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unserer Volkswirtschaft ist begründet in der starken
Zunahme der Bevölkerung — zur Zeit nahezu
1 Million jährlich — und in der dadurch ver-
Es betrugen im Spezialhandel (unter Ausschluß
der Edelmetalle):
Ge- Ge-
anlaßten schnellen Erstarkung der Industrie. Nach Aus= Ein= samt- Aus- Ein= samt-
» « fuhr fuhr umsatz fuhr fuhr umsatz
den Berufszählungen betrug: 1882: 1895. (in Milliarden Mark) (in Milliarden Mark)
5 eruiD Vr 1887. 2.9 3,1 600 1897. 3,6 47 8383
6 *1. (in Millionen) 1888. 3,2 3.3 6.5 1898. 3,8 5.1 89
Die Gesamtbevölkerung 45,2 51,8 1889. 3,2 4,0 7,2 1899. 4,2 5,5 97
darunter im Haupt-Landwirtschaft 5,9 5,6 1890. 3,3 4,1 7,4 1900. 4,6 5,8 10,4
beruf erwerbstätige Industrie us. 41 6,0 1891. 3,2 4,2 7,4 1901. 4,4 5,4 9,8
Arbeiter Handel 00.7 1,2 1892. 3,0 4,0 7,0 1902. 47 5,6 10,3
10.7 12.8 . 1893.«. 3,1 4,0 7,1 1903 5, 0 6,0 11,0
7 7 1894. 3,0 3,9 6,9 1904. 5,2 6,4 11.6
Die Zählung von 1907 hat eine Bevölkerung 1895. 3,3 4,1 74 1905 5,7 7,1 12,8
18966. 3,5 4,38 7,8 1906. 6,4 8,0 14,4
von 61,7 Millionen Einwohnern festgestellt und
wird nach zuverlässiger Schätzung mindestens
8 Millionen Arbeiter ergeben, die im Gewerbe
hauptberuflich erwerbstätig sind.)
Danach hat sich die Gesamtbevölkerung
Deutschlands in den letzten 25 Jahren noch nicht
um die Hälfte vermehrt, die Zahl der In-
dustriearbeiter dagegen verdoppelt. Bei der
geographischen und territorialen Beschränkung des
einheimischen Wirtschaftsgebietes ist die ständig
anwachsende Masse der Arbeiter, soweit nicht
innere Kolonisation und eigener Bedarf der
Landwirtschaft teilweisen Abfluß in diese gestatten,
in immer stärkerem Maße darauf angewiesen,
ihren Lebensunterhalt in der Industrie zu
suchen.
Diesen Verlauf bestätigt die Entwicklung
unserer Handelsstatistik in den letzten 20 Jahren.
*) Diese Zahl ergibt sich daraus, daß die gewerb-
lichen Berufsgenossenschaften 1906 bereits 7 Millionen
versicherter Vollarbeiter zählten und von den im Ge-
werbe und Handel noch nicht versicherungspflichtigen
rund 2 Millionen Arbeitern mindestens die Hälfte der
Industrie zuzurechnen ist.
— Statist. Jahrbuch für das Deutsche Reich
1907, S. 467.)
Unsere Ausfuhr ist danach von 2,9 Milliarden
Mark im Jahre 1887 auf 6,4 Milliarden Mk.
im Jahre 1906 gestiegen, hat sich also mehr als
verdoppelt, während sich die Einfuhr im
gleichen Zeitraum von 3,1 auf 8,0 Milliarden Mk.
gesteigert, also fast verdreifacht hat. Hinsicht-
lich der Ausfuhr steht Deutschland im Welthandel
gegenwärtig (hinter Großbritannien und den
Vereinigten Staaten) an der dritten, hinsichtlich
der Einfuhr (hinter Großbritannien) an der
zweiten Stelle. Mit seinem Gesamtumsatz (Aus-
fuhr und Einfuhr zusammen) von 14,4 Milliarden
behauptet es heute den zweiten Platz — zwischen
Großbritannien (18,2 Milliarden) und den Ver-
einigten Staaten (12,2 Milliarden) — während es
in den achtziger Jahren noch hinter Amerika und
Frankreich an vierter Stelle stand. (Über die
Entwicklung in dem zwanzigjährigen Zeitraum
1886 bis 1905 vgl. die graphische Darstellung
am Schluß des Artikels.)
Die nachstehende Tabelle zeigt diese Entwicklung (in Milliarden Mark):
18871888|1889/|1890/|1891|1892|1898/ 1894/1895/1896/1897/1898/1899/1900 19011902 1908 1904 19081906
a. Ausfuhr:
Rohstoffe für In-
dustriezwecke . 0,59 0,64 0,66 0,710,69 0,68 0,670,67 0,72 0,77 0,81 0, 86 1,02 1,11 162 1,40 1, 39
Fabrikatte.,057 102 155,95%O 8 %0 1 10? ,O B, 4 8, 82 440
Nahrungs= und
Genuß#mittel,
Vieh. . . ... 0,5000,49, 4000, 4710, 44 370, 43 41|, 4 45 52 0, 50 0, 48 52 O, 453 0,62 0,61 0, 67
b. Einfuhr:
Rohstoffe für In-
dustriezwecke . 11,811,49 1,771,77 1,781,66 1,74 1,67 1,81 58 10 2520 G6 S, é
Fabrikate . . . .0,83 0,880,990,980,90 0,860,90 0,84 0,980,94 0,97 1,02 1,15 1,20 1,06 1,10 1,21 1,22 1,881,67
Nahrungs= und «
Genußmittel,
BViee 0,97|0,91| 1,23/|1, 40 1, 51| 1, 50 1, 2/ 1, 44 1, 39| 1, 8 1, 601| 1,S2 / 1,3| 1, 76| 1,90| 1,97| 1,95 1,96/ 2,342