper geschädigt sein muß,
geht schon aus seinen Verlusten an Toten hervor.
Wohl kaum jemals dürften in einem Gefecht gegen
Hottentotten beim Gegner 58 Tote gemeldet
worden sein.
Leider ist es nicht geglückt, des Kapitäns selbst
habhaft zu werden, dem es wohl in der von den
Kapitänen meist beliebten Art gelungen ist, sich
rechtzeitig in Sicherheit zu bringen, während ein
Teil seiner Orlogleute sich für ihn opferte.
Der errungene Erfolg hat gezeigt, was unsere
Schutztruppe auch unter außerordentlichen Ver-
pflegungsschwierigkeiten zu leisten imstande ist.
Bezeichnend ist, daß der Gouverneur nach einem
am 20. März eingegangenen Telegramm die Wir-
kung des Sieges noch höher einschätzt, als sie
schon nach den bisherigen Nachrichten eingeschätzt
werden mußte.
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Die Werft Simon Coppers ist dadurch
aufgefunden worden, daß man der Spur der
Bande folgte, die am 8. März eine deutsche
Patrouille am Anob überfallen hatte. In dem
Gesecht am 16. stand der ganze Orlog Simon
Coppers und Lamberts mit über zweihundert
Mann und mehr als hundert Gewehren unserem
Kamelreiterkorps gegenüber. Der Gegner verlor
auch zwei Großleute, darunter einen Bruder
Simon Coppers. Der infolge der großen An-
strengungen und Entbehrungen sehr geschwächte
Zustand der Kamele sowie der Mangel an Wasser
verboten weitergehende Verfolgung; auch machte
sich die Nähe der englischen Grenze als Hindernis
geltend.