Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIX. Jahrgang, 1908. (19)

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Jahren angestellten Versuche haben die gewinn- 
bringende Verwendung von künstlichen Dünge- 
mitteln beim Kaffee außer Frage gestellt, falls 
zugleich die nötige Sorgfalt auf Erhaltung des#n 
Humus im Boden verwendet wird. 
  
Aus fremden Kolonien und Droduktionsgebieten. 
A##b##u ägyptischer Baumwolle in den Vereinigten 
Staaten von Rmeriha. 
Das Department of Agriculture in Washington 
hat unlängst unter dem Titel „Egyptian Cotton 
in the South-Western United States“ einen 
Bericht über die mit dem Anbau 4gpyptischer 
Baumwolle in den Vereinigten Staaten von 
Amerika angestellten Versuche veröffentlicht. Sie 
sollen im großen und ganzen nicht zufriedenstellend 
ausgefallen sein, aber in den bewässerten Distrikten 
des äußersten Südwestens, namentlich im südlichen 
Arizona und südöstlichen Californien doch 
guten Erfolg gehabt haben. 
Die KRakacernte Surinams im Jahre 1908. 
In der Zeitschrift „Onze West“ vom 23. Mai 
d. Is. erschien folgender Artikel über den gegen- 
wärtigen Stand der Kakaokultur: 
Wenn die Kakaokultur nach einigen sehr 
schlechten Jahren in den drei letzten Jahren 
wieder ungefähr anderthalb Millionen Kilogramm 
Kakao brachte (was doch erst die Hälfte der Pro- 
duktion in normalen Jahren ist), so besteht dieses 
Jahr wenig Aussicht, die anderthalb Millionen 
zu erreichen. 
Die Krulloten = Krankheit mit der Neben- 
erscheinung der Versteinerung der Früchte herrscht 
wieder in ziemlich ernstlichem Maße, und nur 
wenige Plantagen machen eine günstige Aus- 
nahme. 
Die folgende vergleichende Ubersicht gibt die 
Ausfuhrziffern (in Ballen von 100 kgj: 
April 1908 2020 Ballen oder Säcke 
- ... 567 - - - 
- 1906 2467 - - - 
1905 14090 - - 
-15904 . 291 - - 
üamnrarl1908 . 4574 - 
. 5723 - - 
- 3 . 4691 - - - 
- 1905. 2679 - - 
- 1904. 1351 - - 
Aus vorstehenden Ziffern geht hervonm# d0 
bis Ende April die Ausfuhr dieses Jahres un- 
gefähr dieselbe gewesen ist wie die der zwei 
  
vorigen Jahre. Dies wird aber nicht so bleiben. 
Die Ausfuhr im Mai 1907 betrug 3495 Ballen 
oder Säcke, während jetzt schon gewiß ist, daß 
im Monat Mai d. Is. die Ausfuhr weniger als 
die Hälfte der vorjährigen Menge betragen wird. 
(Nach einem Berichte des Kais. Konsulats in 
Paramaribo.) 
Ausfuhr von Gerbrinde aus Natal 1907. 
Die Ausfuhr Natals an gerbstoffhaltiger Aka- 
zienrinde (wattle bark) hat sich von 14 700 Tons 
im Jahre 1906 auf 23700 Tons im Jahre 1907 
gehoben. Da indessen ein Teil der Ernte des 
Jahres 1906 wegen Mangel an Regen nicht 
eingebracht werden konnte, so ist die Zunahme 
in der Gewinnung dieser Gerbrinde nicht ganz so 
groß, wie sie in den statistischen Daten hervortritt. 
Dem Werte nach hat sich die Gerbrindenausfuhr 
von 89 000 2 im Jahre 1906 auf 136 000 K. 
im vergangenen Jahre gehoben. Der größte Teil 
der Akazienpflanzungen Natals hat bisher die für 
die Rindengewinnung erforderliche Reife noch nicht 
erreicht, und es ist daher für die kommenden 
Jahre auf eine beträchtliche Zunahme der Rinden- 
ausbeutung zu rechnen. Den durchschnittlichen 
Gerbrindenertrag pro Acre schätzt man in Natal 
auf 10 ewt. Daß die Gerbrinde Natals auf den 
englischen Märkten im Jahre 1907 um 2 L pro 
Ton niedriger notiert wurde als die australische, 
kann nur dem Umstande zugeschrieben werden, 
daß eine Menge blauer und schlecht behandelter 
Rinde mit zur Verschiffung gekommen ist. Die 
Wattle Growers' Union wendet diesem neuen 
Erwerbszweige Natals ihre volle Aufmerksamkeit 
zu; ihr Bestreben geht darauf hinaus, anstatt der 
Rinde den fertigen Gerbextrakt zur Ausfuhr zu 
bringen und so den bei der Extraktherstellung 
erzielten Gewinn der Kolonie zukommen zu lassen. 
Bisher macht die Gerbrindengewinnung in Natal 
nur einen kleinen Teil des Weltbedarfs aus, mit 
der zunehmenden Ausdehnung, die man auf 
200 000 Aeres schätzt, dürfte aber Natal eins 
der vichtigsten gerbstoffliefernden Länder werden. 
(Natal Agricultural Journal.)
	        
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