Full text: Deutsches Kolonialblatt. XX. Jahrgang, 1909. (20)

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III. Klasse 8066 Personen (35,3 v. H.). Die 
Güterbeförderung betrug 60 504 Tonnen. 
Die Einnahmen betrugen 4237681,84., 
davon 
a)l aus dem Personen= und Ge- 
päckverkehr 284 925,50./“ 
b) aus dem 
Güter= und 
Viehverkehr 38786691,15./ 
c) Sonstige 
Einnahmen 74065,19./7 
Die Ausgaben betrugen 1734198,89.7 
Der Brutto-Überschuß beträgt 2503 482,95.1 
Nach Dotierung des Erneue- 
rungsfonds mit 426 312,00.7 
verbleibt ein Reingewinn von 2077170,95.7 
Der Betriebskoeffizient stellt sich auf 40,9 v. H. 
Im Laufe der Zeit hat sich das Erfordernis 
herausgestellt, einige Tarisänderungen vorzu- 
nehmen. Diese sollen am 1. November 1908 in 
Kraft treten. Insbesondere wird der Tarif für 
Erzsendungen in ganzen Zügen auf Entfernungen 
über 300 km von 12 Pf. pro Tonnenkilometer 
auf 10 Pf. herabgesetzt. Ferner wird das für 
die Frachtberechnung maßgebende Mindestgewicht 
bei 10 Tonnen Wagen von 7500 kg auf 6000 kg 
ermäßigt, die Viehtarife für Wagenladungen 
werden von 2,50 . auf 0,70. herabgesetzt 
und auch die Sätze für Einzel-Viehtransporte ent- 
sprechend ermäßigt. Endlich wird wegen des 
großen Preisunterschiedes der Stückguttarif-Klassen 
von 40 und 20 Pf. pro Tonnenkilometer eine 
Zwischentarif-Klasse von 30 Pf. eingeführt und 
  
  
  
dementsprechend bei den Wagenladungs-Tarif- 
klassen zwischen den Tarifsätzen von 30 und 12 Pf. 
pro Tonnenkilometer ein solcher von 20 Pf. pro 
Tonnenkilometer. 
Das Gesamtergebnis des Berichtsjahres ist, 
was den Bergbau betrifft, ungünstig beeinflußt 
worden durch den Preissturz des roten Metalles, 
der nahezu gleichzeitig mit Beginn unserer Erz- 
verschiffungen erfolgte. Der Kupferpreis fiel nach 
und nach von etwa 100 à pro Tonne auf 
60 & und hat sich auf dem letzteren Stande 
bis zur gegenwärtigen Zeit gehalten. 
Die Kreditseite der Ertragsbilanz enthält neben 
dem Gewinnsaldo aus dem Vorjahre in Höhe 
von 350 145.XK diverse Einnahmen mit 24209.72, 
den Ertrag aus dem Bergbau mit 1 298731 -, 
den Ertrag von der Eisenbahn mit 2125 503 .(“¼ die 
Debetseite2an Verwaltungsunkosten usw. 246664.74, 
Zinsen von 70976 .“ und den Gewinn von 
3 480 948 .. Hiervon gelangen 10 v. S. = 
348 094 an den Reservefonds, 9 v. H. — 
1800090 . als Dividende bzw. Superdividende, 
177777 .7 an den Verwaltungsrat als Tantieme 
und 800 000 auf Genußscheine zur Vertei- 
lung. Als Vortrag. für das neue Jahr kommen 
355 075 % von denen 100 000 für einen 
neu zu gründenden Assekuranzfonds bestimmt sind. 
Die Passiva enthalten das Anteilskapital mit 
20 000 000 , Kreditoren mit 2742 399 „7, 
das Trattenkonto mit 27 254 ; die Aktiva: 
Debitoren mit 3 128 594 J, die Niederlassung 
Usakos steht mit 107 430.7/, die Abteilung Berg- 
bau mit 4 894 276 -.NJ, die Abteilung Eisenbahn 
mit 18 120 215 ¾ zu Buch. 
Aus fremden Kolonien und Droduktionsgebieten. 
* Kultur und Kusfuhr der Banane in 
entralamerika. 
Überall in den Tropengebieten, wo die Banane 
gedeiht, kommt ihr große wirtschaftliche Be- 
deutung zu. Die sogenannte Mehlbanane (Musa 
sapientum) ist ein Hauptnahrungsmittel der Ein- 
geborenen. Nicht diese jedoch, sondern die Obst- 
banane (Musa paradisjiaca) interessiert hier. 
Diese wohlschmeckende, durch ein feines Aroma 
ausgezeichnete Frucht hat sich in kaum zwei Jahr- 
zehnten den amerikanischen und europäischen 
Markt erobert. Der Handel mit der Obstbanane 
ist zu einem wichtigen Gegenstand des Welt- 
verkehrs geworden. Die Nachfrage nach ihr 
wächst ständig. Im Jahre 1897 belief sich der 
Import der Banane nach den Vereinigten 
Staaten — dem Hauptabnehmer — auf 
  
15 000 000 Bündel (Fruchtkolben). Im Jahre 
1907 erreichte die Einfuhr 45 000 000 solcher 
Bündel. Noch vor fünf Jahren war der Export 
nach den europäischen Ländern kaum nennens- 
wert. Allein schon im verflossenen Jahre führte 
England allein mehr als 7 000 000 Bündel ein. 
Auch nach Deutschland hat die Einfuhr einen 
beträchtlichen Umfang angenommen. Zweifellos 
ist der Bananenverbrauch sowohl in Anmerika 
wie in Europa noch großer Steigerung fähig, 
wenn die hierzu nötigen Quantitäten beschafft 
werden können. 
Die Banane hat neben ihrem angenehmen 
und erfrischenden Geschmack großen Nährwert. 
In den Tropen selbst und in den Ländern, in 
denen der Konsum der Banane allgemein 
ist, wie in Amerika und neuerdings auch in
	        
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