Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIX. Jahrgang, 1908. (19)

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nötigen Ruhe, zum Auskurieren der vielen Fuß- 
kranken, zur Kartenkonstruktion und vor allem zur 
Beschaffung genügender Verpflegung für die bis 
Dibamba vorliegende, drei sehr gute Tagemärsche 
breite, unbewohnte Waldzone in dem genannten 
Orte verbracht werden. 
Der nun unter Führung einiger nach Duala 
zurückkehrender Händler, von denen einer mehrere 
Jahre in Deutschland zugebracht hatte, einge- 
schlagene Weg nach Westen stellt sich als ein von 
Akwaleuten zu Handelszwecken angelegter Pfad 
dar. Er durchschneidet als einzige direkte Orts- 
verbindung von Bonapuba aus den bereiten, 
zwischen Lungahe und Ndogn-bianga (Ramsays 
Dugubianga) vom Sanaga nach Norden sich er- 
streckenden unbewohnten Urwald und die seit 
langem aufgegebenen früheren Lungahe--(Ndogn- 
benog-)Landschaften am Fallgebiet des Dibamba. 
Der Weg verließ bald das nun sehr enge schwer 
passierbare Ekemtal in geringer Entfernung von 
Matun-ma-ndok und überschritt recht unvermutet 
wieder ziemlich beträchtliche, außerordentlich 
steinige Bergzüge, die die Wasserscheide zwischen 
dem oberen Ekem und Ebo bilden. Am 22. Fe- 
bruar wurde nach anstrengendem Felsabstieg der 
auf den seitherigen Karten mit dem Ekem ver- 
wechselte Ebo erreicht, den ich als den Haupt- 
quellfluß des Dibamba ansprechen möchte. Der 
passirte, meist lichte Urwald war, wohl infolge 
seines zufällig steinigen Untergrundes und infolge 
der steilen Abfälle der von ihm bedeckten Berge, 
sehr wenig wildreich. Elefantenspuren wurden 
hier überhaupt nicht beobachtet. Kickria kam gar 
nicht, Landolphia nur in geringer Menge zu 
Gesicht. 
Der Ebo ist an der erreichten Stelle 40 bis 
50 m breit, sehr tief und ruhig, wenn er auch 
  
in reinem Felsbett fließt. Jedenfalls halten die 
Dualahändler sich auf ihm Kanus zum Waren- 
und Produktentransport. Am unteren Ende dieser 
Schiffbarkeitszone beginnt in weitem Bogen nach 
Norden um die nun bis Bonapuba vorliegenden 
Waldberge herum ein weiter abwärts immer 
größeres Schnellen= und Fallgebiet. Der Ober- 
lauf des Dibamba vereinigt sich innerhalb dieser 
Kataraktenzone mit dem Ebo in der Gegend des 
angeblich höchsten Falles Kum, der später als 
Kraftstation in Frage kommen dürfte, und des 
Falles Massumbo. Innerhalb dieser Kataraktenzone 
sollen übrigens zur Zeit die zum Bau der Duala- 
kanue nötigen Rotholzstämme gewonnen werden, 
die anderwärts um Duala herum bereits zu 
mangeln beginnen. « 
Am unteren Ende der Eboschiffbarkeit bog der 
Handelsweg von dem Flusse ab; er erreichte in 
steilem Anstieg den begrenzenden Höhenrand, dem 
sich nach Westen eine in die verlassenen Ndogn— 
benog-(Lungahe-) Landschaften stetig abfallende 
Gegend mit immer noch reinem, sehr felsreichem. 
Urwaldgelände anschloß. 
Nach Ankunft im Flußgebiet des kleinen, mir 
schon bekannten Lungaheflüßchens Ngombe durch- 
zog die Expedition sehr ölpalmenreichen, mehr- 
stündigen Buschwald und kam am 23. Februar 
in der Duala-Ansiedlung Bonapuba, dem Hauptsitz 
der mehrerwähnten Akwahändler am oberen Ende 
der Schiffbarkeit des Dibamba, an. 
Zum Transport der Gesamtexpedition Di- 
bamba abwärts war eine zweimalige Flußfahrt 
bis Japoma, zu der Straße nach Duala und dem 
Anschlußpunkt an meine Itineraraufnahme Edea- 
Duala (1897) erforderlich. Am 26. Februar 
wurde nach kurzem Marsche von Japoma auf 
vorzüglicher Straße Duala erreicht. 
  
Nachweisung der bei den Sollämtern des Schutzgebietes Kamerun källig gewordenen Sollbeträge. 
Im Oonat Okhtober 1907. 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Gesamtbetrag der fällig gewordenen (neu deklarierten) Zölle » . 
Namen der im obigen M o Mins siahres Gegen den gleichen 
gollämter, bei im obigen Monat des Rechnungsjahres Feitranm 
welchen die 1907 1906 des Vorjahres 
Zölle fällig 
geworden sind Einfuhr Ausfuhr Zus. Einfuhr Ausfuhr Zus. mehr weniger 
Mark Pf.] Mark Pf.] Mark Pf.] Mark Pf.] Mark Pf.] Mark Pf] Mark Pf.] Mark Pf. 
Duala 104 7862005 468%0 10 244:900111 18510 822980 114 414|90 — — 4170| 
Victoria. . . . . 12 263|65 492 50012 756 151772180 1320| 1735| —— 497885 
Kribi...... 1380791029982801680114018386655401588017852535 ——551895 
Rin-dcl-Rey.. 865385 922809576151186810 280—120931() ———251695 
Campo..... 121205180840252045 52660 365|60 8920 — — 
Ossidinge bzw. 
Nssanakang 713770 01964——9101O03y 702—— 8 — —Y9978|1 
Molund 9 63130| % — — 
Garua. . . . . . 14 06585 5518— 19 58385 1487|60) 44148/20 SS5|80 3 698s05 —- 
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