Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXI. Jahrgang, 1910. (21)

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Die Ausfuhr hat entsprechend der Einfuhr 
zugenommen: 27 464 Pikul im Werte von 
5217 446 3 gegen 15 693 Pikul und 4 184 654 8 
im Jahre 1907. 
Hauptabnehmer sind nach wie vor Groß- 
britannien, Ceylon und Belgien. Die Werte für 
das Jahr 1908 (und 1907) sind (Tausend 8): 
Großbritannien 4318,4 (3273,5), Ceylon 444,9 
(438,6), Belgien 263,3 (272,6), Australien 24,2 
(56,8), Dänemark 19,8 (27,7), Japan 19,6 (24,3), 
Frankreich 13,0 (24,1), Deutschland 9,1 (48,4), 
Holland 1,0 (1,8), Vereinigte Staaten von Amerika 
0,3 (7,8). 
Zu Anfang des Jahres 1908 wurden 220 5 
pro Pikul für „biscuits“ oder „Sheets“ gezahlt. 
Der Preis ging dann bis Ende April auf 150 5 
zurück, um dann bis Ende November wieder auf 
300 8 zu steigen. Darauf ging der Preis bis 
zum Schlusse des Jahres auf 270 8 zurück. Als 
Durchschnittspreis ergeben sich 211 3 gegen 275 8 
im Vorjahr. Am 6. Oktober 1909 wurden 450 8 
bis 500 § pro Pikul notiert. 
(Nach einem Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats 
in Singapore.) 
  
Mais- und Woliausfuhr Britisch-Südafrikas 1908. 
Die Ausfuhr von Mais aus Britisch-Südafrika 
erreichte im Jahre 1908 einen Wert von 207364 #. 
gegen 184346 L im vorhergehenden Jahre. Von 
dieser Gesamtausfuhr des Jahres 1908 (und 1907) 
gingen nach Deutschland 21 (14) v. H., nach 
Großbritannien 29 (47) v. H., nach Deutsch- 
Südwestafrika 1 (0) v. H.; der Rest mit 49 
(39) v. H. entfiel auf andere Länder. 
Für das Maisgeschäft fehlte es bisher in 
Britisch-Südafrika an der nötigen Organisation. 
TDa die Regierungen den Stand der Saaten nicht 
überwacht hatten, um einigermaßen richtige Schlüsse 
über die zu erwartende Ernte zu erhalten, so 
wurden sie von der Größe der Produktion voll- 
ständig überrascht. Es fehlte im Inland an 
Eissenbahnwagen zum Transport, an Wagendecken 
zum Schützen des Korns vor der Nässe, an den 
Küstenplätzen an Lagerschuppen und schließlich 
selbst an Schiffen zum Verfrachten der ungeahnt 
großen Mengen von Mais. Die Behörden sind 
nun aber, unter Beihilfe der Handels= und Land- 
wirkschaftskammern, energisch bestrebt, allen Ubel- 
sländen abzuhelfen und Ordnung in das Geschäft 
zu bringen. Bisher wurde der Mais stets in 
Säcken verschifft; man wird aber späterhin dazu 
übergehen, ihn lose zu versenden, und plant zu 
diesem Zwecke bereits eine größere Silo-Anlage 
in Durban. 
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Der Wert der gesamten Wollausfuhr Britisch- 
Südafrikas bezifferte sich im Jahre 1908 auf 
2 768 201 L gegen 3 128 957 L im Jahre 1907. 
In den genannten Zeiträumen wurde ausgeführt: 
gewaschene Wolle im Werte von 10 566 (11245) L, 
entschweißte Wolle im Werte von 278 646 
(315 677) L und Wolle in Schweiß im Werte 
von 2 478 989 (2 802 035) L. 
Von den vorstehend angegebenen Ausfuhr- 
werten des Jahres 1908 (und 1907) entfielen 
in Prozenten auf: 
Deutsch= Groß= Andere 
land boritannien Länder 
bei gewaschener Wolle 30 (4) 70 (1960) — 
7 (3) 
entschweißter Wolle 36 (37) 57 (60) 
.Wolle in Schweiß. 38 (33) 57 (59) 5 (8). 
Die Wollproduktion ist in den letzten Jahren 
von den Witterungsverhältnissen begünstigt worden 
und hat fortgesetzt zugenommen; sie findet außer- 
dem die tatkräftige Unterstützung der Regierungen 
Südafrikas. 
Sehr häufig wird darüber Klage geführt, daß 
die südafrikanischen Wollen unsortiert oder sehr 
schlecht sortiert versandt werden; aus diesem 
Grunde sollen sie auch stets auf den Auktionen 
weit schlechtere Preise bringen als beispielsweise 
die australischen Wollen. Die Regierungen des 
Transvaal und der Oranje-Kolonie wollen nun 
diesem Ubelstand energisch zu Leibe gehen und zu 
diesem Zweck Inspektoren anstellen, die die Wolle 
untersuchen und mit einem Qualitätsstempel ver- 
sehen sollen. Die Inspektion soll keine zwangs- 
weise sein; um aber auf die Konsumenten doch 
einen Druck in dieser Hinsicht auszuüben, sind die 
Regierungen auf den Ausweg verfallen, die 
„sortierte“ Wolle zu erheblich billigeren Bahn- 
frachten zu befördern als die unsortierte. Schwere 
Geld= und Gefängnisstrafen bedrohen den Pro- 
duzenten, der versuchen sollte, unsortierte Wolle 
betrügerischerweise als sortierte zu verfrachten. 
Ob der Versuch zu dem gewünschten Resultate 
führeinn wird, bleibt jedoch abzuwarten; zunächst 
fehlt es an Einheitlichkeit, da die Kapkolonie und 
Natal sich nicht angeschlossen haben. Die Neu- 
ordnung sollte am 1. Oktober d. Is. in Kraft 
treten. (Nach Berichten des Kaiserl. Konsulats 
in Johannesburg.) 
Der Bergbau Neuseelands 1908. 
Die natürlichen Mineralschätze Neuseelands, 
die einen ganz erheblichen Umfang besitzen, haben 
auf die Entwicklung dieser Kolonie einen sehr 
bedeutenden Einfluß ausgeübt. 
Die Goldgewinnung wies bis zum 31. De- 
zember 1908 einen Wert von insgesamt
	        
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