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mehr eine wirtschaftliche Bedeutung allerersten
Ranges. Bisher sind Verheerungen durch In-
sekten und andere Schädlinge nicht bekannt
geworden. Doch rät der tropenerfahrene Land-
wirtschaftsdirektor fortgesetzt zu größter Wachsam-
keit. Die Regierung hat eine besondere Druck-
schrift über die Maßregeln zur Vernichtung von
Schädlingen unter den Pflanzern verteilen lassen.
Handelswert des Lalang-Grases.
Das bisher als wertlos angesehene und in
den Kautschukplantagen energisch bekämpfte Lalang-
Gras (Imperata arundinacea) soll nach neuer-
lichen Untersuchungen bei entsprechender Be-
arbeitung und Mischung mit anderen geeigneten
Gräsern oder Stoffen ein brauchbares Papier
liefern. Nähere Ausführungen hierüber finden
sich im Novemberheft des Agricultural Bulletin
für die Straits Settlements.
Analyse des Plantagenkautschuks.
Die Londoner wissenschaftliche und technische
Abteilung des Reichsinstituts zur Untersuchung
und Feststellung des Handelswertes wenig be-
kannter oder besonders wichtiger Produkte und
Mineralien hat bei Untersuchung von sechzehn
Mustersendungen von Plantagenkautschuk aus den
Vereinigten Malayenstaaten festgestellt, daß die
eingereichten Proben von ausgezeichneter Qualität
waren. Der Gehalt an Kautschuk betrug zwischen
92,64 und 96,35 v. H., der Proteinstoffe von
1,35 bis 3,58 v. H., der Harze von 1,38 bis
3,58 v. H., Asche von 0,14 bis 0,56 v. H. und
der Feuchtigkeit von 0,22 bis 0,60 v. H. Vier
Proben enthielten 95 v. H. Kautschuk und sieben
andere zwischen 94 und 95 v. H.
Kautschuk-Ausstellung.
Auf der vom 9. bis 11. August v. Is. in
Kuala Kangsar (Peral) abgehaltenen landwirt-
schaftlichen Ausstellung wurden Proben von
Plantagenkautschuk ausgestellt, die die bei früheren
Ausstellungen gezeigten Proben nach Menge und
Güte weit übertrafen. Die Sheet= und „Biscuit“-=
Klasse war am meisten vertreten. Die bekannte
blasse Farbe, die von den Käufern auf dem
Londoner Markt verlangt wird, zeigten nur
wenige Stücke dieser Klasse. Es wurde vermutet,
daß die heiße trockene Witterung, die vor der
Ausstellung geherrscht hat, die Nachdunklung des
Kautschuks mit veranlaßt hat; verschiedene Pflanzer
erklärten auch, daß Kautschuk von dieser Farbe
bei trockenem Wetter schwieriger herzustellen sei.“)
*) Im hiesigen botanischen Garten wurde da-
gegen festgestellt, daß das Einsammeln und Verarbeiten
des later bei bedecktem Himmel und feuchtem Wetter
nicht dunkleren sondern helleren Kantschuk ergebe.
Kautschuk in trockenen Blöcken — eine nur wenig
vertretene Form — war von erster Güte und die
Blöcke von gleichmäßiger Größe; Kautschuk in
nassen Blöcken (auch nur in einzelnen Exemplaren
ausgestellt) war von leidlich guter Qualität. In
der „Rambong“-Klasse (Kautschuk von Ficus
Elastica) war eine größere Gleichmäßigkeit in
der Qualität zu konstatieren als bei den anderen
Gruppen.
Zapfungsmethoden.
Nach den hiesigen Erfahrungen ist die Menge
des Kautschuks in latex hauptsächlich vom Alter
der Rinde abhängig. Die Pflanzer in den Staaten
zapfen daher an jungen Baumen nur ein Viertel
der Rinde von den untersten fünf Fuß des
Stammes vom Boden aufwärts und zwar so, daß
dieser Teil des Stammes in zwei Jahren gezapft ist.
Für die nächste Zapfung wird der dem bereits ab-
gezapften Teil gegenüberliegende Teil von der Größe
des vorher gezapften Biertels ausgewählt und die
Zapfung so vorgenommen, daf dieser Teil in weniger
als zwei Jahren gezapft ist. Mit dieser Methode
wird abwechselnd fortgefahren, bis der ganze
Stamm gezapft ist. Bei älteren Bäumen wird
der Stamm in Hälften abgezapft. Dadurch be-
decken die durch das Zapfen entstandenen Streifen
diese Stammeshälfte in weniger als zwei Jahren.
Nach dieser Zeit wird auf der anderen Hälfte des
Baumes fortgefahren. Die zweite Rinde (die
alte Rinde ist durch das Zapfen nach und nach
entfernt worden) hat daher drei Jahre Zeit zur
Bildung, was als Mindestzeitmaß für die Aus-
reifung des Kautschuks angesehen wird. Von
anderer Seite wird dagegen dringend empfohlen,
dem Baum eine kurze Ruhezeit zur Erholung zu
geben. Die beim Zapfen entstandene Wunde in
der Rinde bleibt etwa eine Woche offen. Inner-
halb eines Monats soll nicht mehr als ½ Zoll
der Rinde weggeschnitten werden. Die Pftanzer
der Vereinigten Malayenstaaten sollen den Gräten-
schnitt dem Spiralschnitt, wie er in Ceylon an-
gewendet wird, vorziehen. Die Funktionen des
lates stehen auch hier noch nicht fest. Man
nimmt in zuständigen sachverständigen Kreisen
jedoch an, daß der later mit dem Saft des
Baumes nicht identisch ist und daß er sich von
diesem als besonderes Produkt absondert.
Handelswert des Samens.
Da die Nachfrage nach Hevea Brasiliensis=
Samen für die in der Bildung begriffenen Plan-
tagen noch groß und die dafür gezahlten Preise
noch hoch sind, kommt eine anderweitige Ver-
wertung desselben vorerst hier noch nicht in
Frage. Er scheint zu Futtermitteln geeignet, da
er von Tieren gerne genommen wird. Doch ist