Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIX. Jahrgang, 1908. (19)

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ferner eine Getreidemühle mit zwei Mahlgängen 
und Motorbetrieb. 
Die Ernteaussichten für das Jahr 1908 sind 
sehr günstig. Die erste Ernte ist durch aus- 
giebigen Regenfall bereits gesichert. Infolge der 
Unruhen im letzten Jahre ist allerdings die Aus- 
saat sehr eingeschränkt worden, und es ist nur 
u¼ des im Vorjahre angebauten Landes wieder 
bearbeitet worden. 
(Nach einem Berichte des Kaiserlichen Konsulats in 
Larache.) 
baondel Korfus 1907. 
Die Einfuhr Korfus erreichte 1907 ziemlich 
die Höhe des vorhergehenden Datres (4275331 
Mk. gegen 4596730 Mk. in 1906). 
Die Einfuhr aus Deutschland betrug nach 
den Zollangaben 119 355 Mk. gegen 127 143 Mk. 
im Vorjahre. Hiervon entfallen 47789 Mk. auf 
Textilwaren, 29246 Mk. auf Stahl= und Eisen- 
waren, 1600 Mk. auf Lederwaren und 4500 Mk. 
auf chemische Produkte. 
Diese Ziffern für Deutschland beziehen sich 
aber hauptsächlich auf die über Hamburg auf 
dem Seewege bezogenen Waren, während die aus 
Deutschland über Triest importierten Waren in 
den Aufstellungen des hiesigen Zollamtes unter 
der Rubrik „Österreich“ erscheinen. 
Die Ausfuhr Korfus gestaltete sich in Oli- 
venöl folgendermaßen: 
Nach Italien 1280 dz 
Ofsterreich- ungarn 7938 — 
Frankreich 3983 
. England . 2264- 
Deutschland. 1784 - 
-Tuürkei und Bulgarien . 1048 - 
-Odessa.... .71- 
-StPeteksbutg 4409- 
-Span1en.. 2413- 
-NordAmerita 648- 
-Ägypten.. 545- 
-andeken Ländern. 319 
Zusammen . . 34402 d2. 
Der größte Teil dieser Ausfuhr bestand aus 
älterem Ole der Ernte 1905/06, und da die 
Ernte 1906/07 nicht einmal dem Lokalkonsum 
genügte, so sind in obigen Ziffern nur 1138 d2 
der neuen Ernte 1907/08 enthalten. Da die 
eßbaren Ole stets im ersten Jahre einer Saison 
verschifft werden, so müssen von obigem Export 
etwa 12 000 dz als Brennöl für Rußland und 
der Rest von etwa 22 000 dz als Ole für In- 
dustriezwecke betrachtet werden. An dem Export 
von letzterem Ole ist Deutschland nur sehr wenig, 
  
d. h. mit 1784°'d2, beteiligt, da die Ole von 
Kleinasien billiger waren. Als eine große Selten- 
heit muß der Export von 2413 d nach Spanien, 
dem bedeutenden Ollande, betrachtet werden. 
Die Weinernte ergab 1907 einen mittelgroßen 
Ertrag, der auf ungefähr 80 000 dez geschätzt 
wird. Hiervon gelangten im September 1907 
etwa 5000 dz als gestampfte Trauben nach 
Deutschland zum Export. 
Gemüse und Feldfrüchte. Infolge un- 
günstiger Witterung im Monat April/März vorigen 
Jahres blieb der Export von Kartoffeln im Vor- 
jahre weit hinter dem Ergebnis anderer Jahre 
zurück. Der größte Teil hiervon nahm seinen 
Weg über Triest nach Deutschland, wo sie 
unter dem beliebten Namen von „Malta- 
Kartoffeln“ zum Verkauf gelangen. 
Der Wert der im Jahre 1907 verschifften 
Landesprodukte betrug nur 24479 690 Drachmen 
gegen 6 497 684 Drachmen im vorhergehenden 
Jahre. 
(Nach einem Bericht des Kaiserl. Konsulats in Korfu.) 
Japans Hbandel mit Miederiändisch-Indlen 1907. 
Dem „Indischen Mercuur“ sind nach Berichten 
des holländischen Konsuls in Kobe die nachstehen- 
den Ziffern über den Handel Japans mit Nieder- 
ländisch-Indien während des Jahres 1907 zu 
entnehmen. 
Es betrug: 1907: 1906: 
Yen VYen 
494467346 418784108 
die Gesamteinfuhr 
Japans 
davon aus Nieder- 
ländisch-Indien 22039470 
— 4, 4 v. H. 
23519820 
= 5,6 v. H. 
die Gesamtausfuhr 
apans 432412873 423754892 
davon nach Nieder- 
ländisch-Indien 2261312 1393536 
— 0,5 v. H. = 0,3 v. H. 
Nach diesen Ziffern hätte die japanische Aus- 
fuhr nach Niederländisch-Indien eine Zunahme, 
die Einfuhr dagegen eine Abnahme zu verzeichnen. 
Die Einfuhr aus Niederländisch-Indien be- 
trug in den wichtigeren Waren im Verhältnis zu 
der Gesamteinfuhr: 
1907 1906 
Zucker: 
Gesamteinfuhr . Pikul 3296385 3786127 
davon aus Niederl. 
Indien 2690 383 3186910 
— 81,50. H0. — 84 v. H.
	        
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