Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIX. Jahrgang, 1908. (19)

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Im laufenden Jahre sind ausgeführt worden: 
Monat Erdnuse elsewdein 
Januar. 11 302 597 
Februar 945 580 
März 600 226 
Aus dem „Tropenpflanzer“. 
Die Julinummer des „Tropenpflanzer“" ent- 
hält wieder eine Reihe interessanter Aufsätze. 
Zunächst macht Ludwig Friderici-Cordoba aus- 
führliche Mitteilungen über die südamerikanische 
Wanderheuschrecke, diese Landplage Brasiliens 
und Argentiniens, die von Jahr zu Jahr zu- 
nimmt und der Landwirtschaft schon viele Millionen 
an Schaden zugefügt hat. Friderici schildert in 
fesselnder Weise den Entwicklungsgang des Insekts 
  
und die Art seiner Bekämpfung. In einem klei- 
neren Artikel „Die Bekämpfung der Schlaf- 
krankheit“ beschreibt Dr. Sofer das Wesen der 
Seuche, die in den letzten Jahren am Kongo 
und in Britisch-Uganda gewütet hat und auch 
Deutsch-Ostafrika bedroht. Der Verfasser teilt 
mit, welche Mittel die Wissenschaft mit Erfolg 
gegen die Schlafkrankheit anwendet. C. Bolle 
schildert in einem weiteren Aufsatz die Entwicklung 
der Extraktivindustrie Brasiliens, d. h. der 
land= und forstwirtschaftlichen sowie bergmännischen 
Gütererzeugung im Gegensatz zur eigentlichen 
Industrie. Wohl kein Land der Welt bietet für 
die Entwicklungsfähigkeit tropischer und subtropi- 
scher Gebiete ein gleich anschauliches Beispiel wie 
Brasilien. Die „Mitteilungen über die Rassen 
der wichtigsten Haustiere in Afrika“ von 
D. Kürchhoff werden fortgesetzt. 
  
Aus fremden Kolonien und Droduktionsgebieten. 
"Britisch-Ostafrikka im Jahre 1905/06.“) 
Finanzen. 
Die Einnahmen des Protektorats betrugen 
270 362 &, ausschließlich eines Reichszuschusses 
in Höhe von 214 000 K. Das Plus gegenüber 
dem Vorjahre beträgt 115 606 4K. 
An der Steigerung der Einnahmen nehmen 
alle Kapitel teil mit Ausnahme der Einnahmen 
aus den Hafengebühren. Am auffallendsten ist 
die Steigerung bei der Eisenbahn, bei welcher 
der UÜberschuß der Einnahmen gegenüber den 
Betriebsausgaben 68 835 & betrug. 
Die Ausgaben betrugen 418 839 & und sind 
gegen das Vorjahr um 216 279 4 gestiegen. Zu 
dieser Steigerung trugen am meisten die Aus- 
gaben für die militärische Sicherheit des Landes 
und für das Departement der öffentlichen Ar- 
beiten bei. Das Verhältnis zwischen Einnahmen 
und Ausgaben hat sich in den Jahren 1900/01 
bis 1905/06 wie folgt gestaltet: 
Einnahmen: Ausgaben: 
1900/001, 64 275 L 193 438 2 
1901½/02 I— 278 151 
1902/03 95 283 311 469. 
1903/04 108 856 418 877 
1904/05. 154756 302 659 - 
1905/06 270 362 418 839 
(Bei den Einnahmen find die Reichszuschüsse 
nicht mitberechnet.) 
Nach dem Colonial- Neport Cd. 3285/86 und 
der obera Drucksache 
  
Besteuerung. 
Mit dem Ausbau der Verwaltung ist es er- 
möglicht worden, auch in den entfernteren 
Distrikten die Hüttensteuer — als einzige direkte 
Steuer im Protektorat — zu erheben. Die Ge- 
samteinnahmen aus der Hüttensteuer beliefen sich 
auf 44 541 & gegen 37 655 L im Vorjahre. In 
manchen Fällen darf die Hüttensteuer in Form 
der Arbeitsleistung oder auch in Waren beglichen 
werden; die Eingeborenen ziehen es jedoch fast 
überall vor, sie in Geld zu entrichten. 
Währung und Bankwesen. 
Im Berichtsjahre wurden im Protektorat 
Noten im Werte von 5, 10, 20, 50, 100 und 
500 Rp. eingeführt, jedoch noch nicht in Zir- 
kulation gesetzt. Auch die geplante Einführung 
einer Scheidemünze im Werte von 1/10 Rp. ist 
noch nicht erfolgt. 
Die einzige Bank, welche im Protektorat Ge- 
schäfte treibt, ist die Nationalbank von Indien, 
sie besitzt in Mombasa und Nairobi Filialen. 
Handel. 
Der Handel der letzten fünf Jahre ist aus 
der nachfolgenden Statistik ersichtlich: 
Einfuhr: Ausfuhr: Total: 
1901/02 426 267 113 206 539 473 
1902/03 443 032 148 060 591 092 
1903/04 436 947 159 815 596 762 
1904/05 518 143 234 664 752 807 
1905/06 672 360 332 838 1 005 198
	        
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