Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIX. Jahrgang, 1908. (19)

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übertroffen, der jüngsten, die in Betrieb ge- 
nommen ist. Die Kosten der Gewinnung und 
Waschung zeigen mit Ausnahme der Dutoitspan- 
mine eine deutliche Zunahme. 
Die Menge des bereits geförderten, aber der 
weiteren Bearbeitung noch harrenden Blau- 
grundes hat bedeutend zugenommen. Sie belief 
sich am 30. Juni v. Is. auf nahezu 10 Mil- 
lionen Karrenladungen. 
Der Sprecher der Gesellschaft, Mr. Francis 
Oats, Mitglied des Aufsichtsrats, führte in der 
Generalversammlung aus, die von Zeit zu Zeit 
in Umlauf gesetzten Gerüchte, wonach die Dia- 
mantvorkommen um so geringer würden, je tiefer 
man bohre, seien gänzlich unbegründet, und ein 
Ende der Ausbeute sei heutzutage noch unab- 
sehbar. 
In der Bilanz wird der Besitz der Gesell- 
schaft an Minen und sonstigem unbeweglichen 
Vermögen, ausschließlich der Gebäude, auf 
6 622 000 L bewertet. 6 481 000 & hiervon 
stellen den Wert der fünf bei Kimberley ge- 
legenen Hauptminen nebst Zubehör dar. Das 
Wertpapierkonto beläuft sich auf 854 000 K (im 
Vorjahre 1 671 000 4), wozu noch ein Posten 
von 995 000 L gegen 1 035 000 8 im Vor- 
jahre an englischen Konsols kommt, der einen 
besonderen Reservefonds bildet. Die Maschinen 
und Werkzeuge, Anlagen, Gebäude und Tiere 
sind auf 981 000 28 bewertet, der bereits ge- 
förderte Blaugrund auf 586 000 K. 
Der Nennwert des Aktienkapitals beträgt 
4 500 000 L (Nennwert einer Aktie 2 K 10 sh), 
der Nennwert der ausgegebenen Obligationen 
3 591 000 K. Reserven sind vorhanden im Ge- 
samtbetrage von 1 498 000 K. 
Nach einem noch bis zum 30. Juni 1911 
laufenden Vertrag ist das Londoner Diamanten- 
syndikat der einzige Abnehmer der von De Beers 
geförderten Diamanten. 
Durch Verkauf von Diamanten erlöste die 
De Beers-Gesellschaft im Geschäftsjahr 
1903/04 4 908 000 8. 
1904/05 4 803 000. 
1905/06 5 608 000. 
1906/07 6453 000. 
Der Einnahmeposten im Gewinn= und Ver- 
lustkonto „Dividenden aus Wertpapieren, die im 
Besitze der Gesellschaft sind“, ist von 37791 S. 
im Geschäftsjahr 1905/06 auf 4778 KT zurück- 
gegangen. Es ist indes nicht ohne weiteres aus 
den Veröffentlichungen der Gesellschaft ersichtlich, 
zu welchem Anteil dieser Rückgang auf einen 
verminderten Ertrag der betreffenden Papiere 
zurückzuführen ist, und inwieweit darauf, daß die 
Gesellschaft große Posten Wertpapiere verkauft 
  
hat. Ausweislich des Gewinnkontos hat sie bei 
ihren Verkäufen einen Gewinn von 40 586 L. 
gemacht. 
Die Betriebsausgaben, einschließlich der all- 
gemeinen Geschäftsunkosten, der Zinsen und 
Amortisationen für die Obligationen und der 
Abschreibungen, beliefen sich auf 3 845 357 e 
gegen 3 504 182 L im Vorjahre. 
Unter den Ausgabeposten befindet sich ein 
Konto „Special Service“ mit 5537 K (im Vor- 
jahr 1378 D). 
Die Zuwendungen für gemeinnützige und 
wohltätige Zwecke beliefen sich im Jahre 1905/06 
auf 24 689 , im Jahre 1906/07 auf 48 806 K. 
An Steuern wurden im abgelaufenen Ge- 
schäftsjahr bezahlt: 
  
an die großbritannische Regierung 26 082 . 
-l Kapregierung 132 375 = 
Zusammen 158 457 E. 
Der Voranschlag für das laufende Jahr 
lautet indes 
hinsichtlich der britischen Steuer auf 130 000 S 
- -Kapsteierr 300 000= 
Zusammen. auf 430 000 . 
Die im vorigen Jahr vom Kapparlament 
beschlossene Erhöhung der von Diamant= und 
Kupferbergwerken zu zahlenden Einkommensteuer 
von 5 auf 10 v. H. begegnet im Geschäftsbericht 
begreiflicherweise einer scharfen Kritik. Es wird 
namentlich geltend gemacht, daß die Maßregel 
dazu führen werde, fremdes, Anlage suchendes 
Kapital aus dem Lande fern zu halten. 
Die Dividenden betrugen: 
  
in den beiden Vorjahren je 1 800 000 L 
im letzten Geschäftsjahre 2 550 000 
Die im Jahre 1906 eröffnete Eisenbahnlinie 
Fourteen Streams— Klerksdorp, die eine kürzere 
Verbindung von Kapstadt und namentlich von 
Kimberley nach Johannesburg und Pretoria ge- 
schaffen hat, befand sich im Besitze der De Beers- 
Gesellschaft. Die Linie, die hauptsächlich der Zu- 
fuhr von Kohlen aus dem Transvaal für die 
De Beers-Gesellschaft dient, hat im ersten Jahre 
einen Reinertrag von nahezu 100 000 K abge- 
worfen. Nach dem zwischen der De Beers- 
Gesellschaft und dem Intercolonial Council des 
Transvaal und der Oranjeflußkolonie abge- 
schlossenen Vertrag über die Errichtung der Linie 
konnte der Intercolonial Council die Verstaat- 
lichung der Bahn nicht vor dem 5. April 1911 
verlangen. Gleichwohl hat die De Beers-Ge- 
*7) Die Ende Dezember v. Is. fällig gewesene 
Halbjahrsdividende ist infolge der Krisis vorläufig 
nicht zur Auszahlung gekommen.
	        
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