Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIX. Jahrgang, 1908. (19)

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köstlichen Maserungen des Holzes. Leider zeigten 
die Hölzer nur einheimische Namen, so daß, da 
das gehörige Herbarmaterial fehlte, es für den 
Berichterstatter schwer ist, anzugeben, welchen 
Hölzern der Preis gebührt. Erwähnen möchte 
ich nur außer Clorophora excelsa und Afzelia 
africana das schöne, Kaku genannte Holz von 
Lophira procera, das Holz von Khaya ma- 
crophylla und ein herrlich gemasertes Holz, das 
man Sapele nannte. Auch Pterocarpus erinaceus 
und Mimusops multinervis fehlten nicht. Von 
den von Süd-Nigerien ausgestellten Hölzern 
möchte ich Albizzia Brownii und Zanthoxylon 
senegalensis erwähnen, das — auch in der 
Rinde — eine solch überraschende Ahrlichkeit 
mit Fagara xanthoxyloeides besitzt, daß ich der 
Ansicht zuneigte, daß beide Namen denselben 
Baum bezeichnen. 
Überhaupt sei hier bemerkt, daß die Aus- 
stellung von Süd-Nigerien viel Interessantes bot. 
Die Fasersammlung von dort war ausgezeichnet. 
Es fanden sich Fasern von Pandanus candela- 
brum, von mehreren Hibiscus-Arten, von Corcho- 
rus capsularis, Grewia carpinifolia, Böhmeria 
nivea, von Sisal und Fourcroya, von Erio- 
dendron anfractuosum, Monodora brevipes, 
Sterculia Barteri und Dombeya Büttneri. 
Um bei Süd-Nigerien zu bleiben, so sei hier 
noch das Harz von Anacardium occidentale, 
einem aus Westindien eingeführten Baum, und 
von der Acacia catechu erwähnt. Auch sog. 
Gabun-Chokolade, ein wie Kopra aussehendes 
Genußmittel aus der Frucht der Irwinga Barteri, 
fand sich vor. 
Die vierte Abteilung umfaßte die zur Aus- 
fuhr geeigneten Exzeugnisse. Kautschuk war 
gut und reichhaltig vertreten. Es fand sich sehr 
gut aufbereiteter Plattenkautschuk von Aschanti 
und von den Northern Territories, der von 
Kickria und Hevea gewonnen war; auch 
Landolphien-Kautschuk fehlte nicht, und in einem 
Säckchen, das aus dem Ausstellungstisch „Dahomey“ 
lag, fand ich Kautschuk von Manihot Glaziovü. 
Ich muß bei der Kautschukausstellung auch die 
Sammlung sehr guter Messer und Anzapfgeräte 
hervorheben, die ebenfalls auf dem Tische 
„Dahomey“ sich fand. Zu erwähnen find hier 
wohl auch die Blätter von Baubinia reticulata, 
die ja neuerdings bei der Aufbereitung des 
Kautschuks an der Goldküste eine Rolle spielen 
und die von den Northern Territories ausgestellt 
waren. 
Die Ausstellung von Kopal fesselte mich be- 
sonders, weil Kopal in Togo ganz fehlt. Es 
waren sehr schöne, bis einen Meter große Stücke 
von Kopal aus Aschanti und vom Norden aus- 
gestellt und zahlreiches zum Teil vorzügliches 
  
kleinstückiges Kopal feinster Güte. Man gewinnt 
das Kopal dort angeblich von der Daniells 
oblonga. Erwähnen möchte ich hier auch, daß 
mir in der Abteilung „Northern Territories“ auch 
Gummi gezeigt wurde, der angeblich von der 
Acacia arabica stammen sollte (2). 
Spanisches Rohr war reichlich vorhanden. 
Für Waldboden sprach auch die reiche Menge 
des ausgestellten Kakaos. Von dem ausgestellten 
Kaffee schien der beste aus Süd-Nigerien zu 
stammen. Von den Northern-Territories war 
arabischer Kaffee ausgestellt. 
Die Goldküste ist das Herkunftsland der Kola. 
So war denn auch die Kola-Ausstellung gut be- 
schickt. Neben zahlreichen Kolanüssen sah man 
ganze Kolafrüchte und auch getrocknete Nüsse, wie 
sie nach Europa ausgeführt werden. 
Sehr zahlreich waren Olfruchtstände ver- 
treten doch wollte es mir scheinen, als ob da- 
von in Palime besseres zu sehen war. Auch 
Ol in Gläsern war ausgestellt, Palmkerne fehlten 
nicht, und sogar ein Fläschen Palmwein hatte 
Unterkommen gefunden. Gute Olfruchtstände hatte 
auch Dahomey gesandt. 
Kokosnüsse und Kopra befanden sich eben- 
falls in der vierten Abteilung. Auch hier wollte 
es mich bedünken, als hätte ich klareres Kokosöl 
in Palime gesehen. Überhaupt gewann ich den 
Eindruck, daß die Erzeugnisse des Waldbodens 
in Secondi weit besser waren, als die in Palime 
ausgestellten, daß dagegen die Erzeugnisse des 
Steppenbodens in Palime vorteilhafter vertreten 
gewesen find. 
Das galt auch von der Baumwolle. Die 
Goldküste ist Togo gegenüber eben das reichere 
Land, und man hatte vielleicht an die Ausstellung 
geringwertigerer Ausfuhrprodukte nicht so viel 
Fleiß verwandt, wie auf die geldbringenden Er- 
zeugnisse des Urwaldbodens. So war auch 
Baumwolle, der geringen Bedeutung dieses Er- 
zeugnisses für die Ausfuhr der Goldküste ent- 
sprechend, nur spärlich und in mangelhafter Güte 
vorhanden. Übrigens hatte m. E. unser Nachbar, 
der Häuptling Ocloo aus Kitta, die beste Baum- 
wolle ausgestellt. Auch Dahomey hatte sich an 
der Ausstellung von Baumwolle beteiligt. 
Kapok war nur in ganz geringer Menge und 
in ganz geringer Güte ausgestellt. 
Die Ausstellung von Faserstoffen war da- 
gegen sehr reichhaltig und das Ausgestellte zum 
Teil recht gut. Die von Süd-Nigerien aus- 
gestellten Faserstoffe sind schon gewürdigt worden. 
er auch die der Goldküste waren vorzüglich 
und machten diesen Teil der Ausstellung besonders 
fesselnd. Sehr schön war die aus Ananas her- 
gestellte Faser; vielfach sah ich Kokosfaser aus- 
gestellt, die, so viel ich mich erinnere, in Palime 
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