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Vereinigten Staaten ist. Die französische, wie
auch argentinische und italienische Einfuhr ist
stabil geblieben, diejenige von Australien und
Peru um rundsje 2 Millionen gewachsen. Besonders
auffällig ist nach dem Rückgang im Jahre 1905
die enorme Steigerung der belgischen Einfuhr
um weit über das Doppelte; sie hängt wohl in
der Hauptsache damit zusammen, daß ein großer
Teil der über Antwerpen verschifften Waren als
belgische Ware figuriert, und das Herkunftsland
nicht genügend berücksichtigt ist. Auch die Ver-
mehrung der indischen Einfuhr um mehr als
2 Millionen ist beachtenswert und darf auf das
gesteigerte Geschäft in Salpeter= und Weizensäcken
zurückgeführt werden. Die spanische Einfuhr ist
nach einer Zunahme im Jahre 1905 wieder
zurückgegangen, ebenso die der Schweiz.
Zu beachten ist ferner, daß Osterreich-Ungarn,
Rußland, Schweden und Norwegen, die hier
nicht aufgeführt sind, noch immer mit viel zu
geringen Zahlen in der Statistik erscheinen. Die
Ausfuhr aus diesen Ländern vollzieht sich fast
ausschließlich über Hamburg und Antwerpen und
dürfte daher in den Zahlen für Deutschland und
Belgien miterscheinen. Bei den Vereinigten
Staaten und Großbritannien wird nach dieser
Richtung eine wesentliche Fehlerquelle nicht
bestehen.
Hinsichtlich der Zuverlässigkeit bezw. der Un-
genauigkeit der chilenischen Einfuhrstatistik wäre
noch zu erwähnen, daß die Einfuhr nach dem
sogenannten Tarifwerte kalkuliert wird. Es wird
für eine Reihe von Jahren ein gewisser Wert-
abschätzungstarif festgelegt. Der auf diese Weise
gebildete Wert deckt sich natürlich angesichts der
schwankenden Preise nur selten mit dem wirklichen
Werte der Ware und noch um so weniger, wenn,
wie das in dem Jahre 1906 der Fall war, die
Warenpreise eigentlich durchweg eine Steigerung
erfahren haben. Um dieser Wertsteigerung
gerecht zu werden, ist daher der seit 1. Januar
1903 in Kraft gewesene Wertabschätzungstarif
abgeändert mit Geltung vom 1. Januar 1908
ab, d. h. die für die Verzollungspraxis zu
Grunde zu legende Wertabschätzung ist nach
Möglichkeit mit dem tatsächlichen Preise der
Waren in Einklang gebracht. Für 1906 er-
scheinen daher die Einfuhrzahlen durchschnittlich
zu niedrig.
Im einzelnen stellt sich die Einfuhr nach
Warengruppen im Jahre 1906, wie folgt:
1. Tierische Produkte 13 367 730 58, und
zwar: Lebende Tiere 5 688 509 8, Nahrungs-
mittel 3 047 647 3, Gewerbliche Hilfsstoffe
32 337 062 S8, Fabrikate 1 294 512 5.
2. Vegetabilische Produkte 31 359 785 3,
und zwar: Früchte, Getreide, Gemüse und Kräuter
12 390 889 8, Nahrungsmittel 11 125 867 3,,
Gewerbliche Hilfsstoffe 1 701 261 83, Fabrikate
862903 8, Hölzer 4 833347 8, Tabak 445 518 S.
3. Mineralische Produkte 44 644 987 8,
und zwar: Edelmetalle und Juwelen 5 949 371 8,
Eisen und Stahl 27 332 952 3, andere Metalle
3 454 156 3, Steine und Erden 7 908 508 8.
4. Textilwaren und ihre Fabrikate
52828002 8, und zwar: Rohstoffe und Fabrikate
aus Stroh, Palmblatt, Hanf, Jute ufsw.
8 114 459 8, desgl. aus Baumwolle 27230 332 8,
desgl. aus Leinen 749 614 3, desgl. aus Wolle
13 367 495 8, desgl. aus Seide 3 366 102 KS.
5. Industrielle Ole und Fette, Breun-
stoffe und Farben 28 704 925 3, und zwar:
Industrielle Ole 1792 184 3, Firnisse und Fette
236 280 8, Brennstoffe 25 484 100 §, Farben
und Tinten 1 192 361 S.
6. Papier, Pappe und deren Fabrikate
5249 248 8.
7. Getränke und Liköre 2 876 739 8,
und zwar: Mineralwasser, Limonaden, Fruchtsaft
usw. 866 102 8, Liköre (alkoholische Getränke)
2 010 637 8.
8. Parfümerie-, pharmazeutische und
chemische Produkte 3 906 257 3, und zwar:
Parfümerien 503 113 3, Pharmazeutische Produkte
1 939 779 3, Chemische Produkte 1 463 365 S.
9. Maschinen, Instrumente, Werkzeuge
und Apparate 38 999 673 3, und zwar: Für
Künste und Wissenschaften 2 852 101 8, Berg-
werksmaschinen 12 947 873 3, Landwirtschaftliche
Maschinen 3 841 733 3, Industrielle Maschinen
11 767 981 3, Lokomotoren 7 589 985 8.
10. Waffen, Munition und Explosiv-
stoffe 1554 152 3, und zwar: Weaffen
367 384 8, Munition 113 805 8, Explosivstoffe
1 072 963 8.
11. Verschiedenes 670 053 3.
Zu diesen Einfuhrartikeln kommen noch für
1 112 965 3 Postsendungen, wovon etwa die
Hälfte auf die Rubrik „Materias Minerales“
(hauptsächlich für Uhren usw.) entfällt.
Auf die wichtigsten Bestimmungsländer
verteilt sich die Ausfuhr aus Chile, wie folgt:
Bestimmungs- 1905 1904
Gre länder Pesos chil. Pesos chil.
roiz-
britannien. 122681 581 45.195 101321794 70546667
1906
Pesos chil. %
Deutsch-
land“) 51690 434 19,042 731574739 62632942
Ver. Staaten 48074213 17.710 428014991 30715150
17520194 6.454
12531372 4,610
22321590 28823 135
3154333 6975133
Frankreich
Niederlande
*) Nach der amtlichen deutschen Staristik bewertete
sich die Ausfuhr aus Chile nach Deutschland
in den Jahren 1906 1905 1904
auf Martk . . . 145 313 000 168 555 000 112 760 000