Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIX. Jahrgang, 1908. (19)

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und gröberen Erzeugnissen besteht, die mit rund 
750 000 8 bewertete amerikanische, in der Ma- 
schinen und weiter vervollkommnete Erzeugnisse 
die Hauptrolle spielen. Deutschland, dessen 
Einfuhr in Eisen und Stahl am meisten stieg, 
ist ein bedeutender Wettbewerber der Vereinigten 
Staaten. Messing und Kupfer wurden im Werte 
von reichlich ¼ Million & vom Auslande ge- 
kauft, je ein Drittel kam aus der Union und 
Großbritannien, der Rest in erster Linie aus 
Deutschland. 
Bei der Steigerung der Ausfuhr um ins- 
gesamt 455 000 83 gegenüber dem Vorjahr ist 
für die Zukunft der Wirtschaftslage der Inseln 
am bedeutungsvollsten der vermehrte Absatz ver- 
schiedener bisher weniger hervorgetretener Er- 
zeugnisse, wie Agaven= und andere Textilfasern, 
Mang-Mlang und Kokosnußöl, Fische, Muscheln usw. 
Von den vier Hauptwaren der Inseln, Manila= 
hanf, Zucker, Kopra und Tabak, wurden nur für 
13 314 3 mehr ausgeführt, wenn diese Waren 
auch dem Werte nach noch 95 v. H. der Gesamt- 
ausfuhr ausmachen. An Zucker und Tabak wurde 
erheblich weniger exportiert, bei Hanf bewirkte 
ein wesentlicher Preisfall eine nur geringe Steige- 
rung des Ausfuhrwertes, während für Kopra bei 
außerordentlich hohem Preis der Ausfuhrwert 
beträchtlich stieg. 
Der Ausfuhrhandel mit Manilahanf erholte 
sich wesentlich von dem Rückgang im Vorjahre, 
der durch den Orkan im September 1905 ver- 
anlaßt war; es wurden 1907: 115 395 Tons 
ausgeführt gegen 102 439 im Jahre 1906; trotz- 
dem blieb aber die Menge noch hinter dem 
Jahresdurchschnitte zurück. Der Durchschnittspreis 
war beträchtlich geringer als 1906, er betrug 
1906: 191 3 und 1907 nur 171 3, nachdem 
er von 182 3 im Januar allmählich bis auf 
146 S8 im Dezember gefallen war. Daher ergab 
sich bei der erheblichen Mehrausfuhr eine Steige- 
rung des Ausfuhrwertes um nur 77000 S. Die 
Vereinigten Staaten und Großbritannien erhielten 
90 v. H. des ausgeführten Hanfes. Im ganzen 
stellte sich der Ausfuhrwert für Manilahanf 1907 
auf 19 689 000 3 gegen 19 612 000 3 für 1906 
und 21757 000 3 für 1905. 
Kopra nahm dank der Preiserhöhung 1907 
Einfuhrwaren 
Vieh 
Fleisch und Meiereprodune 
Reis ... 
Wetzenmehl 
Gemüse 
Baumwolle und B VBaumwollenwaren Z 
Eisen, Stahl und Waren daraus 
  
unter den Ausfuhrwaren die zweite Stelle ein 
und erreichte einen Exportwert von 4 784 000 3 
gegen 4 374 000 S8 im Vorjahr und 3 245 000 5„. 
für 1905, trotzdem die ausgeführte Menge etwas 
kleiner war als 1906. In den letzten drei 
Jahren stieg der Koprapreis von 2,6 auf 
3,7 Cents für das Pfund. Kokosnußöl wurde 
für 102 000 8 im Ausland abgesetzt, im Vorjahr 
nur für 66 000 S. Die Fabrikation dieser Ware 
für die Ausfuhr ist ein neuer Industriezweig der 
Inseln geworden. Kopra findet den Hauptmarkt 
in Frankreich, ferner wird es hauptsächlich in 
Spanien und Deutschland gekauft, Kokosnußöl 
geht größtenteils nach Großbritannien. 
Zucker wurde etwas weniger als 1906 aus- 
geführt, und da auch der Preis zurückging, ergab 
sich ein Ausfall von 358 000 3 im Ausfuhrwerte, 
der sich auf 4 196 000 8 stellte gegen 4 554 000 
im Vorjahr und 5 073000 im Jahre 1905. Zu- 
meist ging der Zucker nach Hongkong und China, 
kleinere Mengen bezogen die Vereinigten Staaten, 
Großbritannien und Japan. 
Die Ausfuhr von Tabak und Tabakfabri- 
katen blieb um 116 000 3 hinter der vorjährigen 
zurück und bewertete sich auf 2727 000 S. Ver- 
arbeiteter Tabak wurde mehr als 1906 ausge- 
führt, aber der Rückgang in der Blättertabal- 
ausfuhr glich jene Gewinne reichlich aus. Spanien 
und Osterreich-Ungarn blieben Hauptabnehmer 
für Tabakblätter, deren Exportwert 1½ Million 3 
betrug; von den im Werte von 1 Million 3 
ausgeführten Zigarren gingen reichlich 75 v. H. 
nach Hongkong, Britisch-Ostindien, Australien, 
China und Großbritannien— 
Agavefasern (Maguey) wurden mehr aus- 
geführt und erzielten auch höhere Preise. Es 
gingen aus für 297 000 3, davon nach der 
Union für 198 000 3. Bei dem allgemeinen 
Interesse, das dem Anbau der Agave im ganzen 
Archipel gewidmet wird, und bei der stetigen 
Berbesserung der Fasern wird der Textilstoff, der 
in den Vereinigten Staaten den Hauptabsatz 
findet, voraussichtlich den Philippinen dauernd 
steigende Gewinne bringen. 
Die Einfuhr der Philippinen verteilte sich 
1907 und in den beiden Vorjahren nach Haupt- 
warenarten folgendermaßen: 
Einfuhrwerte im Kalenderjahr 
906 1907 
1905 
8 8 
819 990 969 959 1 153 348 
1 405 121 1 383 770 1 365 509 
6 745 975 3991 913 4 166 744 
770 012 885 076 1 041 856 
497240 551 127 561 116 
6 826 345 7 075 490 9 026 469 
2577611 2 039 662 2296.291
	        
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