Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIX. Jahrgang, 1908. (19)

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Im Januar 1903 von der Kolonial-Abteilung mit der Leitung der deutsch-englischen Jola- 
Tsadsee-Expedition betraut, hat er sich dieser schwierigen Aufgabe mit ungewöhnlichem Geschick ent- 
ledigt. Ebenso vorzüglich hat er sich späterhin, nachdem er Anfang 1905 unter erschwerten Ver- 
hältnissen die Station Bamenda übernommen hatte, als Stationschef bewährt. So bedeutet der Tod 
dieses auf eine selten reiche koloniale Erfahrung zurückblickenden Offiziers nicht nur für die Kaiser- 
liche Schutztruppe, sondern auch für die Verwaltung einen unersetzlichen Verlust. 
Buea, den 25. März 1908. 
Der Gouverneur. 
Seitz. 
Am 5. März d. Is. fand im Kampfe gegen die Atschos an der deutsch-englischen Grenze 
nach siegreichem Gefecht bei der Verfolgung des heimtückischen Gegners 
Hauptmann Hans Glauning, 
Kompagniechef in der Schutztruppe für Kamerun, Ritter vieler Schwerterorden, 
den Heldentod. 
Ein aus hohem Grase aus nächster Nähe mit einem Vorderlader abgegebener Schuß in den 
Kopf führte seinen sofortigen Tod herbei. Über 13 Jahre lang hat Hauptmann Glauning den 
Schutztruppen, erst der für Ost-Afrika und seit 7 Jahren der für Kamerun angehört. In ihm verliert 
die Schutztruppe für Kamerun einen der tüchtigsten und bewährtesten Offiziere, die kolonialen Wissen- 
schaften einen ihrer strebsamsten eifrigsten Förderer. Hervorragend begabt und wissenschaftlich gebildet, 
war er, ein glühender Verehrer der Kolonien, auch nach den größten Anstrengungen rastlos bemüht, 
sich wissenschaftlich zu betätigen. Seine sorgsamen vielen Routenaufnahmen in Kamerun und Ost- 
Afrika und seine fleißigen Sammlungen geben Zeugnis hiervon und haben ihm für immer ein Denkmal 
gesetzt. Seine vornehme ritterliche Gesinnung, seine vorzüglichen gediegenen Charaktereigenschaften, 
seine persönliche Tapferkeit, die unermüdliche Fürsorge für seine Untergebenen und die stets gerechte 
und wohlwollende Behandlung erwarben ihm treue Hingebung und aufrichtige Bewunderung bei 
seinen schwarzen Soldaten und allseitige Liebe und Verehrung bei seinen Kameraden und Freunden. 
Alkassom-Muntschi, Bascho-Expedition, 6. März 1908. 
Im Namen der Schutztruppe: 
Puder, Major und Kommandeur. 
Oberleutnant Achenbach . 
Am 6. März d. Is. ist Herr Oberleutnant Achen bach vom 2. Badischen Grenadier-Regiment 
Kaiser Wilhelm I. Nr. 110, welcher zur Dienstleistung abkommandiert und mit der Leitung der 
Station Lolodorf beauftragt war, nach kurzem Krankenlager im fast vollendeten 32. Lebensjahre 
gestorben. Vom 6. November 1902 bis 30. November 1905 gehörte der Dahingeschiedene der 
Kaiserlichen Schutztruppe an und leitete während dieser Zeit nacheinander die Stationen Lolodorf 
und Banjo. Im Jahre 1907 trat er, nachdem er sich inzwischen verheiratet hatte, in den Dienst 
des Gouvernements über. Seine junge Frau hat ihn nach Lolodorf begleitet. Er hat es stets ver- 
standen, sich das Wohlwollen seiner Vorgesetzten, die Liebe seiner Kollegen und Kameraden sowie 
die Achtung aller derer, mit denen er hier dienstlich und außerdienstlich in Berührung gekommen 
ist, in seltenem Maße zu erwerben. Mit der tiesgebeugten Witwe betrauert das Schupßgebiet 
in seinem Heimgang den allzu frühen Verlust dieses ebenso tapferen Soldaten wie umsichtigen 
und treuen Verwaltungsbeamten. 
Bnea, den 10. März 1908. 
Der Kaiserliche Gouverneur. 
Seiß. 
Am 28. März d. Is. verstarb in Bare (Nordwest-Kamerun) nach kurzer Krankheit an Herz- 
schwäche infolge Schwarzwasserfieber und Gehirnentzündung 
Sergeant Heinrich Max Kerbe 
der Kaiserlichen Schutztruppe für Kamernn. 
Der Entschlafene gehörte seit dem 6. Mai 1905 der genannten Schutztruppe an. Er war 
ein überaus tüchtiger und pflichttreuer Soldat, bei Vorgesetzten und Kameraden allgemein beliebt 
und geachtet. Die Angehörigen der Truppe werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. 
Soppo, den 31. März 1908. 
In Abwesenheit des Kommandeurs: 
Fabricius, Hauptmann.
	        
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